Toledofahrt 2022
Protokoll einer
ereignisreichen Studienfahrt
05.06.2022
Abflug (zwanzig
Minuten später als geplant) bei strömendem Regen
in Düsseldorf, Ankunft (pünktlich auf die Minute
genau) bei strahlendem Sonnenschein in Madrid. Auf
dem Flug bestaunten wir die sich ändernde
Landschaft. Dann ging es weiter mit dem Bus nach
Toledo, wo wir sehr herzlich von unseren
Gastfamilien begrüßt wurden. Später gab es zur
Orientation noch eine kleine Tour durch die Stadt
und es wurde sich über die unterschiedlichen
Gastfamilien ausgetauscht. Wer hat ein eigenes
Bad, sein eigenes Zimmer oder sogar seine eigene
Wohnung? Wie klappt es mit der Kommunikation?
Und wir
merkten schnell: Es ist warm hier. Sehr warm. Beim
ersten Abendessen in der Gastfamilie dann der
nächste Schock: Das Leitungswasser schmeckt nach
Chlor. Etwas gewöhnungsbedürftig... Insgesamt
waren aber alle zufrieden und einfach seeeehr müde
von der Reise.
06.06.2022
Das erste Mal Sprachschule. Alle schienen schon sehr
gut in Spanien angekommen zu sein, denn innerhalb
kürzester Zeit gewöhnten wir uns die deutsche
Pünktlichkeit ab und passten uns an die spanische
Gemütlichkeit an. Im Sprachunterricht lernten wir
einige sehr nützliche Dinge (Pfirsich heißt auf
Spanisch "melocotón" und Kolumbien liegt wider
Erwarten nicht in Afrika, sondern in Lateinamerika!).
Außerdem befragten wir Einheimische und Touristen zu
ihren Vorurteilen über uns Deutsche: Wir tragen
Sandalen mit Socken, wirken sehr ernst und unsere
Sprache klingt "brutal" - aber das wussten wir schon.
Mittags nahmen wir etwas zu uns, die meisten natürlich
in dem überaus typisch toledanischen Restaurant namens
McDonalds. ;)
Später machten wir eine Tour außen um die Stadt. ¡Qué
calor, qué calor! ("Was für eine Hitze!")...
Man versuchte, uns mit beschönigten Angaben über die
verbleibende Strecke zum Weiterlaufen zu motivieren,
doch diese Tricks durchschauten wir schnell. Und auch
die vorbeifahrenden Busse, mit denen wir hätten fahren
können, führten uns unsere missliche Lage zusätzlich
vor Augen. Zu allem Überfluss landete auch noch ein
Hut im Tajo, dem Fluss, der neben Toledo verläuft.
Doch die Anstrengungen und Entbehrungen wurden mit dem
atemberaubenden Blick auf die Stadt und der
abschließenden Seilbahnfahrt über den Tajo belohnt.
07.06.2022
Der zweite Tag in der Sprachschule trug reichlich
zur Auffrischung unserer eingerosteten
Grammatikkenntnisse und zur Erweiterung unseres
Wortschatzes (um einige tatsächlich im Alltag
verwenbare Wörter!) bei. Darüber hinaus fanden wir
heraus, dass die wörtliche Übersetzung von "Ohrwurm"
bei den Spaniern mitunter für etwas Verwirrung
sorgt...
Dann machten wir uns wieder auf die Suche nach einem
guten Restaurant, wobei einige sich diesmal sogar
kleinere hiesige Lokale und Restaurants wagten und
typisch spanische Spezialitäten probierten. ¡Muy
rico! Sehr lecker!
Am Nachmittag entspannte sich ein Teil der Gruppe im
örtlichen Freibad, während der Rest die Bücherei und
die Mezquita del Cristo de la Luz besuchte. Das ist
eine ehemalige Moschee, die später zu einer Kirche
wurde und in der sich heute ein Museum befindet.
Solche erstaunlichen Geschichten der Vermischung
muslimischer, christlicher und auch jüdischer Kultur
sind hier in Toledo keine Seltenheit. Die Stadt
heißt ja auch nicht ohne Grund "ciudad de las tres
culturas", also Stadt der drei Kulturen.
