21.06.2023

„Sei Du selbst die Veränderung der Welt“

Bei der Zeugnisübergabe des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums im Grohe-Forum gab es viel Lob für die Abiturientia 2023


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59 Abiturientinnen und Abiturienten haben im Abschlussjahrgang 2023 ihr Abitur am Woeste-Gymnasium in Hemer gemacht.

 „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Dieses Motto von Mahatma Gandhi hatten die insgesamt 59 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2023 des Friedrich- Leopold-Woeste-Gymnasiums über ihre Feier der Zeugnisübergabe im Grohe-Forum des Sauerlandparks gestellt.
Und tatsächlich war in den Reden – sowohl seitens der Schülerschaft als auch von Lehrern und Offiziellen – immer wieder die Rede von dem Wunsch nach Persönlichkeitsentwicklung und der Hoffnung, mit seinem Tun etwas verändern zu können.

Das Vertrauen darauf, den richtigen Moment zu finden

Die Stufenleiter Natascha Kreft und Tristan Bargarey verwiesen in ihrer Begrüßung auf das Abi-Motto der Stufe „Tschaka – auch eine perfekte Welle geht einmal zu Ende“. Ein Spruch, der sich bei der Stufenfahrt nach Südfrankreich ergeben habe, wo auch Surfen auf dem Programm gestanden habe. Kreft zog Parallelen zwischen dem Surf-Sport und der Zeit auf dem Gymnasium – auch die Abiturienten hätten gelernt, „die Woeste-Welle zu reiten“. Auch wenn man jetzt auseinander gehe, stehe fest: „Die Freundschaften, die ihr in der Schulzeit geknüpft habt, werden immer einen Platz in eurem Herzen haben.“
Der Rat der Stufenleitung: „Ihr müsst darauf vertrauen, die richtigen Gelegenheiten zu finden, so wie auch die Surfer auf die perfekte Welle warten.“ Ziel sei es, jeden Moment zu nutzen, denn „die perfekte Welle kommt nicht wieder zurück“, so Kreft und Bargarey.

Es ist an der Zeit, neue Perspektiven zu finden

Schulleiter Professor Jörg Trelenberg sprach von einem großen Einschnitt, weil „ihr fast euer gesamtes erinnertes Leben mit Schule zu tun hattet. Sie hat Euer Leben maßgeblich bestimmt.“ Jetzt sei es an der Zeit, neue Freunde und neue Perspektiven auf die Welt zu finden. „Mit jedem Jahrgang, der die Schule verlässt, verliert auch die Schule etwas“, so der Schulleiter.
Auch als Lehrer lerne man von den vielen individuellen Persönlichkeiten der Schüler immer etwas hinzu. Jörg Trelenberg erinnerte an einen offiziellen Schulversuch, bei dem man versucht habe, Latein aktiv zu lernen. Er erinnerte an eine Lehrerkonferenz, an der zwei Schülerinnen teilnahmen und auf Diskriminierung am Woeste hinwiesen und zuletzt an die Kritik aus der Schülerschaft an einem Lernkanon, der mit der Lebensrealität nur wenig zu tun habe, so zumindest die Ansicht der Schüler. Tenor: Was bringt mir die zehnte Gedichtsinterpretation wenn ich nicht weiß, wie man ein Konto eröffnet, fragten die Schüler kritisch.
Alle diese Diskussionen hätten gezeigt: „Es geht bei höherer Bildung auch immer um Persönlichkeitsbildung“. Der Wunsch des Schulleiters: „Wir hoffen, dass die Schulzeit euch die Kraft gegeben hat, die Welt um euch herum zu verändern.“

Absolventen feiern den letzten Tag ihrer Kindheit

Stufensprecherin Delia Bagrin erinnerte an einige schöne Momente des „Last-Minute-Jahrgangs“ und fragte: „Wo sind nur die ganzen Jahre hingeflogen?“ Der Tag der Zeugnisvergabe sei „der letzte Tag, an dem wir noch Kinder sein können“, denn „heute haben wir einen Mei- lenstein in unserem Leben erlebt“. Natürlich sei nicht jeder Tag „rosa“ gewesen, es habe auch die eine oder andere Auseinandersetzung mit den „Bestimmern“, das heißt dem Lehrpersonal, gegeben. „Wir haben gemeinsam gefeiert, waren auch mal zusammen traurig“, so Bagrin. Ihr sichtlich ergriffenes Fazit: „Und wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten, dann würden wir es tun, um diese Ereignisse noch einmal zu erleben.“ Kann es ein schöneres Lob für eine Schule geben?

