27.09.2017

Am Gymnasium werden Steine zu Geld gemacht

- Reinhard Köster berichtet im Ikz am 25.9.2017 von der diesjährigen Woeste-Projektwoche - 

Projektwoche mit pfiffigen Ideen, aber auch nachhaltiger Wirkung auf den Zustand der Schule

Bei der Projektwoche am Woeste-Gymnasium sind gute Ideen umgesetzt worden, die allen Spaß machten, aber zum Teil auch nachhaltige Wirkung für die Schule haben.

Es gibt viele pädagische Gründe für Schulen, eine Projektwoche zu organisieren. So auch am Woeste-Gymnasium. „Die Schüler sollen ihre Projekte selbst planen und dabei lernen, effektiv zu kooperieren. Die Kreativität wird gefördert, ebenso die Fähigkeit zu Innovation“, erläutert Schulleiter Prof. Dr. Jörg Trelenberg. Und alle diese Ziele sind vom vergangenen Dienstag bis zur großen Präsentation der Projektergebnisse am Samstag von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern mit viel Eifer angegangen worden.

Aber nicht nur die Kinder und Jugendlichen profitieren diesmal, sondern auch die ganze Schule. Einige der Projekte haben eine nachhaltige Wirkung, die noch in einigen Jahren spürbar sein wird. Denn gleich mehrere Unterrichtsräume, die in wenig ansehnlichem Zustand waren, sind von Projektgruppen auf Vordermann gebracht worden und strahlen jetzt in neuem Glanz. So wurden zum Beispiel der Werkraum und der Kunstraum komplett neu gestrichen und anschließen mit Bildern und anderen Kunstwerken attraktiv gestaltet. Noch gründlicher fiel die Renovierung des Oberstufen-Mathematikraums aus. Dort wurden von Schülerinnen und Schülern nicht nur Decke und Wände, sondern auch die Türen gestrichen und selbst die Heizkörper abgeschliffen und lackiert.

Jörg Trelenberg weiß, dass der Zustand des Gebäudes eigentlich in der Verantwortung der Stadt Hemer als Schulträger liegt, hofft aber, dass die Projektgruppen mit ihren Aktionen ein Zeichen setzen. Bürgermeister Michael Heilmann habe ihm bereits versprochen, dass die ohnehin laufenden Umbau- und Instandsetzungarbeiten am Gymnasium auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Und Politiker hätten bereits in Gesprächen angedeutet, dass sie es als „peinlich“ empfinden, wenn Schüler ihre eigene Schule streichen, zeigt sich der Schulleiter guten Mutes, dass es mit dem Zustand der Schule bergauf geht. Den Akteuren der Renovierungs-Projekte habe die Arbeit jedenfalls viel Spaß gemacht, sagt Trelenberg.

Brettspiele und Apps – aber alle selbst gemacht

Spaß hatten auch alle anderen an der Projektwoche Beteiligten. Eine Gruppe erkundete per Rad zum Beispiel das Sauerland inklusive einer Übernachtung an der Möhne. Andere entwickelten selbst die Regeln für neue Brettspiele und bastelten auch gleich sämtliches Material, das zum Spiel gebraucht wird. In einem Computer-Projekt wurden eigene Android-Apps entworfen und programmiert. Ein großer Publikumserfolg bei der Präsentation am Samstag vor vielen Eltern und Bekannten waren die spektakulären Vorführungen der 30-köpfigen Tanz-und Akrobatik-Gruppe in der Turnhalle. Eher still ging es in einem Lyrik-Projekt zu, in dem Gedichte nicht nur gelesen, sondern auch selbst geschrieben wurden. Diese hingen auf Abreißblocks am Samstag an mehreren Punkten der Schule aus und konnten von den Gästen mitgenommen werden. Und dann war da noch das Projekt, das Steine zu Geld macht. Die Teilnehmer hatten die Steine auf dem Schulgelände und anderswo gesammelt und mit viel Fantasie bemalt. Zum Mindestpreis von zwei Euro pro Stück wurden die kleinen Kunstwerke verkauft. Der Erlös dieses Projektes fließt in einen Topf, aus dem Kinder, deren Eltern kein dickes Portmonee haben, die Teilnahme an Klassenfahrten ermöglicht wird.

Auf solchen Reisen waren in der vergangenen Woche die Klassen der Stufen 6, 8 und Q2. Sie verpassten ebenso wie die Stufe 10, die zurzeit Praktika absolviert, die Projektwoche. Aber das ist sei Jahren am Woeste-Gymnasium so üblich. Und wer in diesem Jahr unterwegs ist, darf im nächsten seine Projekttauglichkeit beweisen..  
 
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Echte Schmuckstücke waren die bemalten Steine. Viele Eltern kauften sich einen zur Erinnerung und zahlten mitunter auch gern
mehr als nur den Mindestpreis von zwei Euro, weil der Erlös ja für die gute Sache ist.

Berichte aus den Projektgruppen finden Sie unter → http://www.woeste.org/projektwoche/berichte.html .

Text und Bild: Reinhard Köster / IKZ vom 25.09.2017



Letzte Änderung: 28.09.2017