11.07.2019

Lebhafte Diskussion auf Augenhöhe

Hemeraner Oberstufenschüler diskutieren am Woeste-Gymnasium mit Landtagspräsident André Kuper

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Landtagspräsident André Kuper macht es sich zur Aufgabe, junge Menschen für Politik zu interessieren, und diskutierte am Montag mit den Schülern.

„Die Jugend interessiert sich nicht für Politik – ich sehe das anders“, stellte Bürgermeister Michael Heilmann direkt zu Beginn der Diskussionsrunde in der Aula des Woeste-Gymnasiums fest. Hier hatten am Montagvormittag die Oberstufenschüler des Gymnasiums und der Europaschule am Friedenspark die Gelegenheit genutzt, um mit dem Landtagspräsidenten André Kuper über aktuelle Themen in die direkte Diskussion zu treten. Im Rahmen des Projekts „Präsidium macht Schule“ hatte es den Landtagspräsidenten auf seiner NRW-Rundreise auch in die Felsenmeerstadt geführt. Denn Politik müsse vor Ort geschehen. „Wir müssen neue Formate finden, um mit der Jugend in einen ständigen Austausch zu treten. Diese Diskussionsrunde ist nur eine Art, um das umzusetzen“, so André Kuper.

Klima und Digitalisierung beschäftigt Schüler

Im Vorfeld der Diskussionsrunde hatten sich die Schüler im Unterricht vorbereitet und sich Fragen überlegt, die sie am Montagvormittag stellten: Welche Pläne hat die Landesregierung, um die Digitalisierung in Schulen voranzutreiben? Was kann gegen die Wasserknappheit unternommen werden? Warum begeistert die CDU so wenige Wähler? Hat sich die Stimmung im Landtag verändert durch den Einzug der fünften Fraktion?

Auch wenn André Kuper in der Funktion des Landtagspräsidenten überparteilich bleiben musste und auf bestimmte Fragen nicht umfangreicher antworten konnte, um seine Neutralität zu bewahren, herrschte ein reger Austausch zwischen dem Politiker und den Schülern.

Der Landtagspräsident verstand sich selbst auch als Botschafter der Demokratie und ermutigte die Schüler sich zu engagieren. Aufgrund der Fridays For Future-Demonstrationen verspüre er deutlich mehr Engagement bei den jungen Menschen und sieht die Schülerbewegung als Chance für eine aktive, junge Politik.

Gymnasiast Lutz Krause hatte erst kürzlich SPD-Politikerin Inge Blask im Jugendlandtag vertreten. Er sprach an, dass die Schüler im Zuge der Fridays For Future-Demonstrationen kritisiert würden, dass sie während der Schulzeit auf die Straße gingen und streikten. In diesem Zusammenhang fragte er den Landtagspräsidenten, ob ein Wahlrecht ab 16 Jahren als Form des Mitspracherechts Sinn mache. „Zu dieser Frage gibt es bislang noch keine Mehrheit im Landtag“, erklärte Kuper. „Das Wahlrecht bedeutet, dass man einmal in fünf Jahren abstimmen kann. Politisches Engagement lässt sich auch ohne Wahlrecht zeigen“, sagte er weiter und machte deutlich, dass er es positiv empfindet, dass sich die Schüler engagieren. Dieses Engagement sei jedoch nicht nur am Freitagvormittag wichtig und müsse auch im Unterricht weiter begleitet werden.

Lob an die Schüler und Eintrag in das Goldene Buch der Stadt

Neben der Beantwortung der Fragen gab André Kuper auch Einblicke in den Landtag und skizzierte unter anderem, wie ein Gesetzentwurf seinen Weg in den Landtag findet. Knapp zwei Stunden hält die Diskussion an. André Kuper zeigte sich begeistert. „Ich muss euch ein großes Kompliment aussprechen. Ihr wart sehr gut vorbereitet. Es heißt immer, die Jugend könne nicht zuhören, das habe ich bisher immer anders wahrgenommen“, sagte er und schloss sich damit der anfänglichen Wahrnehmung des Bürgermeisters an. Im Anschluss der Diskussion verewigte sich der Landtagspräsident auch im Goldenen Buch der Stadt Hemer.

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Auftakt und Schlusspunkt setzte Woest-Blech vom Woeste
Begrüßung durch Bürgermeister Michael Heilmann

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Grußworte durch Schulleiter Prof. Dr. Jörg Trelenberg
Während der Diskussion

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Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Hemer
Textseite im Goldenen Buch

Text: Carolin Meffert / IKZ vom 09.07.2019



Letzte Änderung: 09.07.2019