Schülersprecher Jesper Höppe lobte den Jahrgang, der es trotz Corona und Lockdown geschafft habe, „eine tolle Gemeinschaft zu wer- den“. Dass die Schüler diese nicht leichten Jahre gemeistert hätten, zeige, „dass ihr viel erreichen könnt“. Höppes Fazit: „Ich bin stolz, so lange mit euch aufs Woeste gegangen zu sein.“

Auch Bürgermeister Christian Schweitzer lobte die Abiturienten. Er frage sich: „Waren wir früher auch schon so weit?“ Er sei über-
rascht, wie weit die Abgänger bereits in ihrer Persönlichkeitsentwicklung seien. Damit spielte der Bürgermeister auf den sehr reifen und überlegten Eindruck an, den die Abiturienten in ihren Beiträgen und mit ihren Worten vermittelten.
Denn da war kein Hauch zu spüren von einer „Null Bock“ – Mentalität: Vielmehr erschienen die Absolventen als engagierte junge Leute, die genaue Vorstellungen von dem haben, wie ihr weiterer Lebensweg verlaufen soll. Christian Schweitzers Rat: „Es bringt nichts, sich in einen
Wettbewerb zu begeben:  Wer hat die steilste Karriere gemacht? Wer hat das meiste Geld verdient? Denn das wird sie nicht glücklich machen.“ Vielmehr sollten sich die Absolventen auf die Suche nach ihrer Berufung machen und sich die Fähigkeit bewahren, sich selbst auch Fehler zu vergeben – nur so seien sie auf dem richtigen Weg zu einem erfüllten und glücklichen Leben.

19 Absolventen erreichen die Traumnote „Eins“

Insgesamt erreichten 19 Abiturienten eine Note mit einer „1“ vor dem Komma, viermal wurde die Note1,0 vergeben. Das beste Abitur er- reichte Martha Winning – ihr fehlten lediglich zwei Punkte zur Maximalpunktzahl von 900.

Für die musikalische Gestaltung sorgte das Orchester und der Chor des Woeste-Gymnasiums unter Leitung von Jörg Segtrop, das Bläseren- semble „WoestBlech“ sowie die Schüler-Lehrer-Combo. Alle Beiträge wurden mit viel Beifall von den Gästen belohnt. Schülerinnen der Stufen 6 bis 8 zeigten zum Gesang von Leonie Vicariesmann eine Tanz-Performance.

Die Abiturientinnen und Abiturienten des Woeste-Gymnasiums 2023

Mia Felicitas Abraham, Lena Ahbap, Delia-Alexandrina Bagrin, Robin Behm, Paula Bisigo, Joel-Maurice Bull, Va- nessa Campanella, Adriano Leandro Cassaro, Havin Ci- lek, Dilara Dalkiran, Oskar Dertmann, Ayse Duran, Luka Erik El-Chami, Nina Celine Engel, Maximilian Engel-
mann, Malte Niklas Filthuth, Leonie Freitag, Tim Ganow- ski, Fynn Gerhold, Jana Göd- deke, Lina Grenz, Nils Haefs, Jasmin Marie Hagenschulte, Julae Marie Hartmann, Matti Valentin Hartmann, Sofie Hennemann, Dean Hepping, Isabel Heuel, Isilsu Isildak, Virginia Kapias, Meryem Ec Karapinar, Anni Kaut, Lena Kemper, Leonard Julian Andreas Köllner, Melina Kortmann, Lilly Krama, Leander Friedrich Langlitz, Timo Alexander Müller, Marvin Niklas Otschipka, Jan Plotzki, Phelan Kamil Porwol, Hala Rajab, Niels Hendrik Reising, Timo Schnier, Jan Luca Schulte, Kim Lara Seelmann, Angelika Andreevna Shchapova, Aurelia Karolina Anna Sironi, Amy Spiekermann, Edwin Storm, Nico Vicariesmann, Emely Voß, Finn Welter, Finja Westhelle, Christina Wiens, Frieda Winning, Martha Winning, Leo Wolff, Anna Lea Yildirim.

Text und Foto: Miriam Mandt-Böckelmann / IKZ im Juni 2023



Letzte Änderung: 22.06.2023