06.08.2014

Abiturient des Woeste-Gymnasiums trifft Francois Hollande und Joachim Gauck bei Gedenkfeier

Als der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und der französische Präsident Francois Hollande auf der Gedenkstätte Hartmannswillerkopf mit leidenschaftlichen Plädoyers der dort gefallenen 30000 Soldaten des Ersten Weltkrieges gedachten, saß ein Hemeraner in der ersten Reihe. Und nicht nur das: Frederic Kropp (20) nahm an der deutsch-französischen Jugendbegegnung im Elsass teil und schrieb im Rahmen des Jugend–projektes sogar die Friedensbotschaft, die vor den Staatsoberhäuptern verlesen wurde.

Jetzt ist der Student, Abiturient des Jahres 2013 am Woeste-Gymnasium, zurück aus Frankreich, mit einem ganzen Sack neuer Erfahrungen und Erlebnissen, die er erst einmal verarbeiten muss. „Ich bin immer noch voller Euphorie“, sagt Frederic, wenn er an das Projekt des Deutsch-Französischen Jugendwerkes zurückdenkt. Es war eine Reise ins Ungewisse, doch das leichte Grummeln in der Magengegend schwand schnell, als er in Frankreich ankam. Schon am Bahnhof traf er andere aus der 100 Jugendliche umfassenden Gruppe, mit denen er die nächsten Tage in Workshops zusammen arbeitete. Sechs Workshops standen zur Auswahl, der Hemeraner arbeitete in der Gruppe „Museum 2114“ mit. Unter anderem war er damit beschäftigt, die Friedensbotschaft zu schreiben, die Hollande und Gauck später im Grundstein für das Museum für die Ewigkeit einmauerten.

In der Botschaft wird betont, dass der Wille nach Frieden unter Jugendlichen stark ausgeprägt ist. Der beste Weg, die Beziehungen zwischen den Völkern zu intensivieren, sei der direkte Kontakt der Jugend durch Austauschprogramme. Angesichts kriegerischer Zustände auf der ganzen Welt sollte Fremdenfeindlichkeit bekämpft werden, Vernetzung stattfinden und Fremdsprachen gelernt werden, um dauerhaften und nachhaltigen Frieden zu schaffen, heißt es unter anderem in der Friedensbotschaft.

„Vor der Gedenkfeier war ich so aufgeregt, aber als Gauck und Hollande dann vor mir standen, war alles gut. Es war eine Begegnung auf Augenhöhe“, so der junge Hemeraner, dem dieses besondere Treffen immer im Gedächtnis bleiben wird. Den französischen Staatschef beschreibt er als „supernett“ und den deutschen Bundespräsidenten als „offenherzigen Menschen, der sich sehr gefreut hat, dass die Jugend so gut vertreten war“. Frederic Kropp wurde am vergangenen Sonntag zudem 20 Jahre alt, und es gab es auch Glückwünsche von Hollande und Gauck. „Das war mein größtes Geschenk“, so der Hemeraner Student, der im Elsass zudem das Angebot bekommen hat, Juniorbotschafter zu werden. „dann würde ich die Jugendlichen aus NRW vertreten“, berichtet der 20-Jährige.

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Die deutsch-französische Jugendbegegnung in Colmar war ein voller Erfolg. Das Projekt ist zwar abgeschlossen, doch Frederic hat neue Kontakte knüpfen können, die weiter vertieft werden sollen. Es seien bereits Revivals in Berlin und Paris geplant, berichtete der Student.

IKZ / Carmen Fürstenau vom 06.08.2014



 Letzte Änderung: 06.08.2014