100 Jahre Schulgeschichte |
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Vorwort
Die 100-jährige Geschichte einer
Schule setzt sich aus einer Fülle einzelner Daten,
lebendiger Personen, äußeren Ereignissen und inneren
Entwicklungen zusammen, die vielfältig untereinander
verknüpft und ineinander verwoben sind. Welche
davon das Recht auf Erwähnung und Würdigung besitzen,
ist nicht immer leicht zu entscheiden. Die Tatsache,
dass die Überlieferungslage vergleichsweise gut ist,
selbst für die Anfangsjahre und in schier
überwältigender Datenmenge für die jüngere und jüngste
Vergangenheit, ist für den Chronisten günstig, aber
auch herausfordernd: Denn wohl oder übel muss eine
Auswahl getroffen werden.
In den unterschiedlichsten Quellen konnten für fast jedes der zurückliegenden 100 Jahre entweder schulspezifisch bedeutsame und prägende, manchmal fragwürdige und sogar beschämende (NS-Zeit), dann wieder erstaunliche und mitunter recht skurrile Geschehnisse ausfindig gemacht werden. Nichts wurde von vornherein ausgeschlossen. Bedeutsamkeit, Einzigartigkeit und Exemplarität waren die grundlegenden Auswahlkriterien. Die redundante Aufzählung wiederkehrender Ereignisse wurde dagegen möglichst vermieden, stattdessen steht beim ersten Auftreten oft der Hinweis auf die Begründung einer künftigen Tradition. Die Chronik soll einerseits einen komprimierten Überblick über die Schulgeschichte bieten, zum anderen weitere historische Forschung ermöglichen und anregen. Daher wurde besonderer Wert darauf gelegt, jede einzelne Information und jedes mitgeteilte Datum bezüglich Fundort und Quelle zu belegen. Die archivalischen Quellen werden direkt im Fließtext genannt, auf Literatur- und Internetquellen wird jeweils am Ende eines Abschnitts mittels eigens entwickelter Signaturen verwiesen, die im Literaturverzeichnis aufgelöst werden. Die Herkunft des Bildmaterials wird ebenfalls im Anhang dokumentiert. Viel Freude beim Lesen! Jörg Trelenberg |
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1924 1. April: Geburtsstunde des höheren Schulwesens in Hemer. Die Rektoratschule mit ihrem Standort An der Steinert wird in eine Realschule umgewandelt. Sie erhält zunächst den Status "i. E." (Realschule in Entwicklung).
Das Ministerium hatte bereits im Februar der Gründung der Realschule grundsätzlich zugestimmt. Am 27.04.2024 erfolgt die schriftliche Bestätigung durch das Provinzialkollegium Münster. Wortlaut des Schreibens an das Amt Hemer:
Vergeblich hatten die Nachbarstädte Iserlohn und Menden im Vorfeld wegen der nunmehr fehlenden Schülerschaft aus Hemer die Gründung einer dortigen höheren Schule durch Eingaben an die Behörden zu verhindern gesucht. Aus dem Kollegium der Rektoratschule werden die festangestellten Lehrer übernommen. Die Leitung der Schule obliegt weiterhin Studienassessor Dr. Wilhelm Johannpeter.
Da bereits in der Rektoratschule vorsorglich nach dem Lehrplan einer Realschule unterrichtet worden war, muss dieser nicht geändert werden. Die Fremdsprachenfolge mit Französisch ab der Sexta und Englisch ab der Untertertia bleibt bestehen. Im Zusammenhang mit der Umwandlung der Schule werden die Studienassessoren zu Studienräten ernannt; zunächst Dr. Johannpeter, danach Deidert, Kleffner und Bergmann; die Mittelschullehrer Brand und Burris werden zu Oberschullehrern. (T 19; D 19f) 30. Juni: Beginn der Koedukation an der höheren Schule in Hemer: Das Provinzialkollegium Münster gibt dem Antrag auf Einrichtung von parallelen Mädchenabteilungen statt, nachdem das Ministerium die Aufnahme von Mädchen in die Realschule bereits am 14. Juni genehmigt hatte. (D 20f; Me 165) 1. Oktober: Studienrat Heinrich Heine übernimmt nach der Wahl des Kuratoriums die Schulleitung der Realschule in Hemer und wird feierlich in sein Amt eingeführt. Zuvor war er knapp zwei Jahrzehnte am Realgymnasium und an der Realschule Iserlohn tätig. (D 21)
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1925
Auf dem Schulhof hinter dem Schulgebäude wird im Frühjahr ein Pavillon mit vier Klassenzimmern errichtet, um die Raumnot zu lindern. Einer der Räume fungiert als Zeichensaal. (D 21)
Trotz Koedukation weicht der Lehrplan der Jungen und Mädchen voneinander ab. Den Handarbeitsunterricht, der ab Ostern neu eingeführt wird, erhalten nur die Mädchen. Neben dem Unterricht existieren auch freiwillige Angebote: So entsteht ein Stenographenverein mit großer Mitgliederzahl, um unter Anleitung eines Lehrers die Kurzschrift zu erlernen. (D 21f) 20. April: Auf Grundlage von Schulbesichtigungen wird die Realschule i. E. durch Erlass des Ministeriums nunmehr endgültig als Realschule anerkannt. (D 21)
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1929
Die Zahl der Schüler der Realschule sinkt nach stetigem Rückgang auf weniger als die Hälfte ihres ursprünglichen Bestandes. Waren es bei Gründung der Schule noch 289 Schüler (davon 83 Mädchen), so besuchen fünf Jahre später nur noch 140 Schüler (42 Mädchen) die Realschule. Als Grund wird der allgemeine wirtschaftliche Niedergang genannt, der vor der Schule nicht Halt gemacht habe. (D 22) Im Herbst des Jahres richtet das Schulkuratorium auf Vorschlag des Elternausschusses und des Lehrerkollegiums den Antrag an das Ministerium, die Realschule in ein Reformrealprogymnasium umzuwandeln. Grund ist die damit verbundene Möglichkeit, das Fach Latein in die Stundentafel aufzunehmen. Den Schülern soll der Zugang zu Berufen, die Latein voraussetzen, erleichtert werden, da sie ansonsten Latein auf der Universität nachholen müssten. (D 22) 12. Dezember: Die Realschule in Hemer wird per Erlass mit Wirkung vom 1. April 1930 als Reformrealprogymnasium anerkannt. (D 23) |
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1930
1. April: Das neue Reformrealprogymnasium startet das Schuljahr wie gewünscht mit einer neuen Fremdsprachenfolge: Französisch als erste Fremdsprache, Englisch als zweite Fremdsprache und nunmehr Latein als Wahlfach ab der Untersekunda mit der Möglichkeit, den Lehrgang an den Realgymnasien der Nachbarstädte fortzusetzen.
