01.08.2004

Trauer um Thomas Runte


Nach seinen letzten drei Tagen
wie im Paradies in Costa Rica wurde



Thomas Runte

* 14.9.1955


am 1. August 2004 in den Armen seines ältesten Sohnes aus unserem Leben gerissen.


Silke Runte geb. Weller
mit Conrad und Justus
Hendrik und Jan
Mia Runte als Mutter
Barbara und Sybille Runte als Schwestern
Michael und Ute Weller mit Familie



Wir werden das Lächeln dankbar erwidern ...

Ansprache des Schulleiters des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums Hemer
anlässlich der Beisetzung von Thomas Runte
am 12.08.2004 in der Kapelle des Hauptfriedhofs in Iserlohn


Liebe Familie Runte, liebe Familie Weller, liebe Freunde und Weggefährten!

Das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium in Hemer trauert um seinen Lehrer Thomas Runte.
Ein Zeitraum von nur drei Wochen liegt zwischen dem letzten Schultag und dem Tag seiner Beisetzung. Der heitere Gruß „Schöne Ferien!“ und der Wunsch nach einem gesunden Wiedersehen im neuen Schuljahr sind schnell gesprochen.Die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Kollegen hat uns mitten in den Sommerferien vor Augen geführt, wie wenig selbstverständlich die Erfüllung dieses Wunsches ist. Mit Entsetzen, Trauer und Schmerz verbreitete sich diese Nachricht auch in Hemer. Verstehen und begreifen lässt sich das Gehörte nicht.

„Zum Tod von Thomas Runte fehlen mir jegliche Worte.“, schrieb in der Nacht zum 3. August einer seiner Freunde und Fotograf des Bildes, das Thomas Runte auf der Traueranzeige für uns lächeln lässt. Thomas Runte betrachtete unser Woeste-Gymnasium als „seine“ Schule; diese hatte er nach dem Studium in Gießen und Münster bereits als Referendar kennen und schätzen gelernt, an dieser ist er - fast auf den Tag genau vor 19 Jahren - in eine erfolgreiche pädagogische Berufstätigkeit gestartet. Hier entstanden enge Bindungen, wuchsen Freundschaften; an der Freude und am Stolz über das am „Woeste“ Erreichte ließ er auch seine Familie Anteil haben. Und wir, die Kolleginnen und Kollegen hatten ebenso Anteil an den Freuden seiner Familie.

Thomas Runte hat es verstanden, neben der beruflichen Pflicht auch die vielen ungenutzten Bereiche in der Schule zu erkennen, die zwar Anstrengung und Initiative erfordern, dafür aber auch Möglichkeiten zur Kreativität bieten. Die Schüler haben sehr schnell gemerkt, dass sie in ihm einen Lehrer fanden, der ihnen - wie es seine Stufe 12 zum Ausdruck gebracht hat - „als hilfsbereiter Mensch in jeder Situation zur Seite stand“ und seinen Beruf liebte. Und hilfsbereit heißt in diesem Zusammenhang, den Schüler an zwei Stellen zu sehen: Dort, wo er steht, und dort, wo er stehen könnte.

Der vom naturwissenschaftlichen Denken und Handeln begeisterte Biologe und Chemiker konnte den Funken der Begeisterung auf seine Schülerinnen und Schüler überspringen lassen und ließ sie die Vorgänge der Natur mit allen Sinnen er-„leben“ und mit eigenen Händen be-„greifen“. Die Achtung für die kleinen und großen Kunstwerke der Schöpfung vermittelte Thomas Runte ebenso wie eine hohe Anforderung an die Ästhetik in Darstellung und Beschreibung der Objekte. Dazu gehören die strahlende Schönheit einer Sonnenblume ebenso wie die Beobachtungen am Schulteich, die meeresbiologischen Untersuchungen während einer Studienfahrt auf die Insel Elba oder die wörtlich zu nehmenden Wettbewerbsthemen „Mach 'ne Fliege“ und „Um ein Haar“. Die Kellerassel wäre das nächste Wettbewerbsobjekt gewesen.

Sachverstand und Hingabe, mit denen Thomas Runte den Fragen auf den Grund ging, stellten stets die Menschen, und nicht die Sachen in den Mittelpunkt seines Handelns. Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern genau so wie Kolleginnen und Kollegen waren ihm wichtig. Er war es uns ebenso.
„Er war ein Mensch und ein gebildeter Mann, der Menschen liebte“, schreibt ein Woeste-Abiturient, dazu gehörte auch, dass er vor Hindernissen in der Schule nicht zurückschreckte und diese aus dem Weg räumte.

Die Anerkennung für sein schulisches Wirken hat auch die Bezirksregierung in Arnsberg vor erst wenigen
Wochen zum Ausdruck gebracht. Nach den Ferien wäre Thomas Runte zum Oberstudienrat ernannt worden. Nicht nur er hätte sich darüber sehr gefreut!

