20.03.2023

Junge Menschen für Technik begeistern

Woeste-Gymnasium und Fachhochschule Südwestfalen unterschreiben Kooperationsvertrag

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Prof. Uwe Klug (sitzend, v. re.), Prof. Jörg Trelenberg und Prof. Andreas Ujma haben im Beisein von
FH- und Woeste-Gymnasiums-Vertreter den Vertrag unterschrieben.

Erste Vorgespräche hatte es bereits vor fast zwei Jahren gegeben, nun ist die Kooperation zwischen dem Hemeraner Woeste-Gymnasium und der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Iserlohn offiziell besiegelt. Ziel dabei ist es, noch enger im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zusammenzuarbeiten.

Das Woeste-Gymnasium hat einen Schwerpunkt bei den entsprechenden Fächern gelegt und trägt das Siegel „MINT-freundliche“ Schule. Neben den traditionellen Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik ist auch Informatik fest im schulischen Fächerangebot verankert. In allen Jahrgangsstufen können die Schülerinnen und Schüler verschiedene Schwerpunkte in diesem Bereich setzen.

Der Standort Iserlohn der FH wiederum bietet mit Studiengängen in den Bereichen Biologie und Naturwissenschaften, Informatik und Maschinenbau/Technik ein perfekt dazu passendes Pendant. „Beide Institutionen engagieren sich im MINT-Bereich. Da liegt es nahe, dass wir unsere Kompetenzen bündeln, zusammenarbeiten und gemeinsam auch dafür sorgen, dass genügend Fachkräfte in diesem Bereich zur Verfügung stehen“, sagt Dr. Jörg Trelenberg, Leiter des Woeste-Gymnasiums.

Auch viele persönliche Verbindungen vorhanden

Und er erklärt: „Wir stehen von allen Seiten hinter der Kooperation, zumal es auch viele persönliche Verbindungen gibt.“ Denn heutige FH-Mitarbeiter seien teils selbst Woeste-Absolventen, oder deren Kinder gingen dort zur Schule, einige haben auch Funktionen wie die Leitung des Fördervereins übernommen. Doch nicht nur deshalb ist Trelenberg „sehr optimistisch“. Das nun unterzeichnete Kooperationspapier mit einer zweistelligen Anzahl von Punkten sei durchaus ambitioniert, nun gelte es, das Ganze auch mit Leben zu füllen. Konkret sind bereits verschiedene Veranstaltungen und Aktionen für die Schülerschaft geplant: ein Campus-Tag in der Sekundarstufe II, Literatur-Recherche-Workshops gemeinsam mit der Hochschul-Bibliothek und die Zusammenarbeit bei naturwissenschaftlichen Fachbereichen.

Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, an Lehrveranstaltungen ausgewiesener Studiengänge und den dazu gehörenden Prüfungen teilzunehmen. Geplant sind an der FH auch Laborprojekte, die von Hochschul-Mitarbeitenden angeleitet werden. Ein Genetik-Praktikum für den Biologie-Leistungskurs wird es ebenfalls geben. Und ab dem Schuljahr 2025/26 können Gymnasiastinnen aus Hemer auch ein fünftägiges Hochschul-Praktikum absolvieren, um Einblicke in den Studienalltag und verschiedene Studiengänge zu bekommen.

Mit Gewehr auf Sandsack geschossen

Woeste-Physiklehrer Henning Pewny erzählt: „Ich freue mich sehr. Ich habe schon während meiner Hochschulzeit auch mit Schülern zusammengearbeitet. Es ist etwas Großartiges, das Leben an einer Uni direkt kennen lernen zu können. Das ist sehr bereichernd.“
Prof. Michael Rübsam, der heute Rechnernetze, Mathematik, Projektmanagement, und IT-Management an der FH lehrt, blickt zurück: „Ich bin selbst Woeste-Absolvent. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir vor etwa 40 Jahren die Gelegenheit hatten, die FH zu besuchen und dort mit einem echten Gewehr auf einen Sandsack geschossen wurde. Danach habe ich die FH nicht vergessen. Eine Kooperation kann jungen Menschen bei der Hochschulwahl helfen, und sie kann Barrieren abbauen.“
Text und Foto: Jennifer Katz / IKZ vom 18.03.2023



Letzte Änderung: 20.03.2023