Für Schüler, die mit der Mittleren Reife abschließen oder im Anschluss eine Oberrealschule besuchen möchten, entfällt der Lateinunterricht. Sie erhalten stattdessen verstärkten Unterricht in Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Mathematik und Naturkunde. (D 22f; Me 165) 27. August: Dem Gemeinderat wird der Antrag vorgelegt, das Realprogymnasium wegen der schlechten Finanzlage zum 1. April des Folgejahres zu schließen. Die Schule sei als nicht lebensnotwendig anzusehen. Die Behörde verweist darauf, dass nur eine allmähliche Auflösung möglich sei. Auch könnten die Lehrkräfte anderweitig nicht untergebracht werden. Der Antrag wird zurückgezogen, da eine Schließung der Schule kurzfristig zu keinen wesentlichen Einsparungen führen würde. (D 23) |
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1931 Die jährlichen Schülerfahrten, die in der Vergangenheit zu attraktiven Zielen unternommen wurden (Hamburg, Bremen, Kassel, Thüringerwald, Harz, Rhein und Mosel) fallen in den Krisenjahren aus. Stattdessen werden Wanderungen in die nähere Umgebung unternommen. (D 22/25) 18. Januar: Erneut wird der Antrag auf Schließung der höheren Schule im Gemeinderat eingebracht. In Kollegium und Elternschaft herrscht in der Folge große Verunsicherung. In einer großen Elternversammlung wird der Fortbestand der Schule gefordert. (D 23f) 1. Oktober: Der Unterricht in den Klassen wird durch eine Sparverordnung der Regierung um ein bis zwei Stunden pro Woche gekürzt. Die Sparmaßnahme führt dazu, dass Hilfszeichenlehrer Gehlert nicht mehr voll beschäftigt werden kann. (D 24) Dezember: Das Schulfest zu Weihnachten, welches zusammen mit dem Sommer-Schulfest in den Jahren zuvor einen Höhepunkt des Schullebens darstellte, muss wegen Geldschwierigkeiten ausfallen. (D 21/25) |
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1932
21. Januar: Der im Vorjahr in den Gemeinderat eingebrachte Antrag auf Schulauflösung, welche zeitweise auch die Verwaltung erwogen hatte, wird zur Entscheidung gebracht. Die Antragsteller unterliegen und Hemer behält seine höhere Schule. ‒ Der Schulträger versucht in der Folge, seine Kosten zu reduzieren. Um Koks zu sparen, wird vorgeschlagen, die Unterrichtswoche von sechs auf fünf Schultage zu kürzen. Die Schulbehörde lehnt ab. (D 24) |
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1933
Im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme wird auch das Schulwesen grundlegend umgestaltet. Als neuer Unterrichtsinhalt wird im Herbst die Rassenkunde eingeführt und als Prüfungsstoff für die Abschlussklasse bestimmt. Der Turnunterricht wird durch Hinzufügung einer dritten Stunde im Fächerkanon aufgewertet, in seinen Lehrplan wird das Boxen und der Geländesport aufgenommen. Die Wandertage werden nicht mehr in schulischer Eigenregie, sondern durch die Hitlerjugend organisiert und durchgeführt. Die Betätigung in den Jugendgliederungen der NSDAP wird gewertet und wirkt sich günstig auf das schulische Fortkommen aus. Der Elternbeirat wird aufgelöst, die Beratungsfunktion übernehmen fortan die vom Schulleiter im Einvernehmen mit der örtlichen Parteileitung ernannten Jugendwalter. (D 25f) 15. November: In einer schulischen Sitzung der neuen "Fachkonferenz für Vererbungslehre, Rassenkunde und Rassenpflege" werden die verordneten rassenkundlichen Inhalte fachübergreifend aufgeteilt (vgl. G 65 nach dem Konferenzbuch 1931-38, S. 107, Stadtarchiv):
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1934
30. Juni: Der wöchentliche
Staatsjugendtag wird eingeführt. Er ersetzt für
Mitglieder der HJ den Samstagsunterricht. (vgl. D 26)
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1935
27. März: Herausgabe des Erlasses zur "Schülerauslese an den höheren Schulen" durch den Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung:
Der Erlass sei "[b]edeutungsvoll für die Schüler" gewesen, so der Zeitzeuge Rudolf Deidert (Leiter des Hemeraner Gymnasiums ab 1946) in der Rückschau. (D 26) 30. September: Schulleiter Heinrich Heine erhält ein Schreiben des Oberpräsidenten zu Münster. Er wird scharf aufgefordert, zu Berichten Stellung zu nehmen, er selbst wie auch Mitglieder des Hemeraner Kollegiums nähmen gegenüber dem Nationalsozialistischen Lehrerbund "eine ablehnende Stellung" ein. Tatsächlich halten zu diesem Zeitpunkt von den neun Lehrpersonen noch immer vier dem Philologenverband die Treue, neben dem Direktor selbst auch Deidert, Kleffner und Junius. Das zweiseitige Antwortschreiben des Direktors fällt trotzig aus: Man möge ihm zunächst einen Erlass zuschicken. Dann erst würden er und seine Kollegen dem NSLB beitreten. (G 56) |
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1936
Direktor Heinrich Heine hat seit geraumer Zeit und nun zunehmend Schwierigkeiten, einen geordneten Unterrichtsbetrieb zu gewährleisten. Mitglieder des Kollegiums werden immer häufiger zu Lehrgängen, militärischen Besprechungen und Wehrübungen verpflichtet, was eine Vielzahl von Vertretungs- und Ausfallstunden produziert. Der Schulleiter ist darüber verärgert und schickt mehrere Beschwerdeschreiben zum Oberpräsidenten nach Münster. Dort findet er wenig Gehör. (G 54-56) 24. Januar: Der Leiter des Stabes der Hitlerjugend in Westfalen erteilt der Schule die Genehmigung zum Hissen der HJ-Flagge, da die Voraussetzung, dass mehr als 90 Prozent der Schüler HJ-Mitglied sind, erfüllt sei. (G 75) Begleitend heißt es seitens der Stabsleitung, die das erstmalige Hissen der Flagge in Form einer Schulfeier empfiehlt (Ordner HJ/BDM, Stadtarchiv, vgl. G 75):
Nach den Unterlagen der Schule war die geforderte Anzahl der HJ-Mitgliedschaften schon früher erreicht (vgl. die Statistik bei G 103-108 auf Basis der Schriftstücke im Ordner HJ/BDM, Stadtarchiv):
* Einschließlich JV, SA, SS, BDM ** Bemerkung des späteren Schulleiters Schreiber (vgl. G 107): "Die 2 nicht der HJ angehörigen Sextaner wurden auf ihr Aufnahmegesuch hin wegen gesundheitlicher Bedenken auf ein Jahr zurückgestellt, so daß die Zugehörigkeit zur H.J. am Realgym. Hemer 100 % gleichzusetzen ist." Der Anstieg der Zahlen wird von Vertrauenslehrer Otto Brand mit der Attraktivität der HJ, deren "Leben und Treiben", der Aufmärsche usw. erklärt, aber auch mit der Wirkung der monatlichen Werbestunden (Ordner HJ/BDM, Stadtarchiv, vgl. G 73):
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1937
Ostern: Die Nationalsozialisten reduzieren im höheren Schulwesen die Anzahl der Schultypen auf zwei Grundformen: Das humanistische Gymnasium und die Deutsche Oberschule. Das Hemeraner Gymnasium wird zur "Oberschule". Die neue Oberschule wird von neun auf acht Jahrgangsstufen heruntergekürzt, aufgeteilt in eine einheitliche Unterstufe (Klassen 1 - 5) und eine Oberstufe (Klassen 6 - 8), die sich in einen sprachlichen und einen naturwissenschaftlichen Zweig gabelt. Da die Hemeraner Schule über keine Oberstufe verfügt, werden entsprechend - unter Wegfall der ehemaligen Untersekunda - nur noch fünf Jahrgangsstufen unterrichtet. Auch die Fremdsprachenfolge ändert sich. Französisch entfällt, Englisch wird erste Fremsprache und Latein zweite Fremdsprache, die nun ein Jahr früher einsetzt:
