16.03.2010

Kunst-Projekte des Woeste-Gymnasiums auf der Landesgartenschau


Das Landesgartenschaufieber in Hemer ist kaum zu bremsen, und auch das Friedrich-Leopold Woeste Gymnasiums wird sich mit zwei besonderen Kunstprojekten einbringen.
Seit nunmehr eineinhalb Jahren beschäftigen sich die Schüler des 13er-Kunst-Grundkurses des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums unter der Leitung von Jan Wille mit dem Gelände der Landesgartenschau. Im letztjährigen 12er-Kunstkurs stand das Thema „Dokumentation und Interpretation eines Naturraumes“ an. Hierzu sollte in einem ersten Schritt streng nach den Naturalismuskriterien das verwilderte Waldstück östlich des geplanten Jübergturms zeichnerisch dokumentiert und in einem zweiten Schritt diese Dokumentation künstlerisch interpretiert werden.

Natur und Kunst in Kommunikation

Das ursprünglich vorgesehene Gelände wird inzwischen für andere Bereiche genutzt und steht für Kunstarbeiten nicht mehr zur Verfügung. Nachdem bekannt wurde, dass die Entwürfe von national anerkannten Künstlern für den Zick-Zack-Weg finanziell nicht realisierbar sein würden, reagierten die Schüler flexibel und passten ihre Entwürfe den Gegebenheiten des Weges an oder dachten noch einmal völlig um. Thematisch sollten sich die Arbeiten auf das Oberthema der Unterrichtsreihe im Kurshalbjahr 13.2 „Kunst im öffentlichen Raum - Natur und Kunst in Kommunikation“ beziehen.

Natürlich konnte dabei auch das Motto der Landesgartenschau „Zauber der Verwandlung“ als Inspiration dienen. Mit großem Engagement widmeten sich nicht nur die Schüler der neuen Aufgabe, sondern auch ihr Kunstlehrer wurde so vom LGS-Fieber angesteckt, dass er einen eigenen künstlerischen Beitrag unter Nutzung von Corten-Stahl liefern wollte.

Vielfältig und individuell

Die neuen Entwürfe schafften es nicht nur, Bürgermeister Michael Esken und LGS-Geschäftsführer Heiner Pierenkemper zu begeistern, sondern auch den gesamten Fachbeirat der Landesgartenschau GmbH im Oktober 2009 mit einer Präsentation mehrheitlich zu überzeugen. Im Anschluss galt es, die Entwürfe auch wirklich realisieren zu können. Die verwendeten Materialien sind so vielfältig wie die Autoren individuell sind: So wird mit Ton, Holz, Glas, Metall, Seilen, Plexiglas, Fundstücken und Schrott gearbeitet. Zu zeigen, dass Schüler zwar mitunter mit Schrott arbeiten, aber nicht nur selbigen produzieren, ist u. a. ein Anliegen der jungen Künstler des Hemeraner Woeste-Gymnasiums.

Auch die Kunst AG des Friedrich-Leopold Woeste Gymnasiums wird ein Projekt auf der Landesgartenschau präsentieren. Die Schüler unter Leitung von Kunstlehrer Jan Wille haben sich im Vorfeld mit Land Art, Kunst im öffentlichen Raum und anderen Möglichkeiten beschäftigt, wie man das Landesgartenschau-Motto „Zauber der Verwandlung“ künstlerisch umsetzen könnte. Dabei ist die Idee entstanden, das Motto so zu interpretieren, dass aus etwas Altem, etwas Neues, Künstlerisches entsteht.

Afrika-Auto und Hippie-Käfer

Dafür werden mit Autolack, Pinsel, viel Spaß und Kreativität schrottfällige Autokarosserien zu spannenden Kunst-Attraktionen umgestaltet. Ein Afrika-Auto mit afrikanischen Tiermotiven, ein alter Hippie-Käfer mit Graffiti-Bemalung und eine PKW-Karosserie, die ganz der Natur überlassen wurde, entstehen derzeit im Keller des Woeste-Gymnasiums. Im Freien erhalten die Autos darüber hinaus eine Bepflanzung mit Blumen und heißen jeden Landesgartenschaubesucher herzlich willkommen. Um ihr Projekt auch finanziell durchführen zu können, wird die Schülergruppe von Firmen im Raum Hemer finanziell und ideell unterstützt. Mit ihrem Projekt zeigen die Schüler der Stufen 10 bis 12, dass ausrangierte Autos nicht immer ein Fall für den Schrottplatz sind, sondern auch Kunstobjekt als Teil der Landesgartenschau 2010 in Hemer werden können.

 

Zusammenstellung: Rachel Verbruggen (Kunstkurs Stufe 13) und Jeannie Hannibal (Kunst-AG)
Foto: Grundkurs Kunst und Kunst-AG mit dem Kunstwerk „Spinnennetz” von Rachel Verbruggen
Fotomontage: „Hippie-Käfer” und „Afrika-Auto”


Letzte Änderung: 17.03.2010