11.09.2015

WLAN an Schulen

- Reinhard Köster / IKZ berichtet von der Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch, 09.11.2015 -

Nicht nur die Kosten stellen ein Problem dar!

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Wie hier am Gymnasium ist das Surfen im Internet für viele Jugendliche selbstverständlich. Nur außerhalb der Unterrichtszeiten dürfen die Handys eingeschaltet sein, wie hier vor der Mensa. Kritiker befürchten, dass die Internetnutzung durch einen ungehinderten WLAN-Anschluss noch gefördert wird.

In einem Punkt war sich der Schulausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch einig: Die Nutzungsmöglichkeit des Internets ist aus den Schulen nicht mehr wegzudenken und unverzichtbar. Die SPD hatte den Antrag gestellt, an den weiterführenden Schulen ein freies WLAN für Schüler und Lehrer einzurichten. Im Zuge der ausgiebigen Diskussion zeigte sich aber, dass der Teufel wie so oft im Detail steckt.

Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten die Kollegien des Gymnasiums, der Gesamtschule, der Realschule sowie der Hauptschule die Möglichkeit eines freien WLAN unterschiedlich bewertet. Die Hauptschule hält einen solchen Internet-Zugang für unvereinbar mit der Schulordnung, weil dort die Nutzung von mobilen Geräten untersagt ist. Am Gymnasium gibt es bereits ein flächendeckendes WLAN, das allerdings passwortgeschützt ist. Einen uneingeschränkten Zugang sieht das Woeste-Kollegium eher kritisch, weil die Nutzung der Handys durch die Kinder und Jugendlichen in den Pausen noch weiter zunehmen würde und in Spitzenzeiten die Gefahr einer Überlastung des Systems drohe.

Die Realschule wünscht sich zwar dringend Internet-Zugang in jedem Klassenraum, freier Zugang über WLAN sollte sich dort zunächst auf die Cafeteria, die Aula und den Konferenzraum beschränken. Lediglich die Gesamtschule befürwortet ein flächendeckendes freies WLAN.

Gerade im Schulzentrum Parkstraße, das demnächst nach dem Abbau der Hauptschule komplett von der Gesamtschule genutzt werden soll, wird deutlich, dass freies WLAN auch einen gravierenden Kostenfaktor darstellt. Wie Guido Dahlmann von der KDVZ Citkomm, IT-Dienstleister für die Stadt Hemer, erläuterte, würde es allein 60 000 Euro kosten, den ganzen Gebäude-Komplex durch eine professionelle Verkabelung und Einrichtung von Access-Points für ein freies WLAN herzurichten. Voraussetzung für ein leistungsstarkes System an allen vier Schulen wäre ohnehin ein Breitband-Internetanschluss, der allerdings laut der Schulamtsleiterin Ute Baecker ohnehin geplant ist. Allerdings fallen anschließend pro Schule 800 Euro pro Jahr für diesen Anschluss an Gebühren an.

Illegale Downloads können verhindert werden
Zweifel wurden im Ausschuss laut, ob ein unkontrollierter Zugang ins Internet für alle Schüler überhaupt sinnvoll ist. Selbst Inge Blask, die sich für die SPD nochmals für das WLAN stark machte („junge Menschen leben heute im Netz, und auch die Wirtschaft ändert sich“) räumte ein, dass ein drahtloses Netz, bei dem die Zugriffe protokolliert werden, gegenüber einem unkontrollierbaren Freifunk den Vorzug erhalten sollte. Wie Guido Dahlmann erläuterte, sei bei einer solchen Variante auch auszuschließen, dass verbotene oder kostenpflichtige Inhalte heruntergeladen werden.

Einstimmig beauftragte der Ausschuss schließlich die Verwaltung, mit den Schulleitungen und Schulkonferenzen unter Beteiligung der KDVZ Lösungen für die Schulen zu planen. Erste Kosten dafür sollen bereits in den Haushaltsplan für das kommende Jahr eingestellt werden, der ab November beraten wird.

Reinhard Köster / IKZ vom 11.09.2015
Foto: Stina Drechsel



Letzte Änderung: 11.09.2015