Die neue Ordnung der Fremdsprachen gilt nur für die Jungen, die Mädchen erhalten anstatt Latein gemäß dem Lehrplan der Mädchenoberschule Unterricht in Musik und Nadelarbeit. Die Leibesübungen werden weiter aufgewertet: Sie werden nunmehr fünfstündig unterrichtet und sind damit das Fach mit den meisten Unterrichtsstunden pro Woche. Die Notenskala wird um die neu geschaffenene Note "ausreichend" erweitert und ist nun sechsstufig. Obgleich die Schülerschaft der Hemeraner Oberschule geschlossen in der Hitlerjugend und im Bund deutscher Mädchen zu finden ist, kann sich die Umbenennung in "Herbert-Norkus-Oberschule" nicht durchsetzen. Gegen die von der Verwaltung favorisierte Bezeichnung "Dietrich-Eckart-Oberschule" werden ebenfalls Bedenken laut. Es bleibt bei der neutralen Bezeichnung ohne Namenspatron. (D 26f, vgl. K 96) 30. Juni: Schuldirektor Heinrich Heine muss nach den neuen Bestimmungen über das Berufsbeamtentum sein Amt niederlegen. Er wird in den Ruhestand versetzt. An seine Stelle tritt kommissarisch Studienrat Erich Schreiber, der aus dem bestehenden Kollegium stammt. (D 27)
26. Oktober: Schulleiter Schreiber erhält einen vertraulichen Brief des Oberpräsidenten und wird aufgefordert, eine Aufstellung von "nichtarischen und jüdisch-versippten Beamten" einzusenden und hierzu eine Einzelbefragung jeder Lehrkraft durchzuführen. (G 60) |
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1938
In einer Zeit großer personeller Veränderungen im Lehrkörper und trotz starker außerunterrichtlicher Beanspruchung des Kollegiums und der Schüler wird dennoch versucht, das Schulleben lebendig zu halten. Nicht immer, aber in den meisten Jahren finden weiterhin Schulfeste und Weihnachtsfeiern statt, auch Zusammenkünfte mit Musik unter Elternbeteiligung und kleinere Aufführungen. Erstmalig wird auch ein Wintersportfest organisiert sowie eine Ausstellung von Handarbeiten der Mädchen. (D 28, G 78f) 29. Januar: Es erscheint der Einführungserlass zur "Neuordnung des höheren Schulwesens" mit der amtlichen Ausgabe der Schrift "Erziehung und Unterricht in der Höheren Schule", die im gesamten Deutschen Reich die bis dahin gültigen Lehrpläne ablöst. Zentraler Gedanke ist die Umwandlung der Lernschule in eine Schule für Charakterbildung. Es wird herausgestellt, dass die Politik den Vorrang vor der Pädagogik habe: "Das nationalsozialistische Erziehungssystem ist seinem Ursprung nach nicht ein Werk der pädagogischen Planung, sondern des politischen Kampfes und seiner Gesetze." (Rb 11; vgl. G 67) ![]()
Auf der derserselben Lehrerkonferenz nimmt der Schulleiter zum Fach Religion Stellung, welches in der "Neuordnung des höheren Schulwesens" keinen Lehrplan mehr aufweist (ebd.): ![]()
11. November: Die angeheizte Stimmung im Umfeld der Reichspogromnacht wird seitens des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB) genutzt, um im gesamten Reich den Druck auf die Schulen und Lehrer noch einmal zu verstärken, die Erteilung des Religionsunterrichts zu verweigern. Der Leiter des NSLB Hemer Beckmann schreibt in einem handschriftlichen Brief an die Religionslehrer der Oberschule Hemer ( Ordner NSDAP/NSLB, Stadtarchiv):
Schulleiter Schreiber wird aufgefordert, dem NSLB noch am selben Vormittag bis 11 Uhr die Entscheidung der Religionslehrer telefonisch mitzuteilen. Offenbar entscheidet sich Studienassessor Hartmann als der evangelische Religionslehrer in Hemer - anders als die große Mehrheit der Lehrer im Reich -, seinen Unterricht weiterhin erteilen zu wollen. Jedenfalls ist der Religionsunterricht in den Klassenbüchern des Schuljahres 1939/40 verzeichnet. (G 68-70) |
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1939 Direkt zum Kriegsbeginn wird Schulleiter Schreiber zusammen mit Studienrat Junius zur Truppe eingezogen. Die stellvertretende Schulleitung übernimmt mit Genehmigung des Oberpräsidenten Studienrat Kleffner.
Mit dem Krieg beginnt eine schwierige Zeit mit räumlicher Not, da die Hindenburg-Schule als Lazarett mit in das Schulgebäude einzieht und die Turnhalle immer wieder kurzfristig durch Militär belegt wird. Auch häufiger Lehrerwechsel erschwert die Kontinuität des Unterrichts. Der Unterricht muss zeitlich verkürzt und der Stundenplan sehr häufig umgestellt werden. Die Schüler sind in den Kriegsjahren dort tätig, wo sie gebraucht und hingeschickt werden: Sie helfen bei der Ernte und verteilen Lebensmittelkarten, senden Pakete und Heimatbriefe an die Soldaten, veranstalten Unterhaltungsnachmittage für die Verwundeten im Lazarett, sind bei der Möhnekatastrophe im Einsatz sowie beim Bau eines Flugplatzes in Lippstadt, wo sie in einen schweren Fliegerangriff geraten. (D 29) 8. Dezember: Studienrat Schreiber wird die endgültige Leitung der Schule durch Ernennung zum Oberstudienrat übertragen. (D 29) |
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1940 Ostern: Der Schule wird vom Ministerium die Einrichtung der Klasse 6 und damit eine erste Oberstufenklasse genehmigt. (D 29) 14. Mai: Schulleiter Schreiber fällt bereits im ersten Kriegsjahr beim Truppenvormarsch in Holland. (D 29f, M 166) 14. Oktober: Studienrat Kleffner, der die Schule nach dem Tode Schreibers kommissarisch leitet, beschwert sich in einem sechsseitigen Brief über das Verhalten des in der Schule (in der Turnhalle und der angrenzenden Baracke) untergebrachten Militärs. Beschwerdegründe sind unter anderem die Nutzung nicht zugewiesener Räume, übermäßiges Heizen, Verunreinigen der auch für Schüler vorgesehenen Klosetts, verschmutzte Flure, ungefragtes Nutzen von Schulmöbeln. (Schriftverkehr 1933, Stadtarchiv; dazu G 81) |
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1941
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1942
Die Hemeraner Oberschule stellt eine große Anzahl an HJ-Führern und BDM-Führerinnen. Im laufenden Schuljahr sind dies:
In Bezug auf die Gesamtschülerschaft der Oberschule (172 Jungen, 78 Mädchen) befinden sich demnach 20 Prozent der Jungen und 27 Prozent der Mädchen in einer leitenden Position in den beiden aufgeführten NS-Jugendorganisationen, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Klassen 1 und 2 noch gar nicht in Frage kommen, da sie sich noch im Jungvolk (JV) und Jungmädelbund (JM) befinden. (Ordner HJ/BDM, Liste vom 18. Januar 1943, Stadtarchiv; dazu M 79) |
