Das Woeste-Gymnasium
kehrt zu G9 zurück
- IKZ vom 14.11.2018 -
Hemer. Es war
keine Überraschung, aber nun ist es offiziell: Wie das
Gymnasium mitteilt, hat dessen Schulkonferenz die
Rückkehr zum neunjährigen Bildungsgang (G9)
beschlossen. Das Abstimmungsergebnis fiel ohne
Gegenstimme aus. "Alles andere hätte uns sehr
gewundert", so Schulleiter Prof. Dr. Jörg Trelenberg.
Seitdem die neue Landesregierung den Gymnasien die
Möglichkeit zur Rückkehr in Aussicht gestellt habe,
sei von keiner Seite aus der Wunsch geäußert worden,
im alten G8-Modus zu bleiben.
Es seien mehrere Gründe, die aus Sicht der Schule und
der Schulgemeinde für G9 sprechen, so Trelenberg. Zum
einen bedeute ein zusätzliches Schuljahr ein klares
Plus an Bildung. Bis zum Zentralabitur können in den
Haupt- und Nebenfächern ungefähr 1000
Unterrichtsstunden mehr unterrichtet werden. Mit G8
war eine umfangreiche Stundenkürzung in allen Fächern
verbunden, besonders im naturwissenschaftlichen,
gesellschaftswissenschaftlichen und musischen
Fachbereich, die nun wieder aufgehoben ist.
Die zusätzlichen Stunden bieten laut Trelenberg nun
die Chance, die vorgegebenen Inhalte stärker als
bisher zu vertiefen und auch vermehrt Übungsphasen im
Unterricht einzubauen. Schüler, die unter den
beschleunigten G8-Bedingungen vor allem in den
Hauptfächern ihre Schwierigkeiten hatten, werden
hiervon profitieren. Bei gleichen Anforderungen in den
Abschlussprüfungen steht nun wesentlich mehr Lernzeit
zur Verfügung. In den Nebenfächern sei G9 deshalb
interessant, weil neben der Lehrplanerfüllung wieder
mehr Freiheiten bestehen, die genutzt werden können,
um zum Beispiel aktuelle Themen zu behandeln, die
aufgrund des zeitlichen Drucks oft gestrichen werden
mussten.
Ein weiterer Vorteil ist für den Schulleiter und die
Schulkonferenz darin zu sehen, dass die Anzahl der
Wochenstunden, die am Gymnasium in der Vergangenheit
höher war als in anderen Schulformen, nunmehr
angeglichen wurde. Konkret sinkt die durchschnittliche
Wochenstundenzahl am Gymnasium in der Sekundarstufe I
um eine gute Stunde. Zahlreiche Ganztagsangebote, sei
es die beliebte Musik- oder MINT-Förderung, seien es
die vielfältigen Arbeitsgemeinschaften oder auch die
Hausaufgabenbetreuung, nicht zuletzt die von der
Schule organisierten und bezahlten Nachhilfe-Tutorien
können nun zu früheren, lernökonomisch sinnvolleren
Zeiten stattfinden.
Insgesamt, so sind sich viele Mitglieder der
Schulgemeinde einig, bedeutet die Rückkehr zu G9 nicht
nur eine kindgerechte, dringend notwendige
Entschleunigung am Gymnasium, sondern auch einen
echten Qualitätszuwachs im Hinblick auf die
Persönlichkeitsbildung und -entwicklung der Kinder
sowie auf die Hauptaufgabe eines klassischen
Gymnasiums: die fachlich und methodisch profunde
Vorbereitung auf eine spätere, erfolgreiche
Studierfähigkeit.
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Die
Schulkonferenz bei der Abstimmung
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