28.06.2018

Studienfahrt nach Griechenland

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Gruppenfoto in Tiryns

Anreise                            

Am Freitag gegen 18 Uhr war es soweit: Endlich begann die schon lang erwartete Studienfahrt nach Griechenland. Insgesamt 39 Fahrtteilnehmer machten sich auf den Weg, um sich hautnah mit der griechischen Kultur auseinanderzusetzen, sodass das im Unterricht Gelernte nicht weiter Theorie bleiben sollte. Nach einer 17 Stunden langen Busfahrt kamen wir am Samstag pünktlich in Ancona an. So blieb noch ein wenig Zeit bis zur Einschiffung, die aufgrund gründlicher Kofferkontrollen auch notwendig war. Nachdem wir uns an Bord unsere Schlafplätze rund um den Pool auf dem Deck der Fähre gesichert hatten, legte diese auch bald ab. Nachdem wir die Gelegenheit hatten, einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten, kuschelten sich alle nach und nach in ihre Schlafsäcke. Die Nacht war windstill und im Vergleich zur Busfahrt sehr erholsam.

Am Sonntag kamen wir nach einem kurzen Zwischenstopp in Igoumenitsa in unserem Zielhafen Patras an. Es begrüßte uns starker Wind und Regen, der sich aber während der Fahrt nach Delphi legte. Nachdem wir nach noch einmal drei Stunden im Bus endlich in unserem Hotel in Delphi ankamen, ging unsere Reisegruppe schnell zum Essen in ein typisch griechisches Restaurant, um danach erschöpft in die Betten zu fallen und sich auf den nächsten Tag einzustellen.

Montag

Erfrischt begannen wir am nächsten Morgen unseren ersten Tag in Griechenland. Unser erstes Ziel war die berühmte Orakelstätte von Delphi. Bevor wir das Heiligtum betraten, kamen wir an der Kastalischen Quelle vorbei, wo wir uns wie die antiken Pilger an Armen und Beinen rituell reinigten. An der eigentlichen Orakelstätte angekommen, begann der große Aufstieg. Immer höher stiegen wir den Hang hinauf und konnten die antike Stätte in ihrer vollen Pracht bewundern. Nach einem mühsamen Marsch in der prallen Mittagssonne, vorbei an mehreren Schatzhäusern, dem Apollon-Tempel und dem Theater,  gelangten wir an die Spitze des Hangs, wo sich das ausgedehnte Stadion erstreckte. Im Anschluss besuchten wir das archäologische Museum der Orakelstätte Delphi, in dem wir weitere eindrucksvolle Statuen und antike Werkzeuge betrachten konnten. Anschließend fuhren wir von dort mit dem Bus weiter nach Athen.
Nach der Ankunft im Hotel testeten alle zunächst den vorher bereits hoch angepriesenen Pool auf dem Dach des Hotels, der einen großartigen Blick auf die Stadt bot. Nach einem reichlichen Abendessen kam der nächste Höhepunkt: Eine Abendwanderung zur Akropolis! Eine Stunde später fanden sich alle in der Hotellobby ein, um sich, angeführt von Herrn Trelenberg, auf den Weg zu der wohl bekanntesten Stadtfestung des antiken Griechenlands zu machen. Dazu durchquerten wir mehrere Stadtteile Athens, wobei wir unter anderem auch mit den starken Gegensätzen zwischen Armut und Reichtum innerhalb der Stadt konfrontiert wurden. Angekommen erklommen wir den Areopag-Felsen unterhalb des Parthenons, welcher uns auf der einen Seite einen schönen Blick auf die antike Tempelanlage bot, auf der anderen Seite eine beeindruckende Aussicht auf das nächtliche Athen. So konnten wir den Tag perfekt ausklingen lassen.

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Gruppenfoto in Delphi
Schatzhaus der Athener

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Akropolis bei Nacht
Parthenon auf der Akropolis

Dienstag

Der nächste Tag begann mit einer Stadtrundfahrt durch Athen. Viele berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Olympiastadion, die Universität oder die Nationalbibliothek wurden hierbei abgefahren, bevor wir uns erneut auf den Weg zur Akropolis machten, um diese nun ausführlich unter fachkundiger Anleitung zu erkunden. Zunächst blickten wir vom Felsen der Akropolis auf das an den Hang gebaute Dionysos-Theater, in welchem in der Antike alle Uraufführungen stattfanden. Dann begann die Wanderung auf die Spitze der Stadtfestung, an der das Wahrzeichen Athens auf uns wartete: Der Parthenon, welcher zu Ehren der Athene, der Stadtgöttin Athens, von den alten Griechen errichtet worden war. Auch die umliegenden Tempelruinen wie beispielsweise der Niketempel oder das Erechtheion mit seinen sechs Karyatiden wurden ausgiebig bewundert. Natürlich nutzten wir auch die Gelegenheit, um erneut den Ausblick über die Stadt zu genießen und ein weiteres Gruppenfoto zu machen. Hiernach begannen wir unsere Wanderung zur Agora, dem alten Marktplatz in der Stadt. Froh, nicht mehr der prallen Mittagssonne ausgesetzt zu sein, erkundeten wir in kleinen Gruppen die Agora, wobei uns die eine oder andere Schildkröte über den Weg lief. Am beeindruckendsten war jedoch der Hephaistos-Tempel, der am besten erhaltene Tempel der Antike, dessen Betreten natürlich strengstens untersagt ist. Trotzdem siegte bei manchen Besuchern dann doch die Neugier ... Nach einer weiteren kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zum Bus, mit dem wir zum Badeort Loutraki fuhren. Hierbei machten wir unterwegs einen kurzen Zwischenstopp am Kanal von Korinth, welcher Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, um den Seeweg um ca. 325 Kilometer zu verkürzen. Nach der Ankunft in unserem Hotel begaben sich die meisten von uns an den Strand, der sich nur ein paar Meter entfernt vom Hotel befand. So konnte der Tag mit einer sehr willkommenen Abkühlung perfekt abgeschlossen werden.