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1943 31. Januar: Die Eltern der halbjüdischen Schülerin Eleonore Gottschalk (Klasse 3) werden in das Dortmunder Polizeigefängnis "Steinwache" deportiert. Während der jüdische Vater Arthur Gottschalk nach knapp vier Wochen nach Auschwitz transportiert wird, darf die katholische Mutter nach Hemer zurückkehren. Sie schreibt ihrer Tochter nach der Rückkehr eine Entschuldigung: "Wegen besonderer Umstände konnte Eleonore vom 1.2. bis zum 6.3. am Unterricht nicht teilnehmen. Marg. Gottschalk". (G 62f) 1. Mai: Aus den mittleren Klassen werden die Schüler als Luftwaffenhelfer rekrutiert, um in Flakstellungen in Mitteldeutschland, an der Ostsee und am Niederrhein Dienst zu tun. Dort werden sie unterrichtet und sind "halb Schüler, halb Soldaten". (D 30)
23. Juni: Der jüdische Vater der Schülerin Eleonore Gottschalk verstirbt in Auschwitz. Als die Familie davon erfährt, fehlt Eleonore am 28. und 29. Juni in der Schule. Ihre Mutter schreibt eine Entschuldigung mit dem Grund, "weil der Vater gestorben ist". (G 63) Eleonore Gottschalk berichtet später rückblickend aus ihrer Schulzeit:
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1944
3. März: Studienrat Kleffner berichtet über die Erfahrungen der Hemeraner Schüler als Luftwaffenhelfer an die Kreisleitung Iserlohn (Ordner LW.-H., Stadtarchiv; vgl. G 85):
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1945
Ende März: Das Schulgebäude wird für die Geheime Staatspolizei beschlagnahmt, die mit 200 Personen Zuflucht sucht und hier die letzten Tage des Krieges verbringt. (D 30) 10. April: Letzter Schultag. Der Unterricht, der zuletzt nur noch für die Klassen 5 und 6 in einem Privathaus stattgefunden hat, muss auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden. (D 30) 14. April: Amerikanische Panzerstreitkräfte rücken in Hemer ein. Ende der Oberschule in nationalsozialistischer Form. (D 30) Nach Kriegsende: Das Kollegium besteht nicht mehr. Die eingezogenen Lehrer befinden sich in Kriegsgefangenschaft. Studienrat Kleffner wird von den Amerikanern als Bürgermeister eingesetzt, Studienrat Deidert leitet das Wohnungsamt. Im Schulgebäude wohnen mehrere Hundert ehemalige russische Kriegsgefangene bis zu ihrem Abtransport in die Heimat. (D 30, vgl. S 156-163) 15. Oktober: Besprechung zur Wiedereröffnung der Schule, an der (u.a.) die Studienräte Kleffner, Deidert und Junius teilnehmen. Die Verwaltung reicht einen entsprechenden Antrag bei der Regierung des Landes Westfalen ein. (D 31) |
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1946
9. März: Per Erlass des Oberpräsidenten - Abteilung höheres Schulwesen - wird die Genehmigung zur Wiedereröffnung der Hemeraner Oberschule erteilt. (D 31) 10. April: Feierliche Eröffnung der Schule. An der Feierstunde nehmen Vertreter des Landkreises Iserlohn, des Amtes Hemer, der beiden Kirchen und des neuen Kuratoriums sowie zahlreiche Eltern und Freunde der Schule teil. In der Festansprache wird auf den "freien und gläubigen Menschen" als Vorbild verwiesen. In der neuen Schule herrscht fortan "der Geist des Christentums, der Geist der Freiheit, der Geist der Humanität". (D 31) Unterrichtet wird nach Übergangslehrplänen, die per Erlass vom 21.12.1945 in Kraft getreten waren. Von unten beginnend wird jedes Jahr eine Klasse der alten Schule durch eine Klasse der neuen Schule ersetzt. Die alten lateinischen Klassenbezeichnungen werden wieder eingeführt. Erste Fremdsprache ab der Sexta wird Latein. (D 31) 1. Juli: Rudolf Deidert, der vom Kuratorium als neuer Schulleiter gewählt worden war, wird vom Oberpräsidenten in seinem Amt bestätigt und zum Oberstudienrat ernannt. (D 31)
Zum Abschluss des Schuljahres findet die erste Versetzung statt. Durch eine "Auslese" der Schülerschaft soll der insgesamt niedrige Stand der schulischen Leistungen erhöht werden. Es werden drei Leistungsniveaus unterschieden und die Schüler in entsprechende Gruppen eingeteilt. Wer sich für die höhere Schule nicht eignet, muss diese nun verlassen. Der Schulleiter beurteilt die Maßnahme im Rückblick als nicht sehr erfolgreich. Es herrscht großer Lehrermangel. Obwohl alle Pädagogen Mehrarbeit leisten, kann bis zum Herbst lediglich Unterricht in den Hauptfächern gewährleistet werden. (D 33) |
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1947
Noch immer hat die Schule mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es gibt kaum Tinte oder Papier. Die alten Schulbücher der Nazi-Zeit können nicht mehr verwendet werden, neue sind nicht zu erwerben. Die Lehrer diktieren den Stoff, oft muss das Gedächtnis bemüht werden. Die Anzahl der Stunden, die pro Woche gegeben werden, steigert sich wieder. Auch Nebenfächer wie Religion oder Musik werden wieder unterrichtet. Nach den Sommerferien kann der Unterricht dank des Zuzugs vertriebener Lehrer aus dem Osten endlich ungekürzt erteilt werden. Die tägliche Schulspeisung, die dank amerikanischer Spenden schon bald nach der Wiedereröffnung eingesetzt hatte, erweist sich als ein großer Segen. Sie findet auch in den Ferien statt. Sie bewahrt die Kinder vor Mangelernährung und grassierenden Krankheiten. Im Winter 47/48 wird es ungemütlich: Obgleich die Heizung funktioniert und die Fenster alle wieder verglast sind, fehlt es an Koks und es muss Schichtunterricht in wenigen Räumen eingeführt werden. (D 32f, J 99/00, S. 58f) |
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1948
Die Währungsreform führt zu Verbesserungen. Auch das
Schulleben intensiviert sich in der Folge wieder: Theater
und Oper in den Nachbarstädten werden besucht. Die Freude
am Sport erlebt durch die Teilnahme an Wettkämpfen einen
neuen Aufschwung. Vor allem Handball ist bei den Schülern
sehr beliebt. Es werden Kontakte zu den heimischen
Pfadfindergruppen und den englischen Schulklassen
gepflegt. (D 37)November: An den höheren Schulen in Iserlohn und Hemer wird ein Studienseminar eingerichtet. In Hemer werden zeitweilig bis zu elf Studienreferendare ausgebildet. Der Unterricht wird dadurch "zugleich belebt, aber auch belastet". Bereits Ostern 1950 wird das Seminar aus Kapazitätsgründen nach Dortmund verlegt. (D 34)
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1949
21. Januar: Das Kultusministerium genehmigt der Hemeraner Schule die Durchführung von Reifeprüfungen. In den Jahren zuvor hatte das Schulkollegium zu Münster jeweils der Einrichtung einer nächsthöheren Klasse zugestimmt (zuletzt am 11. März 1949 einer Oberprima), weil die Hemeraner Schüler aufgrund insgesamt stark angestiegener Schülerzahlen keine Aufnahme in den Oberklassen der Nachbarstädte mehr finden können. Die Durchführung von Abiturprüfungen ist jedoch nicht mit einer Anerkennung als Vollanstalt verbunden. Es handelt sich um eine vorübergehende, den Umständen geschuldete Maßnahme. (D 35f, Me 167) 1. März: Beginn der mündlichen Reifeprüfungen für die 18 Kandidaten der Oberprima unter Vorsitz von Oberschulrat Dr. Korn. Alle angetretenen Schüler bestehen ihr Abitur. Die Westfalenpost vom 5. März schreibt (zit. n. J 99/00, S. 67):
Ostern: Im Rahmen der Neuordnung des Schulwesens wird für jede höhere Normalschule der Name "Gymnasium" eingeführt. Entsprechend ist die ehemalige Hemeraner "Oberschule i. A." nunmehr ein "Progymnasium". (D 34) |
