02.05.2025


Erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Mein neuer Lern- und Lebensweg“


Die Internationalen Klassen sind mittlerweile ein fester Bestandteil am Woeste-Gymnasium und bereichern unsere Schülerschaft. Neben den Themen, mit denen Jugendliche in der Pubertät sowieso schon zu kämpfen haben, müssen diese Schülerinnen und Schüler mit einer weiteren Schwierigkeit kämpfen: Den Alltag und die Schule in einer Sprache bestreiten, die sie nicht fließend sprechen.

Um diese Anstrengungen wertzuschätzen und die Hürden transparent zu machen, hat das Kommunale Integrationszentrum des Märkischen Kreises den Wettbewerb „Mein neuer Lern- und Lebensweg“ ins Leben gerufen. Auf kreative Art und Weise sollten die Schülerinnen und Schüler darstellen, wie ihr Lernen und Leben in ihrem neuen Zuhause und in der Schule funktioniert. Leitfragen wie „Was brauche ich, um gut lernen zu können?“ oder „Wer unterstützt mich?“, aber auch „Was mache ich, wenn es mal nicht gut läuft?“ dienten als Inspiration.

Auch einige unserer IK-Schülerinnen und -Schüler haben unter der Begleitung von Frau Rosenbaum und Frau Knospe an diesem Wettbewerb teilgenommen und ihre Geschichten künstlerisch gestaltet und vertont. Und das mit Erfolg: Das Ergebnis der Schülerin Polina Ponomarchuk, die mittlerweile die Klasse 10c besucht, konnte besonders überzeugen und wurde bei der Preisverleihung am 08.04.2025 im Parktheater Iserlohn vorgestellt. Ihr Kunstwerk und ihre Geschichte haben die Jury so stark beeindruckt, dass sie einen Sonderpreis verliehen bekam.

Polina beschreibt ihren Lern- und Lebensweg so:

„Lebenswege. Lebenswege sind unterschiedlich. Jeder sieht sie auf seine Weise. Ich habe dieses Bild genauso gemalt, weil der Umzug nach Deutschland eine ziemlich schwierige und verworrene Zeit war. Außerdem hat der Grund, warum wir ausreisen mussten, mich stark beeinflusst. Natürlich liegt das jetzt hinter mir, aber ich stoße immer noch auf Schwierigkeiten. Schwierigkeiten mit der Sprache, der Kultur und dem Schulsystem.  Es ist sehr schwer, alles ohne die nötigen Fähigkeiten zu erreichen. Für mich symbolisiert der dunkle Himmel auf dem Bild die Schwierigkeiten, die ich hatte und immer noch habe: Der Weg ist nicht der bequemste – bergig und voller Steine. Hindernisse, die diesen Weg erschweren können. Der dunkle Wald davor steht für die Ungewissheit dessen, was noch kommen könnte. Und die Berge in der Ferne – das sind die größten Herausforderungen, die es immer im Leben geben kann. Aber selbst dann, hinter all dem, kann der hellste Sonnenaufgang erscheinen. Für mich bedeutet dieser Sonnenaufgang die Erfüllung meines größten Traums. In meiner Familie gibt es viele Ärzte, die mit großer Hingabe und Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehen. Dieser Traum hat mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Ich möchte ihren Weg genauso gehen wie sie. Es wird sehr schwer sein, aber ich denke, dass in unserem Leben nichts unerreichbar ist.
Wenn der Wind seinen Kurs ändert, bauen manche Mauern. Andere bauen Windmühlen.“

Alle Schülerinnen und Schüler können stolz auf das sein, was sie bereits erreicht haben und die Hürden, die sie tagtäglich meistern. Ein Start in einem unbekannten Land mit einer unbekannten Sprache macht Angst und birgt garantiert viele Schwierigkeiten – doch sie zeigen immer wieder, dass es sich auszahlt, dranzubleiben.
 






Text: Antonia Knospe
Fotos: Antonia Knospe
Gruppenfoto: Märkischer Kreis



Letzte Änderung: 02.05.2025