Seine Spuren im Woeste-Gymnasium und unsere Erinnerungen an ihn halten Thomas Runte für uns lebendig und verbinden uns weiterhin mit seiner Familie - so hat es das Kollegium in Worte gefasst:
Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens,
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle.
Sie werden uns immer an dich erinnern
und dich dadurch nicht vergessen lassen.


Thomas Runte ist uns als Kollege, als Lehrer und als Freund nicht zu ersetzen; sein unvergleichliches Lachen werden wir vermissen. Doch es bleibt uns als eine der Spuren ein Trost, den eine seiner Schülerinnen wenige Tage nach seinem Abschied geschickt hat:
Als du auf die Welt kamst, weintest du, und um dich herum freuten sich alle.
Lebe so, dass, wenn du die Welt verlässt, alle weinen und du lächelst.


Wir werden das Lächeln dankbar erwidern - nicht unbedingt heute, aber bestimmt morgen ...

Eckardt Lüblinghoff


Leider ist es wahr

Man kommt aus dem Urlaub - gut erholt - und dann schlägt man die alten Zeitungen auf. Was ist hier so alles passiert, als ich nicht da war. Natürlich interessieren einen besonders die Lokalteile. Und was man dann liest - nein, man liest es mehrfach - scheint so fern zu sein. Ein Lehrer, der uns in Biologie gezeigt hat, wie man Fische seziert, was die Umwelt alles so mit sich bringt, mit dem man spannende Experimente durchführte - er soll mit 48 Jahren aus dem Leben geschieden sein? Leider ist es wahr.
Auch wenn das Abi 2001 schon lange her ist - man denkt, es war gestern. Immer nett, er konnte gar nicht richtig böse werden. Und wenn es mal 'was gab - mit ihm konnte man in einem vernünftigen Ton reden.
Ich wünsche im Namen des Abiturjahrgangs 2001 besonders seiner Frau und seinen Kindern alles erdenklich Gute.
 
Geschickt am 26.08.2004 von einem Schüler der Abiturientia 2001


Wir werden Sie nie vergessen!

Auch ich habe diese schreckliche Nachricht im Urlaub erhalten und hätte wirklich nicht gedacht, dass mir ein Lehrer so nahe stehen würde! Herr Runte war ein Lehrer für sich, der nie ersetzt werden kann. Ich hatte bei ihm im letzten Schuljahr Biologie/Chemie und war überrascht, wie ein Lehrer seine Schüler für ein Fach so begeistern kann.
Noch immer kann ich es nicht fassen. Ich hoffe, dass er von irgendwo dort oben, das alles, was hier unten geschehen ist nach seinem erschütternden Tod, sehen kann, ich glaube, auch er wäre überwältigt gewesen von all den Mitgefühlen und Tränen, die für ihn vergossen worden sind.
Nach dieser schlimmen Nachricht habe ich selber angefangen, mehr über den Tod nachzudenken und habe mit Erschrecken festgestellt, wie schnell so etwas passieren kann. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er uns allen schöne Ferien wünschte und uns das Programm für das nächste Schuljahr vorstellte - mit Begeisterung in den Augen.
Meine größte Anteilnahme gilt der Familie. Ich weiß, dass Worte den Schmerz nicht nehmen können, aber vielleicht hilft es ein wenig, wenn man weiß, dass man in seiner Trauer nicht alleine ist, sondern auch noch viele andere um den beliebten Lehrer weinen.
 
Geschickt am 17.08.2004 von einer Schülerin der Stufe 10


Unvergessen

Ich glaube, ich spreche im Namen des ganzen Bio-Chemie-Kurses der Stufe10, wenn ich sage, dass Herr Runte ein ganz besonderer Mensch wie auch Lehrer war. Ich bekam im Urlaub eine SMS, in der stand: „Wie kann sowas einem so lieben Menschen passieren?“ Diese Frage hab' ich mir oft in den letzten Tagen gestellt.

In tiefer Trauer möchte ich noch 'mal erwähnen, wie sehr wir Sie vermissen werden, Herr Runte. Kein anderer Lehrer wird Sie ersetzen können. Meine besondere Anteilnahme gilt auch den Angehörigen.
Ich werde Sie nie vergessen.
 
Geschickt am 16.08.2004 von einer Schülerin der Stufe 10


Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle.
Sie werden uns immer an dich erinnern
und dich dadurch nicht vergessen lassen.
 
Das Kollegium des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums trauert um
Thomas Runte

 
Auch aus unserer Mitte wurde er gerissen.

Sein großes Engagement im Einsatz für unsere Schule wird uns fehlen. Die Menschen, mit denen er arbeitete, Schülerinnen und Schüler wie Kolleginnen und Kollegen, waren ihm wichtig. Er war uns ein hilfsbereiter Kollege und Mensch an unserer Seite. Sein unvergleichliches Lachen werden wir vermissen.
In seinen Spuren am Woeste-Gymnasium und in unseren Erinnerungen an ihn wird er uns lebendig bleiben; sie verbinden uns mit seiner Familie.
 