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1950
Ostern: Die Schule ist in den Nachkriegsjahren stark angewachsen und erreicht mit 507 Schülern (davon 214 Mädchen) einen neuen Höchststand. (D 35) 2. Oktober: Trotz der großen Schülerzahlen und bereits zweimaliger Durchführung von Abiturprüfungen beschließt das Amt Hemer den planmäßigen Abbau der oberen Klassen ab Ostern 1951. Auch heftige Elternproteste erzielen keine Wirkung, da die hohen Zuschusskosten für die Schule nicht mehr aufgebracht werden können. Der Antrag auf Ausbau zur Vollanstalt, der bereits am 17. Dezember 1948 beim Kultusministerium eingereicht worden war, wird förmlich zurückgezogen. Es fehlt das Geld nicht nur für die laufenden Kosten, sondern auch für einen An- oder Neubau, der für den Betrieb einer neunstufigen Vollanstalt notwendig wäre. (D 36) |
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1952
Ostern: Die Aufnahmeprüfung für die
neuen Sextaner wird abgeschafft und erstmalig durch
einen dreitägigen Probeunterricht ersetzt. Die Auswahl
der Schüler soll von den Zufälligkeiten des
Prüfungsverfahrens befreit werden.
Englisch wird die erste Fremdsprache für alle Schüler. Die organisatorische Vereinheitlichung des Jungen- und Mädchenlehrplans, die das Kultusministerium am 21.2.1952 genehmigt hatte, geschieht aus finanziellen Erwägungen, aber auch mit Weitsicht: Zu einem späteren Zeitpunkt könnten Jungen- und Mädchenklassen vereinigt und auf diese Weise neue Oberklassen eingerichtet werden. (D 34f. 37, Gu 41)
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1953
Ostern: Zum fünften und letzten Mal finden Reifeprüfungen in Hemer statt. Der temporäre Vorstoß in die Oberstufe ist damit beendet. Die letzte Oberprima der Jungen, die durchgängig von der Sexta bis zum Abitur Latein gelernt hatte, verlässt die Schule. Der Abbaubeschluss des Jahres 1950 hat sein Ziel erreicht: Hemer hat wieder ein reines Progymnasium, welches mit der Untersekunda endet. Jeder Jahrgang ist zweizügig und besteht aus jeweils einer Jungen- und einer Mädchenklasse. Die Mädchenklassen haben im beginnenden Schuljahr im Schnitt 30 Schülerinnen, die Jungenklassen 40 Schüler. Aus den Elternschaften der verbliebenen zwölf Klassen wird erstmalig eine Schulpflegschaft gebildet. Es entsteht eine neue und fruchtbare Verantwortungsgemeinschaft zwischen Schule und Elternhaus. In ungefähr dieselbe Zeit fällt auch der Beginn der SMV, der Schülermitverantwortung, die sich grundsätzlich bewährt, aber ohne die älteren Schüler nicht recht entfalten kann. (D 35-38) |
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1955
9. Februar: Der Schulausschuss wählt Dr. Georg Gudelius aus Dortmund als Nachfolger für Schulleiter Rudolf Deidert, dessen Pensionierung bevorsteht. (D 39) |
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1956
28. März: Studiendirektor Deidert wird feierlich als Schulleiter verabschiedet und tritt nach 34-jähriger Tätigkeit an der Rektorats- und Höheren Schule zu Hemer in den Ruhestand. (D 39) 9. April: Studienrat Dr. Gudelius wird in einem Festakt als neuer Schuldirektor eingeführt. (D 39) Sommer: Es beginnen die Erdarbeiten für ein neues Schulgebäude, welches auf der freien Flurfläche an der Ecke Albert-Schweitzer-Straße / Dulohstraße errichtet werden soll. Dieser lange gehegte Wunsch war durch Mittel des Schulbausofortprogrammes möglich geworden. Die alten Planungen zum Ausbau des Progymnasiums zur Vollanstalt werden neu belebt. (B 1f, E 12-15, Ko 3) September: In Anwesenheit von Pressevertretern wird der Grundstein für das neue Schulgebäude an der Albert-Schweitzer-Straße gelegt. (F 21)
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1957
27. September: Die Stadtvertretung beschließt einstimmig, einen Antrag auf Genehmigung einer Obersekunda und Anerkennung als Vollanstalt an das Kultusministerium zu richten. Der Antrag ist sowohl Wunsch als auch Notwendigkeit: Die Schüler, die 1952 als Sextaner mit der Anfangssprache Englisch aufgenommen wurden, können nicht in die Oberstufen der Gymnasien der Nachbarstädte Iserlohn und Menden aufgenommen werden, da die dortigen Schüler mit Latein als erster Fremdsprache begonnen hatten. (D 40, Gu 41) 17. Dezember: Das Kultusministerium gibt per Erlass seine Einwilligung zur Errichtung einer eigenen Oberstufe in Hemer. (D 40, Gu 41) |
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1958
Ein besonderes Jahr in der Schulgeschichte: Zu Ostern wird aus dem "Neusprachlichen Progymnasium" ein "Städtisches Neusprachliches Gymnasium i. E.". Gleichzeitig übernimmt, wie am Schulnamen ersichtlich, die Stadt Hemer wieder die Unterhaltsträgerschaft der Schule, die sie vor genau elf Jahren, am 1. April 1947, an das Amt Hemer abgegeben hatte. (D 34.40) Das voll ausgebaute Gymnasium ist nach den Zeitzeugnissen ein wichtiger Baustein der Stadtentwicklung und entspricht insbesondere auch dem Selbstverständnis einer mittlerweile selbstbewussten städtischen Bevölkerung, für die es nunmehr "unerträglich sei, ihre begabten Jungen und Mädchen auf den höheren Schulen der Nachbarstädte Iserlohn und Menden ausbilden lassen zu müssen." Zitat: Schulrat Dr. Adolf Korn, gebürtiger Hemeraner und Dezernent im Schulkollegium Münster. (Ko 3, vgl. E 15, Gu 41)
Das neue Schulgebäude ist eine durchdachte architektonische Anlage. Der Architekt Karl Brunne schreibt in DER SCHLÜSSEL (H. 3, 1958):
Korrespondierend mit den äußeren Veränderungen stellt Schulleiter Dr. Gudelius die innere Neuausrichtung, unverkennbar auch seine persönliche Vorstellung von gymnasialer Bildung vor: Es gehe um Persönlichkeits- und Charakterbildung im Sinne des europäischen Humanismus; oberstes Ziel der Pädagogik sei der selbstständig denkende und verantwortlich handelnde Mensch. Einem vordergründigen Nützlichkeits- und Verwertbarkeitsdenken müsse eine klare Absage erteilt werden. An einer neusprachlich ausgerichteten Schule dürften die modernen Sprachen (= Englisch und Französisch) keinesfalls nur als bloße Kommunikationsmittel und Gebrauchssprachen vermittelt, sondern müssten immer auch als echte Bildungssprachen begriffen werden, deren besonderer Wert im Verständnis der jeweils anderen Kultur, der Überwindung eines einseitig verengten Nationalismus und der Völkerverständigung liege. (Gu 42f)
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1960
2. Juli: Schulleiter Dr. Gudelius erhält in Münster die Urkunde über seine Ernennung zum Oberstudiendirektor eines voll ausgebauten Gymnasiums. (J 10) 7. Juli: Der Röntgenzug "Sauerland" hält in Hemer. Im Rahmen der Tuberkulose-Früherkennung werden alle Schülerinnen und Schüler durchleuchtet. (J 10) |
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1961
4. Februar: Durch Beschluss der
Stadtvertretung erhält das Gymnasium den Namen:
Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium.
