07.06.2019

Gymnasium möchte UNESCO-Schule werden

Das „Woeste“ befindet sich im Bewerbungsmodus und wird bereits als „Schule mit Perspektive“ bewertet 

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Das Woeste-Gymnasium hat Großes vor und arbeitet engagiert dafür, UNESCO-Schule zu werden.
Grund zur Freude hatten Schüler und Lehrer des Woeste-Gymnasiums, denn sie erreichte ein besonderer Brief aus dem Schulministerium. So wurde eine Delegation des Gymnasiums nach Düsseldorf eingeladen, um dort zum ersten Mal an der Tagung aller UNESCO-Schulen teilzunehmen. Zwar befindet sich das Gymnasium noch im Bewerbungsstatus und ist noch kein offizielles Mitglied im internationalen Netzwerk, wird aber bereits als sogenannte „Schule mit Perspektive“ geführt.

Alles begann im Jahr 2017: Auf einem pädagogischen Tag des Lehrerkollegiums wurde seitens der damals neuen Schulleitung die Idee eingebracht, sich um die Aufnahme in das internationale Netzwerk der „UNESCO Associated Schools“ zu bewerben. Es folgte eine fast einjährige Phase der Information, Diskussion und Sondierung auf verschiedenen Ebenen, bis die Schulkonferenz als das oberste Gremium der Schule einstimmig die Bewerbung des Gymnasiums beschloss und auf den Weg brachte.

Große Mehrheit für den Schritt zur UNESCO-Schule

Zuvor hatten sich bereits die Lehrerkonferenz, die Eltern in der Schulpflegschaft und die Schülervertretung jeweils mit großer Mehrheit für diesen Schritt ausgesprochen. Seitdem befindet sich das Gymnasium auf dem Weg einer umfassenden Neuausrichtung: Eine UNESCO-Schule verfolgt das Ziel einer gelebten Werteorientierung im Sinne der Demokratieerziehung und Menschenrechtsbildung, der internationalen Öffnung und Völkerverständigung, der Förderung einer Erinnerungskultur, der Anerkennung und Wertschätzung kulturelle Vielfalt und des Einsatzes für globale Nachhaltigkeit.

Im Netzwerk arbeiten derzeit 40 Schulen aus NRW gemeinsam mit 180 Schulen in Deutschland und rund 7000 Schulen in fast allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Das Netz der UNESCO-Projektschulen wurde 1953 unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges ins Leben gerufen. Die Staaten, die sich in der UNESCO zusammenschlossen, drückten auf diese Weise die Hoffnung aus, dass der Weltfrieden durch Erziehung gesichert werden könne. Der prominente Leitsatz der UNESCO-Verfassung drückt es aus: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“

Bereits jetzt finden am Woeste-Gymnasium unterrichtliche und außerunterrichtliche Aktivitäten statt, die den Erziehungs- und Bildungszielen der UNESCO entsprechen. Sie sind thematisch im Curriculum der verschiedenen Unterrichtsfächer mittlerweile fest verankert, aber auch beispielsweise im Fahrtenprogramm, das sich zunehmend an UNESCO-Zielen orientiert (historische Gedenkstätten, Orte des Weltnatur- und Kulturerbes).

Internationale Begegnungenwerden gefördert

Eine wichtige Rolle spielt die Förderung internationaler Begegnungen durch Schüleraustausche und Sprachenreisen, den internationalen Jugendaustausch, aber auch die Ermöglichung privater Auslandsschuljahre. Durch den Eintritt in das UNESCO-Schulnetzwerk stehen der Schule demnächst noch wesentlich mehr Möglichkeiten der nationalen und internationalen Kooperation zur Verfügung, insbesondere aber auch finanzielle Möglichkeiten: Das Auswärtige Amt, die Deutsche UNESCO-Kommission und das Schulministerium in NRW fördern die UNESCO-Schulen und deren Aktivitäten mit zum Teil hohen Geldsummen und qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten.

Einen kleinen Vorgeschmack erhielten die Vertreter des „Woeste“ auf der genannten Tagung in Düsseldorf. Das Schulministerium hatte die UNESCO-Schulen passgenau zum 70. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland in ihr Haus eingeladen: Nach einem Eingangsreferat durch die Ministerin Yvonne Gebauer und einem zukunftsweisenden Impulsvortrag des Generalsekretärs der Deutschen UNESCO-Kommission Dr. Ronald Bernecker sowie der Bundes- und Landeskoordination des UNESCO-Schulnetzwerkes ging es in einer Art „Museumsgang“ zu den Ständen der einzelnen Schulen, die ihre Konzepte und Projekte jeweils präsentierten und sich auf diese Weise austauschen und inspirieren lassen konnten. Die Vertreter des Gymnasiums kamen mit vielen neuen Einsichten zurück nach Hemer, wo sich eine Lehrer-Steuergruppe und die Schülervertretung um die weitere Koordination der Bewerbung und die konzeptionelle Ausgestaltung kümmern.

Text und Foto: Carmen Ahlers / IKZ vom 01.06.2019



Letzte Änderung: 07.06.2019