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Athen Hephaistos-Tempel
Athen Stadion
Kanal von Korinth

Mittwoch

Am Mittwoch ging es morgens direkt weiter nach Altkorinth, einer der wichtigsten Hafen- und Handelsstädte der Antike. Während einige den Aufstieg nach Akrokorinth wagten, erkundete der Rest der Gruppe selbständig die Ausgrabungsstätte. Wir besichtigten unter anderem den Apollontempel, die antike Agora und die Lechaionstraße. Vor der Rednerbühne (Bema), auf der ehemals der Gerichtsprozess gegen den Apostel Paulus stattfand, hörten wir uns die entsprechende Textstelle aus dem Neuen Testament an.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im angrenzenden Dorf machten wir uns auf den Weg nach Epidauros, um dort die antike Kultstätte des Heilgottes Asklepios zu besichtigen. Wir wurden eindrücklich ermahnt, uns an die überlieferten Auflagen zu halten. (Zum Beispiel waren im heiligen Bezirk das Sterben und Gebären strengstens verboten!) Endlich erblickten wir das bekannte Theater von Epidauros, das am besten erhaltene antike Theater Griechenlands. Dort genossen wir den Ausblick und überzeugten uns mithilfe einer Münze von der beeindruckenden Akustik des Theaters.
Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich den Badeort Tolo, wo wir den Tag mit einem Strandbesuch, inklusive einer Tretbootfahrt auf dem Mittelmeer, angenehm ausklingen ließen.

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Gruppenfoto in Akrokorinth
Epidauros Theater

Donnerstag

Der nächste Tag begann entspannt mit einem Besuch in Nauplia, der angeblich schönsten Stadt Griechenlands. Während die meisten von uns die Zeit nutzten, um durch die Straßen der Hafenstadt zu bummeln, erklommen einige wenige die angeblich genau 1000 Stufen zur venezianischen Festung Akronafplio.
Nicht weit entfernt liegt die bronzezeitliche Burg von Tiryns, welche unser nächstes Ziel darstellte. In der prallen Sonne erkundeten wir die der Sage nach von den Kyklopen erbaute Befestigungsmauer und waren erstaunt, welche architektonischen Leistungen bereits im 2. Jahrtausend vor Christus möglich waren.
Am Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg nach Olympia, welcher nicht nur landschaftlich sehr sehenswert war, sondern sich durch sehr enge Straßen und noch engere Kurven als außerordentlich abenteuerlich erwies. Nachdem wir schließlich heil und wohlbehalten in unserem letzten Hotel angekommen waren, nutzten die meisten die verbliebene Zeit, um sich im großen Swimmingpool des Hotels abzukühlen und zu erholen.

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Ausblick auf Nauplia
Gruppenfoto über Nauplia

Freitag

Das letzte Ziel unserer Fahrt stellte dann die Ausgrabungsstätte in Olympia dar. Nachdem wir dem Heratempel, welchen mittlerweile alle sofort als dorisch identifizieren konnten, sowie den Überresten des riesigen Zeustempels einen Besuch abgestattet hatten, führte uns der Weg weiter in das antike Stadion, welches bis zu 45 000 Zuschauer fasste. Dort befindet sich auch die Laufbahn, auf der in der Antike der berühmte Stadionlauf abgehalten wurde. Bei unserem eigenen Stadionlauf, bei dem erstmals auch die Teilnahme eines Mädchens durchgesetzt werden konnte, gelang dem Sieger der letzten Fahrt sogar die Titelverteidigung. Bevor wir uns dann auf den Weg nach Patras machten, besichtigten wir noch das archäologische Museum in Olympia, in dem man vor allem die eindrucksvollen Reliefs des Zeustempels, welche die zwölf Taten des Herakles zeigen, bewundern konnte.

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Gruppenfoto in Olympia vor dem Heratempel

Rückreise

Nachdem wir die Einschiffung in Patras erfolgreich hinter uns gebracht hatten, machten wir uns einen entspannten Abend an Deck. Die Nacht verbrachten dieses Mal jedoch viele, verschreckt vom starken Wind, unter Deck im Schlafsaal. Die wenigen, die dem anfänglichen Nieselregen zum Trotz die Nacht unter freiem Himmel verbracht hatten, bekamen am nächsten Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer zu sehen. Einige Stunden später auf dem Weg in Richtung Heimat konnten wir auf eine Reise zurückblicken, auf der wir nicht nur sehr viel gesehen und gelernt haben, sondern auch eine Menge Spaß hatten. Abschließend lässt sich festhalten: Griechenland ist definitiv immer eine Reise wert!

Einen Filmclip zur Reise finden Sie hier:  → https://www.youtube.com/watch?v=PuD4eex181M

Bericht: Katharina Oppel & Alicia Hemmersbach
Fotos und Filmclip: Benedikt Müller



Letzte Änderung: 28.06.2018