Namenspatron ist der 1807 in Hemer geborene
Sprachwissenschaftler und Mundartforscher Johann
Friedrich Leopold Woeste, der im Jahre 1829 in Hemer
eine Privatschule für höheren Unterricht gegründet
hatte, die als Vorläufer des heutigen Gymnasiums gilt.
(J 4; Me 169; Tr 48)
11. März: Entlassungsfeier für den ersten Abiturjahrgang des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums. Der Direktor spricht in seiner Entlassungsrede zum Thema "Mitmenschlichkeit". (J 12. 16-22) April: Das Ministerium veröffentlicht eine neue Stundentafel für den neusprachlichen Typ des Gymnasiums, die sich nach der Saarbrücker Vereinbarung der Kultusminister richtet. Insgesamt wird die Anzahl der wöchentlichen Pflichtstunden herabgesetzt: ![]() Gk = Gemeinschaftskunde, Lei = Leibesübungen, W = Wahlfach Bemerkenswert ist, dass das Lateinische
nach fünfjährigem Lehrgang abgeschlossen wird und dass
die modernen Fremdsprachen in den beiden Primen
verstärkt werden. In den Primen kann zwischen Musik oder
Kunst gewählt werden, ferner zwischen Biologie, Physik
oder Chemie.
In den Primen können zusätzliche Arbeitsgemeinschaften angeboten werden. Alle anderen Klassen haben wöchentlich eine Stunde Spielnachmittag. Die Mädchen der Sexta, Quinta und Quarta erhalten zusätzlich zwei Stunden Nadelarbeitsunterricht. (J 15) 26. Juni: Das Gesundheitsamt des
Landkreises Iserlohn untersagt auf Grund ministerieller
Anordnung Leistungssport, Sportfeste, Schulschwimmen und
anstrengende Wanderungen wegen Gefahr der Kinderlähmung.
(J 12)
Oktober: Die SMV veröffentlicht die erste Ausgabe der Schülerzeitung "Zeitzünder". (J 29) |
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1962
Februar: In einer mehrtägigen Ausstellung werden vorgeschichtliche Funde aus dem Hönnetal in der Schule präsentiert. (J 14) |
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1963
1. Februar: Dem Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium wird ein Anstaltsseminar zur Ausbildung von Studienreferendaren angeschlossen. Gemäß der neusprachlichen Ausrichtung der Schule werden Referendare mit den Fächern Englisch oder Französisch zugewiesen. Das Hemeraner Anstaltsseminar ist für das erste, schulpraktisch ausgerichtete Jahr der zweijährigen Ausbildung zuständig. Die Leitung obliegt dem Direktor, der von Fachleitern sowie den Fachlehrern der Schule unterstützt wird. Nach einer Abschlussarbeit über eine selbst durchgeführte Unterrichtsreihe absolvieren die Referendare das zweite, mehr theoretisch ausgerichtete Jahr am Staatlichen Studienseminar in Hagen. (J 31f) |
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1964
19.-26. Januar: Die SMV veranstaltet als kulturellen Höhepunkt des Schuljahres "Musische Tage" mit der Aufführung verschiedener Bühnenstücke: "Carmina Burana" (Carl Orff) unter der Leitung von Studienrat Poppe, "Der zerbrochene Krug" (Heinrich von Kleist) unter der Leitung von Oberstudienrat Eckert, "Ein Glas Wasser" (Eugène Scribe) unter Leitung von Studienrätin Hombeck, dazu einen Spiel- und Sporttag mit Basketball- und Tischtennisturnier unter Beteiligung umliegender Gymnasien sowie einen abendlichen Schülerball. (J 27f)
1. Oktober: Einweihung des neuen Kieselrot-Sportplatzes durch ein durch die SMV veranstaltetes Sportfest. (J 12) 25. Dezember - 7. Januar: Skilager mit 18 Schülerinnen und Schülern auf der Bühlalpe-Hütte im Kleinen Walsertal. Tägliche Skikurse unter der Leitung von Studienreferendar Knappe. (J 13. 26f) |
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1966
Es findet das erste Kurzschuljahr statt, und zwar vom 01.04.1966 bis zum 30.11.1966. Das zweite Kurzschuljahr schließt sich vom 01.12.1966 bis zum 31.07.1967 an. Nordrhein-Westfalen setzt damit als eines der ersten Bundesländer einen Vorschlag der Kultusministerkonferenz um, das Schuljahr mittelfristig jeweils zum 1. August beginnen zu lassen. Im Vorfeld wird im gesamten Land heftig und kontrovers diskutiert. So wird gegen einen Beginn des Schujahres zum 1. August angeführt, dass das Ende des Schuljahres in die heiße Jahreszeit falle und ein "Endspurt" um die Versetzung und anstehende Prüfungen viel zu anstrengend seien. Gegen den bisherigen Ostertermin wird eingewendet, dass die Sommerferien eine zu große Unterbrechung darstellten, die Schüler viel zu viel vergessen würden und man danach fast wieder von vorn anfangen müsse. Ein Beginn nach den großen Ferien sei didaktisch günstiger. Auch passe man sich damit dem Rhythmus an, der in nahezu allen anderen Ländern Europas und der Welt herrsche. Dr. Gudelius als Schulleiter des Gymnasiums lässt Sympathie für einen Schuljahresbeginn zum 1. Januar jeden Jahres erkennen und führt beachtliche Argumente an. Stärkstes Gegenargument sei lediglich "die Tatsache, daß dann das Sitzenbleiben die Weihnachtsfreude verderben könnte". (J 21-26, Zitat: 25f) 24./25. Juni: Die SMV veranstaltet wiederum ein "Musisches Wochenende". Freitag: "Geselliges Musizieren" mit dem Oberstufenchor (Ltg. StR Poppe), einem Blockflötenquartett und Klaviermusik an zwei Flügeln. Samstag: "Bunter Nachmittag" mit der Aufführung der Kinderoper "Der Struwelpeter" durch den Unterstufenchor (Ltg. StR Poppe) und des Dramas "Blut und Liebe" durch Mittelstufenschüler (Ltg. OStR' Scheffel). Abends: Schülerball mit Beat-Musik, Kerzenlicht und Sprudel. (WP 30.06.1966, J 9) |
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1967
