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Eduard von Simson – Schlüsselfigur des deutschen
Parlamentarismus
Eine Wanderausstellung
| Dauer
der Ausstellung |
28.11. -
22.12.2011 |
| Ort
der Ausstellung |
Eingangshalle des
Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums
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| Eröffnung
der Ausstellung |
Montag, 28.11.2011,
12:30 Uhr |
| Eintritt
zur Ausstellung |
frei |
| Öffnungszeiten |
Mo bis Fr, 08:00 -
18:00 Uhr |
Hintergrund zur Ausstellung (Zusammengestellt von Dr.
Katja Schlenker, Stiftung Gerhard-Hauptmann-Haus)

Im vergangenen Jahr jährte sich der 200. Geburtstag einer
herausragenden und doch aus dem näheren Blick geratenen
Persönlichkeit der deutschen und europäischen
Zeitgeschichte – Eduard von Simson. Der frühere
Bundespräsident Richard von Weizsäcker würdigte ihn, den
preußischen Richter, Hochschullehrer und Parlamentarier,
als einen Menschen, der „zum Besten“ gehörte, „was das oft
geschmähte und doch atemberaubend interessante 19.
Jahrhundert unter Deutschen hervorgebracht hat“.
Die in diesem Jahr entstandene, von der Stiftung
Gerhart-Hauptmann-Haus - Deutsch-Osteuropäisches Forum in
Düsseldorf, erarbeitete Wanderausstellung, widmet sich den
biografischen Ereignissen und würdigt mit Texten,
historischen Fotos und Bildern diese herausragende Figur
der deutschen und europäischen Zeitgeschichte.
Eduard von Simson wurde 1810 als Sohn jüdischer Eltern in
Königsberg (heute Kaliningrad) geboren, eine Stadt, die
von 1457 bis 1945 Hauptstadt und kulturelles sowie
wirtschaftliches Zentrum des östlichen Preußens war. Damit
steht von Simsons Biografie zugleich beispielhaft für die
Zusammenhänge und Wechselwirkungen in der Geschichte
Deutschlands und der östlichen Nachbarländer. Von Simson
war zunächst Professor des Römischen Rechts in Königsberg.
Von seiner Mitgliedschaft in der Frankfurter
Nationalversammlung 1848/49, deren letzter Präsident er
war, bis zum Ende seiner Amtszeit als Präsident des
Deutschen Reichstages im Jahre 1873 war er nahezu
ununterbrochen Mitglied parlamentarischer Versammlungen.
Er war Präsident von insgesamt sieben Parlamenten, bevor
er 1879 Präsident des Reichsgerichts wurde und bis 1890
blieb. Gleich zweimal war er in prominenter Rolle an der
Etablierung einer deutschen Kaiserwürde beteiligt -
erfolglos 1849 mit der Ablehnung der Kaiserwürde durch den
Preußischen König Friedrich Wilhelm IV. und erfolgreich im
Jahre 1870.
Orte wie Königsberg, Frankfurt, Leipzig sind mit Simsons
Wirken verknüpft, der Bau der neuen Albertina in
Königsberg und des Leipziger Reichsgerichts gehen auf
seine Initiative zurück. Eduard von Simsons Person und
Wirken war den Zeitgenossen sehr präsent. Wir finden ihn
auf Ölgemälden des späten 19. Jahrhunderts porträtiert und
in politischen Satirezeitschriften karikiert, insbesondere
in den „Düsseldorfer Monatsheften“, einer Zeitschrift, die
von Künstlern der „Düsseldorfer Künstlervereinigung
Malkasten“ gestaltet und in einer für die damalige Zeit
erstaunlich hohen Auflage verbreitet wurde.
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert erinnerte
zum 200. Geburtstag von Simsons daran, dass sich von
Simson Zeit seines Lebens für die deutsche Einheit
eingesetzt hat - und für die Rechte des Parlaments. Nicht
zuletzt ist auch unsere Verfassung von den Beiträgen
geprägt, die er dafür geleistet hat.
Weitere Information zur Ausstellung und zur Stiftung GHH:
Dr. Katja Schlenker
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Deutsch-Osteuropäisches Forum
Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
schlenker@g-h-h.de
Tel. 0211 16991 23
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