Terror lastet auf Schüleraustausch

Eigentlich sollte am kommenden Sonntag vor dem Woeste-Gymnasium gegen 17 Uhr ein Bus aus Frankreich eintreffen. An Bord rund 15 Austauschschülerinnen und -schüler und einige Begleiter aus Hemers Partnerstadt Beuvry. Doch nach den Terroranschlägen in Paris ist völlig unklar, ob der Besuch der Gäste überhaupt stattfinden kann und darf. Grund ist der über Frankreich verhängte Ausnahmezustand, durch den zurzeit solche internationalen Begegnungen von den französischen Behörden ausgesetzt worden sind.

Familien werden um Verständnis gebeten
Die Hemeraner Familien, in denen die französischen Jugendlichen im Alter von 15 und 16 Jahren untergebracht werden sollten, sind gestern per Elternbrief durch das Woeste-Gymnasium informiert worden. Allerdings ist damit der einwöchige Besuch noch nicht endgültig abgesagt worden. Noch besteht Hoffnung, dass die Delegation der Partnerschule Lycée Marguerite Yourcenar doch noch grünes Licht für die Reise nach Hemer erhält.

Anja Rüßing und Sebastian Pfeil, die für das Kollegium des Woeste-Gymnasiums den Schüleraustausch mit der Schule in Beuvry organisieren und betreuen, bitten in dem gestern per Mail versandten Elternbrief um Verständnis: „Leider hat uns der vergangene Freitag gezeigt, dass Planungen schnell zunichte gemachte werden können angesichts der brutalen Gewalt, mit der feiger Terrorismus in Europa Angst und Schrecken verbreitet und unbeteiligten Zivilisten großes Leid zufügt.“ Die Austauschbetreuer und die Schulleitung des Lycée Marguerite Yourcenar seien bemüht, eine definitive Auskunft zu bekommen, ob die Reise angetreten werden kann.

Auf dem Programm des einwöchigen Aufenthaltes der jungen Franzosen stünde unter anderem natürlich die Teilnahme am Unterricht des Woeste-Gymnasiums, ein Ausflug nach Münster, Besuche des Iserlohner Stadtmuseums und der Schwerter Senfmühle sowie zahlreiche private Begegnungen in den Familien und mit Gleichaltrigen.