Oberstudienrat Helmut Lingen erprobt mit seinen beiden Obersekunden im Fach Mathematik den neuen "Programmierten Unterricht" (PU) und schildert anschließend seine Erfahrungen: Die Schüler hätten "eifrig und begeistert" mitgemacht. Es sei ein beachtlicher Lernerfolg erzielt worden und die Noten seien besser ausgefallen als gewohnt. Lingen kommt zu dem Schluss, dass PU nicht die einzige Form des Unterrichts sein dürfe, ihm aber "im Bereich der Schule eine festumrissene Funktion" zukommen müsse. (J 31-41) 15. Juni: Die Abiturienten des Jahres 1968 haben wegen der Kurzschuljahre die Unter- und Oberprima in einem Schnelldurchgang von nur einem Jahr und vier Monaten durchlaufen. Um Ungerechtigkeiten zu vermeiden, werden im Vorfeld die Maßstäbe für die Beurteilung der Schülerleistungen seitens der Fachlehrer moderat angepasst. (J 41f) 19. Juni: Sitzung eines Ausschusses der Schulpflegschaft zur Beratung über die Gründung eines Fördervereins. (J 19) 13. Juli: Gründung des "Vereins der Freunde und Förderer des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums". Am 8. November desselben Jahres wird er in das Vereinsregister eingetragen. Am 28. Februar des Folgejahres wird vom Finanzamt Iserlohn die Gemeinnützigkeit festgestellt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 12 DM pro Jahr. In kurzer Zeit hat der Verein mehr als einhundert Mitglieder. Erste Anschaffungen sind Musikinstrumente und ein Klystron-Sender für die Physik. (J 19-22) 17. Juli: Eine Neufassung der Versetzungsordnung tritt in Kraft und ermöglicht bei Nichtversetzung unter definierten Bedingungen eine Nachprüfung nach den Sommerferien. Von den 59 nicht versetzten Schülern der Klassen 7-10 am Hemeraner Gymnasium (= 22,4 % der 264 Schüler dieser Klassen) machen 17 Schüler von dieser Möglichkeit Gebrauch. Acht Schüler bestehen die Nachprüfung und werden nachträglich versetzt. In § 10 der Versetzungsordnung wird die Auskunftspflicht der Lehrkräfte über die jeweiligen Versetzungsaussichten reglementiert: "Auskünfte über den Leistungsstand eines Schülers und über seine Versetzungsaussichten dürfen innerhalb von 6 Wochen vor dem Versetzungstermin nicht mehr erteilt werden. Über Ausnahmen entscheidet der Schulleiter." - Anlage 1 der Versetzungsordnung regelt die Druchführungsbestimmungen. Danach sind Nachprüfungen in den Klassen 7 und 8 auch als Gruppenprüfungen möglich. (J 24-30) |
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1968
18. Oktober: SMV-Erlass des Kultusministers. Wesentliche Bestimmungen: Die im Schülerrat vereinigten Klassensprecher können den Lehrern Vorschläge zur Gestaltung des Unterrichts vorlegen und im Rahmen der Lehrplanrichtlinien an der Auswahl der Unterrichtsstoffe mitwirken. Drei Schüler nehmen mitsprachebefugt an der Gesamtkonferenz der Lehrer teil. In Disziplinarangelegenheiten wirken jeweils zwei vom Schülerrat gewählte Schüler bei der Ermittlung des Sachverhalts mit. (J 34) 8., 12. und 19. November: Aussprache zwischen Lehrern und Schülern über den SMV-Erlass des Kultusministers. Obgleich es andernorts wesentlich weitergehende Forderungen der Schüler gibt (Stimmrecht der Schüler in allen Konferenzen, Beteiligung der Schüler an der Schulleitung, Mitbestimmung am Lehrplan und bei Zensuren, Kritik an der Didaktik der Lehrer, Streikrecht der Schüler) zeigt sich die Woeste-Schülerschaft vergleichsweise gemäßigt, will "systemimmanent" bleiben und orientiert sich am geltenden Rechtsrahmen. (J 13. 34f) |
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1969
Nach gemäßigten Anfängen nehmen nun auch in Hemer - wie an anderen Gymnasien Westdeutschlands - die Schülerproteste allmählich zu. Man fordert eine umfassende Reform von Schule und Bildung. Die Ausdrucksmittel des Widerstands sind vielfältig und teilweise Aufsehen erregend. So verweigert die Abiturientia 1969 die feierliche Entlassfeier, es wird öffentlich gegen den allgemeinen "Bildungsnotstand" demonstriert, die Abmeldungen vom besonders stark kritisierten Religionsunterricht steigen sprunghaft an. (J 16.25.35) 10.-17. Mai: Erste Klassenfahrt in der Geschichte der Schule ins Ausland. Die Unterprima a und die Obersekunda b unternehmen unter der Leitung von Oberstudienrat Dr. Alfred Meyer und Studienrat Günter Westerhoff eine achttägige Schiffsfahrt mit der "Argo" durch Holland. Die Stationen sind Arnheim, Amsterdam, Haarlem, Den Haag, Delft, Rotterdam und wieder Arnheim. Anreise mit der Bahn, Übernachtungen auf dem Schiff, die Tagesausflüge sind durch ein reichhaltiges Kulturprogramm geprägt. (J 28-30) 22. Oktober: Erstes Fernsehen in der Schule anlässlich der Kanzlerwahl. (J 15) 27. November: Röntgenuntersuchung aller Lehrkräfte. (J 15) 17. Dezember: Demonstration der Schüler gegen die "Bildungsmisere". (J 16) Es wird die Absetzung des Direktors gefordert. (Mdl. Bericht Klaus Schreiber) 22. Dezember: Sitzung der erweiterten Schulpflegschaft zur Aussprache über die Schülerdemonstration. (J 16) |
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1970
21. Januar: Besprechung mit der Stadt Hemer über eine Schulraumerweiterung. (J 16) 11. Juli: Feierliche Verabschiedung von Dr. Georg Gudelius als Schulleiter in der Aula des Gymnasiums. (F 17) 12. Oktober: Ernennung von Dr. Alfred Meyer zum Oberstudiendirektor. (F 15) 6. November: Konferenz aller Religionslehrer des Gymnasiums. Es wird beschlossen, den wöchentlich vor Unterrichtsbeginn stattfindenden konfessionellen Gottesdienst, der sowohl auf evangelischer als auch katholischer Seite nur noch von circa 20 Schülerinnen und Schülern besucht wird, aufzugeben und nur noch vier Mal im Jahr einen Schulgottesdienst zu feiern: Einen ökumenischen Gottesdienst zum Beginn und Ende des Schuljahres sowie jeweils einen konfessionellen Gottesdienst in der Weihnachts- und Passionszeit. (J 37-40) 25. November: Feierliche Eröffnung der Hans-Prinzhorn-Realschule in Hemer unter Mitwirkung des Schulorchesters des Gymnasiums unter der Leitung von OStR Poppe. (J 15) 19. Dezember: Feierliche Einführung von Dr. Alfred Meyer in das Schulleiteramt am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium. Abends trifft sich das Kollegium auf Einladung des Direktors und des Lehrerrates zu einem gemütlichen Beisammensein mit Damen im Hotel Korth. (F 16)