Das Kollegium des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums
Hemer, den 7. August 2004


Wir sind zutiefst betroffen über den Tod unseres Stufenleiters
Herrn Thomas Runte
 
Wir haben Thomas Runte nicht nur als kompetenten und engagierten Lehrer kennen gelernt, sondern auch als einen hilfsbereiten, liebevollen Menschen. Er stand uns in jeder Situation zur Seite und wir haben ihm sehr viel zu verdanken.

Wir werden ihn immer in unseren Herzen behalten.

Stufe 12
des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums
Hemer, den 7. August 2004


Thomas Runte
ist am 1. August 2004 im Alter von 48 Jahren völlig unerwartet gestorben.

 
Mit ihm verliert das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium eine Lehrerpersönlichkeit, die seit 1985 die pädagogische Arbeit an der Schule mit großem Engagement und Leidenschaft entscheidend mitgestaltet hat.

Kollegium und Verwaltung, Schüler- und Elternschaft trauern um ihn und werden ihn nicht vergessen. Ihnen werden seine Kreativität, seine Liebenswürdigkeit und seine Fürsorge fehlen.
 
Für die Bezirksregierung Arnsberg
Eckardt Lüblinghoff, Oberstudiendirektor
Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium Hemer


Du lächelst

Ich, eine Schülerin vom Woeste-Gymnasium, möchte meine tiefste Trauer ausprechen!!! Herr Runte war ein so toller Lehrer und es ist unvorstellbar, dass er von uns gegangen ist!!!
Ich selbst hatte bei ihm im letzten Schuljahr Unterricht. Er war so hilfsbereit, hat Fragen der Schüler immer, so gut wie er nur konnte, beantwortet. Er war immer gut gelaunt, nett zu allen - er war einfach da für seine Schüler!!!

Ich möchte Herrn Runte einfach nochmal für alles danken!!! Er hat seinen Job als Lehrer mehr als gut gemacht und ich (und ich denke, auch andere Schüler) werden ihn nie vergessen!!!

Als du auf die Welt kamst, weintest du,
und um dich herum freuten sich alle.
Lebe so, dass, wenn du diese Welt verlässt,
alle weinen und du lächelst!


Geschickt am 04.08.2004 von einer Schülerin aus der Stufe 8


Trauer um Thomas Runte

Die erschüttende Nachricht vom plötzlichen Tod des Biologie- und Chemielehrers Thomas Runte hat das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium aus der Heiterkeit der Sommerferien gerissen. Thomas Runte ist im Alter von 48 Jahren während seines Urlaubs in Costa Rica gestorben.

Die Stufe 12, die Thomas Runte seit einem Jahr als Stufenleiter betreute und zum Abitur begleiten wollte, traf sich bereits zwei Tage nach seinem Tod im Gymnasium in großer Betroffenheit und tiefer Trauer um ihren beliebten Beratungslehrer.

Seit 1985 gehörte Thomas Runte dem Woeste-Kollegium an und widmete sich mit einem hohen Maß an Sachverstand, vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und großer Leidenschaft seinen naturwissenschaftlichen Fächern. Etliche Schülergenerationen führte er bis zur gelungenen Abiturprüfung und legte das schulische Fundament für eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit.

Den engagierten Biologie- und Chemielehrer hielt es nicht allein in den Grenzen der schulischen Unterrichtsräume. Durch Exkursionen ins schulische Umfeld und Studienfahrten zu biologischen Stationen konnten seine Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftliche Vorgänge erleben und be-„greifen“ und selbstständig anwenden. Auch als Koordinator des landesweiten Wettbewerbs „bio-logisch“ verstand es Thomas Runte, die Schülerschaft an praktisches, fächerübergreifendes Arbeiten heranzuführen und legte die Grundlagen dafür, dass Woeste-Gymnasiasten bei Siegerehrungen erste Plätze belegen konnten.

Das Hemeraner Gymnasium betrachtete Thomas Runte als „seine“ Schule, an der er sich wohl fühlte und für die er sich mit Hingabe und neuen Ideen einsetzte. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit am Mendener Heilig-Geist-Gymnasium kehrte Thomas Runte mit großer Freude an seine alte Schule zurück und schrieb dazu im Jahrbuch: „Voraussetzung eines beruflichen Selbstbewusstseins ist für mich eine lebendige Schule, in der mehr passiert als nur die Vermittlung von Kenntnissen, und eine kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit. Diese Voraussetzungen scheinen mir am Woeste-Gymnasium gegeben zu sein, und so freue ich mich auf die kommenden Jahre.“

Mit Thomas Runte hat das Lehrerkollegium einen Freund verloren und die Schülerschaft einen Pädagogen, der sich mit einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen und Sensibilität täglich aufs Neue den ihm anvertrauten Schülerinnen und Schülern gewidmet hat. Ein tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie. Die Erinnerung an einen wertvollen Kollegen hält das Woeste-Gymnasium wach, indem es sich verpflichtet fühlt, die gemeinsame Arbeit auch im Sinne von Thomas Runte fortzusetzen.

Eckardt Lüblinghoff, OStD, Schulleiter
09.08.2004 - veröffentlicht im IKZ


Letzte Änderung: 15.08.2004