13.02.2015

Rote Hände als Protest gegen Kindersoldaten

- Dagmar Freitag (MdB) nimmt am „Red Hand Day“ die roten Handabdrücke am Woeste-Gymnasium entgegen -

redhandday.jpgIn der Pause sammelten die Schüler rote Handabdrücke mit Protesten wie „Keine Waffen in Kinderhände“ oder „Kinder sind keine Soldaten“. Blutrot sind die Hände, und die Farbe hat Spuren hinterlassen: Hunderte Handabdrücke von Schülern und Lehrern des Woeste-Gymnasiums sind auf dem Weg in die Bundeshauptstadt.

Prominenter Postbote ist die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag, die am „Red Hand Day“ an der Schule zu Gast war und sich dadurch dem bundesweiten Protest gegen Kindersoldaten anschloss.

Im Religionsunterricht von Natascha Kreft wurde das Thema Kindersoldaten als erstes angesprochen. Die Lehrerin absolviert zurzeit eine Fortbildung der Evangelischen Kirche zur Friedensbildung an Schulen. Themen wie Friedensethik und Internationale Konflikte werden in diesem Rahmen besprochen.

Ihrer neunten Klasse zeigte sie im Unterricht zwei Filmausschnitte mit Berichten von ehemaligen Kindersoldaten, die die Schüler aufgerüttelt haben. „Als ich die Klasse auf den Aktionstag aufmerksam gemacht habe, waren alle sofort Feuer und Flamme und wollten sich engagieren“, erzählt Natascha Kreft. Im Rahmen eines Unterrichtsprojekts bauten die Schüler Stellwände auf, die mit verschiedenen Informationen zu Kindersoldaten, Hilfsorganisationen und dem Red Hand Day bestückt wurden.

In den Pausen konnten die Mädchen und Jungen des Gymnasiums sich freiwillig mit ihren Handabdrücken verewigen und dadurch zeigen, dass sie gegen den Einsatz von Kindersoldaten sind. So kamen mehrere Hundert individuelle Protesthandabdrücke zusammen.

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Die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag schloss sich am Donnerstag der Aktion an. „Kinder sind keine Krieger. Niemals!“ schrieb sie auf die Protestnote. Sie unterstützt das Projekt und berichtete, dass auch in Berlin rote Handabdrücke gesammelt wurden.

Schulleiter Ulrich Vielhauer, Bernhard Laß vom Kirchenkreis und MdB Dagmar Freitag beteiligen sich

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Den Protest fasste der Neuntklässler Frederik Uhlenküken zusammen. Mehr als 250.000 Kindersoldaten würden weltweit in verschiedenen Funktionen wie Kämpfer, Spion oder Koch eingesetzt. Teilweise würden die Kinder zu sexuellen Zwecken missbraucht. Der Schüler sprach auch über Deutschland als drittgrößte Rüstungsnation sowie die Waffenexporte in Länder mit Kindersoldaten. Die Aktion am Woeste-Gymnasium solle zeigen, dass die Exporte gestoppt werden müssen, um weiteres Leiden zu verhindern.

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Svenja Papke, ebenfalls aus dem Religionskurs von Natascha Kreft, überreichte den Ordner mit den gesammelten roten Handabdrücken an Dagmar Freitag. Die Politikerin bedankte sich für das Engagement der Kinder, betonte aber auch, dass es ein Privileg sei, in einem friedlichen Land aufzuwachsen, was der Krieg in der Ukraine aktuell vor Augen führe. Für die Zukunft wünscht sie sich von den Mädchen und Jungen, dass sie „mitfühlen“,„Flüchtlinge mit offenen Armen aufnehmen“ und so „Frieden stiften“.
Nadine Bartzik / IKZ v. 13.02.2015


Letzte Änderung: 13.02.2015