16.03.2016

Unverzichtbar oder Sparpotenzial?

Die Sanierung der mit Dioxin belasteten Außensportanlagen am Woeste-Gymnasium ist so gut wie abgeschlossen. Das giftige Kieselrot ist abtransportiert. Zurück bleibt eine Mondlandschaft, die nun wieder hergerichtet werden muss. Über das Wann und Wie hat der Schulausschuss im Rahmen der Haushaltsplanberatung debattiert.

Wie die Verwaltung mitteilte, stehen noch die Ergebnisse letzter Messungen aus, die belegen sollen, dass das komplette Areal jetzt giftfrei ist. Theoretisch könnte der Neubau dann in die Wege geleitet werden. Das Gymnasium und die Gesamtschule, die beide die Anlage demnächst für den Schulsport nutzen sollen, haben auch schon ihre Bedürfnisse angemeldet. So wünschen sie auf dem ehemaligen Ascheplatz einen per dauerhafter Linierung in drei kleine Spielfelder aufgeteilten Tartanbelag, so dass er von mehreren Gruppen oder Klassen gleichzeitig genutzt werden könnte.

Auch der unterhalb liegende ehemalige Leichtathletik-Bereich soll wieder hergerichtet werden: mit einer Sprunggrube samt Tartan-Anlaufbahn, einem Kugelstoßring in einem Feld mit wassergebundener Decke und einer kleinen Kunstrasenfläche, die für verschiedene Sportarten genutzt werden kann.

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Geld aus der Schulpauschale steht nicht zur Verfügung
Für die gesamte Maßnahme sind 400 000 Euro im Haushaltsplan-Entwurf eingestellt. Allerdings müsste die Summe in diesem Jahr noch durch Kredite finanziert werden, sofern die Kommunalaufsicht das unter der Vorgabe der Haushaltssicherung genehmigt. Das Geld aus der jährlichen Schulpauschale von rund 900 000 Euro zu nehmen, die das Land jährlich der Stadt zahlt, wäre erst im kommenden Jahr wieder möglich, weil in diesem Jahr die dritte Rate für den Aus- und Anbau der Gesamtschule aus diesem Topf fällig ist.

Trotzdem zeigte sich CDU-Fraktionschef Martin Gropengießer sehr erfreut, „dass jetzt endlich Nägeln mit Köpfen gemachte werden.“ Die Außensportanlage sei von enormer Bedeutung für die Attraktivität beider Schulen und der Schullandschaft Hemers insgesamt. Nicht nur für die Schüler, sondern auch für Lehrer, die vor der Entscheidung stehen, ob sie eine Stelle in Hemer annehmen. Gropengießer: „Es ist ganz wichtig, dass wir das jetzt machen.“ Dem pflichtete sowohl Inge Blask (SPD) als auch Maria Schlager-Fritsch (GAH) bei, wobei letztere auch noch mal die Bedeutung der Außenanlage für den gesundheitlichen Aspekt des Schulsports betonte.

Projekt noch um ein Jahr verschieben?
Das alles konnte Ursula Lichotka (UWG) nicht davon abhalten, mehrfach die Frage in den Raum zu stellen, ob das Projekt nicht um ein Jahr verschoben werden könnte, um die 400 000 Euro zwecks Haushaltsausgleichs einzusparen. Eine konkrete Antwort darauf bekam sie nicht. Man müsse erst einmal sehen, wie „man schließlich die Enden zusammenbekommt“, merkte Martin Gropengießer an.

Wie alle anderen Ausschüsse zuvor nahm auch der Schulausschuss die Haushaltsplanung vorläufig nur zur Kenntnis. Ein Sparpaket, das die von der Verwaltung empfohlene Steuererhöhung doch noch überflüssig machen könnte, soll später geschnürt werden.

Reinhard Köster / IKZ vom 16.03.2016



Letzte Änderung: 16.03.2016