01.02.2007

Friedrich Leopold Woeste wurde vor 200 Jahren geboren

woeste.pngAm 15.02.1807 wurde der Namensgeber unseres Gymnasiums, Johann Friedrich Leopold Woeste, als  erstes von acht Kindern in einer Lehrerfamilie in Niederhemer geboren. Sein Geburtshaus stand im Bereich der heutigen B7-Kreuzung in Niederhemer und musste Anfang der Sechziger Jahre den Umbauarbeiten für eine neue Straßenführung weichen.

Woeste erhielt zuerst Unterricht bei seinem Vater und den Pfarrern Wulfert sen. und Wulfert jun.. Danach besuchte er das Gymnasium in Elberfeld, die Lateinschule der berühmten Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale und die dortige Universität. Nach dem Abschluss seines Theologiestudiums kehrte Woeste in seine Heimat zurück, gab die Theologie auf und  eröffnete im Jahre 1829 in Hemer eine „Privatschule für Höheren Unterricht“, die als Vorläuferin unseres Woeste-Gymnasiums angesehen werden kann. Später lebte Woeste als Privatlehrer und Übersetzer bis zu seinem Tode am 07.01.1878 in Iserlohn.

Woeste beherrschte neun Fremdsprachen: Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Englisch, Französisch, Dänisch, Niederländisch, Schwedisch und Spanisch. Seine Interessen galten vor allem der Volksdichtung, dem Brauchtum, der Geschichte und der Mundart seiner Heimat. Die Ergebnisse seines Sammelns und Forschens veröffentlichte er in Zeitungen, Zeitschriften und eigenen Werken. So gab er z. B. 1848 das Buch „Volksüberlieferungen in der Grafschaft Mark nebst einem Glossar“ heraus und 1871 die Schrift „Iserlohn und Umgegend, Beiträge zur Ortsnamenskunde, Ortsgeschichte und Sagenkunde.“

Woeste war Mitglied der berühmten „Berliner Gesellschaft für deutsche Sprache“ und stand mit angesehenen Gelehrten seiner Zeit, u. a. auch mit Jacob Grimm, in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, das „Wörterbuch der westfälischen Mundart“, erschien erst 1882, vier Jahre nach seinem Tode.

Anlässlich des bevorstehenden Geburtsjubiläums fand gestern in der Großen Aula des Gymnasiums eine Veranstaltung des Bürger- und Heimatvereins Hemers statt, in der OStD a.D. Dr. Alfred Meyer, ehemaliger Leiter unseres Gymnasiums, in eloquenter Weise über das Leben und Wirken des Namensgebers unserer Schule referierte.



Letzte Änderung: 01.02.2007