Jahrhundertelang lebten hier Muslime, Christen und
Juden friedlich zusammen.
08.06.2022
In der Mitte unserer Toledofahrt stand eine
Exkursion nach Madrid an. Mit dem Bus wurden wir bis
in die Innenstadt gebracht. Die Fahrt wurde von
vielen zum Ausruhen und Schlafen genutzt.
In Madrid angekommen begannen wir unsere Stadttour
mit dem Besuch des berühmten Parque del Buen Retiro.
Im Anschluss daran machten wir uns auf den Weg zum
Museo Reina Sofía, in dem wir unter anderem das
weltbekannte Gemälde mit dem Namen "Guernica" von
Pablo Picasso bestaunen konnten.
Am Plaza de Santa Ana legten wir eine Pause ein und
stärkten uns in den umliegenden Restaurants, unter
anderem in einem sehr guten Tapas-Restaurant.
Von dort aus setzten wir unsere Tour fort und waren
dabei sehr dankbar für die erträgliche. Temperaturen
in Madrid. Wir statteten unter anderem auch noch dem
Palacio Real, dem Plaza Mayor und der Puerta del Sol
einen Besuch ab.
Und was selbstverständlich zu einem Großstadtbesuch
nicht fehlen darf: Bevor wir wieder nach Toledo
zurückfuhren, hatten wir auch noch reichlich Zeit
zum Shoppen.
09.06.2022
Selbst in der Schule führten wir viele lustige
Aktivitäten durch... und das sagen wir nicht nur so.
Am Donnerstag war es dann nämlich unsere Aufgabe,
Legenden aus Toledo nachzuspielen, indem wir uns
lustige Kostüme bastelten und unsere Schauspielkünste
präsentieren konnten.
Nach einer Pause zur Erholung von den
leidenschaftlichen Vorführungen der Legenden, trafen
wir uns, um Tapas zu essen, die einige mal mehr und
einige mal weniger mochten. Uns wurden nämlich
verschiedene Fischsorten serviert, wie zum Beispiel
ziemlich lebendig aussehende Garnelen. Diese Stärkung
benötigten wir jedoch anschließend für die ausgiebige
Nacht in einer Bar, in der sogar Frau Bücher und Frau
Müller ihr Tanzbein schwangen und mit uns die
Tanzfläche unsicher machten.
10.06.2022
Auch am letzten Tag
vor der Abreise verbrachten wir die Zeit in Toledo
unter sehr hohen Temperaturen, weswegen wir nach der
Schule, in der wir eine knappe aber lehrreiche
Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten hatten, ins
Freibad konnten. Für uns gab es jedoch immer eine
Auswahl an Aktivitäten, sodass jeder sich aussuchen
konnte, was ihm Spaß macht und einige von uns sich
dann entschlossen, mit Frau Müller einen Mädelstrip
ins klimatisierte Einkaufszentrum durchzuführen. Um
den letzten Abend schön ausklingen zu lassen,
durften wir dann bis 0:00 Uhr raus, was viele von
uns nicht mal zuhause bei den Eltern dürfen. ;)
11.06.2022
Am Tag der Abreise konnten wir dann mit Frau Bücher
und Frau Müller Churros zum Frühstück essen, da dies
typisch in Spanien ist. Im Anschluss brachten uns
unsere Gastfamilien dann zur Bushaltestelle und wir
mussten uns schweren Herzens verabschieden, da uns
allen die Familien mit ihrer liebenswürdigen Art ans
Herz gewachsen waren. Auf dem Weg zum Flughafen
waren wir so erschöpft, dass die meisten
einschliefen und diesen Schlaf im Flugzeug
weitergeführten. Insgesamt war die Fahrt ein reiner
Erfolg und wir vermissen die Zeit in Toledo mit
unseren engagierten und humorvollen Lehrerinnen Frau
Bücher und Frau Müller und den herzlichen
Gastfamilien.
Text:
Mia, Virginia, Isilsu (Q1)
Fotos: privat