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1971
15. September: Röntgenuntersuchung des Kollegiums im Gesundheitsamt. (J 12) 16. September: Pater Beda hält vor Schülern der Mittel- und Oberstufe Lichtbildervorträge über Brasilien. (J 12) 4. - 9. Oktober: Erste Religiöse Schulwoche mit Gesprächsrunden jeweils für Schüler, Eltern und Lehrer, drei ökumenischen Gottesdiensten in der Schule sowie zum Abschluss einem evangelischen Gottesdienst in der Ebbergkirche und einer Hl. Messe in der Christ-König-Kirche. (J 13.24-26) 28. Oktober: OStD Dr. Meyer und Vertreter der Stadtverwaltung zu einer Besprechung wegen des Erweiterungsbaus beim Schulkollegium in Münster. (J 13)
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1972
14. Januar: StD Vollmar nimmt seinen Dienst als ständiger Vertreter des Schulleiters am Woeste-Gymnasium auf. (J 15) 1. März: OStD Dr. Meyer besucht die Realschule Iserlohn und referiert vor den 9. und 10. Klassen über den am Gymnasium Hemer geplanten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Oberstufenzweig. (J 16) 24. April: Der Kultusminister genehmigt den Beschluss des Rates der Stadt Hemer vom 17.12.1971, dem Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium mit Beginn des Schuljahres 1972/73 ein wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Gymnasium in Aufbauform anzugliedern. Damit wird auch Real- und Hauptschülern trotz fehlender Lateinkenntnisse ein Übergang auf das Gymnasium in Hemer ermöglicht. Für die Aufnahme sind überdurchschnittliche Zeugnisnoten der letzten beiden Schuljahre notwendig, insbesondere in Deutsch, Englisch und Mathematik, daneben ein positives Gutachten der bisher besuchten Schule. Von dem neuen Angebot werden 23 Schülerinnen und Schüler Gebrauch machen, von denen insgesamt 19, darunter auch vier Hauptschüler, nach einem Jahr in die Unterprima versetzt werden. Dies wird vom Schulleiter als ein Zeichen gewertet, dass "mehr noch als die Vorbildung Begabung und Einsatz in diesem neuen Zweig zum Erfolg führen". (J 17.20f) 1. August: Einführung der Diffenzierten Mittelstufe. In den ersten beiden Jahren finden die Angebote, die neben der dritten Fremdsprache eingerichtet werden, bei den Schülern und Eltern kaum Resonanz. Es bleibt beim Französischunterricht für alle. (J 17 / J 32) 13. August: Hochwasserschaden in der Turnhalle. Ein Teil des Sportunterrichts kann in den Turnhallen der Hauptschule I in Hemer und der Grundschule in Deilinghofen erteilt werden. (J 12) |
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1973
29. Januar: Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres beziehen die vier Sexten einen neuen Pavillon, der im Eilverfahren als Flachbau in Fertigbauweise erstellt wurde, um die ärgste Raumnot zu beheben. Damit entfällt der im ersten Halbjahr notwendige Schachtelunterricht für diese vier Klassen, für die nur zwei Räume im Bestandsgebäude zur Verfügung standen. (J 19)
13. März: OStD Dr. Meyer, StD Vollmar und OStR Krüger besuchen ein Seminar über die maschinelle Erstellung des Stundenplans in Iserlohn. (J 15) 30. September: Einweihung des Hallenbades in der Hemeraner Stadtmitte. Entfernung zur Schule: 1,0 Kilometer = ca. 10 Gehminuten. (J 13) Weihnachtsferien: Es beginnen die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau: Errichtung einer Baubude, erste Ausschachtungsarbeiten. (J 15) |
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1974
17. Januar: Wiederbeginn des
Unterrichts nach den Weihnachtsferien, die wegen der
Energiekrise um eine Woche verlängert werden. (J 15)
20. - 24. Juli: Festtage zum 50-jährigen Jubiläum des Höheren Schulwesens in Hemer. (J 18.33-55)
1. August: Einführung der
Oberstufenreform an den Gymnasien in NRW. Die
Oberstufe wird enttypisiert: Der Schüler ist in der
Wahl seiner Fächer nicht mehr durch den besuchten
Schultyp (in Hemer: neusprachliches Gymnasium)
eingeengt. Alle Gymnasialfächer sind hinsichtlich
ihrer Stundenzahl gleichwertig und können auch alle
Fächer der schriftlichen Reifeprüfung sein. An die
Stelle des alten Klassenverbandes tritt ein
Kurssystem. Die Kurse gliedern sich in Grund- und
Leistungskurse, die Leistungsbeurteilung erfolgt durch
ein Punktesystem.
Im Vorfeld wird überlegt, wie die Reform in Hemer umgesetzt werden soll: Es werde mehr Nachmittagsunterricht eingerichtet werden müssen. Die Schüler müssten mit Mittagessen versorgt werden, es bestehe der Bedarf an Erfrischungseinrichtungen, Arbeitsräumen und Bibliotheken. Der Direktor regt daher an, den neu errichteten Pavillon trotz des großen Erweiterungsbaus vorerst zur Vorsicht nicht abzureißen. Man macht sich Gedanken, wie man angesichts noch geringer Schülerzahlen und bei begrenzt zur Verfügung stehendem Lehrpersonal die Anzahl der Kursangebote erhöhen könne: So könnte vielleicht "zeitweilig eine große Gruppe von Schülern, wie bei einer Vorlesung in der Universität, von einem einzigen Lehrer mit Lehrinformationen versorgt werden, evtl. unter Einsatz von Schallplatten, Schulfunk, Schulfernsehen oder Filmen. In dieser Zeit wären dann andere Kollegen frei für den Unterricht in mehreren kleinen Kursen." (J 26f)
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1975
15. April: Ein Runderlass des Kultusministers eröffnet den Schulen die Möglichkeit, die 5-Tage-Woche einzuführen. Bedingung ist, dass der Samstagsunterricht auf die übrigen Wochentage verteilt wird. Das Kollegium und der Schülerrat votieren relativ schnell mit jeweils großer Mehrheit für eine Abschaffung des Samstagsunterrichts. Viele Eltern äußern in den Klassenpflegschaften jedoch Bedenken. Die Schulpflegschaft unterbreitet daher den Kompromissvorschlag, nur jeden zweiten Samstag ausfallen zu lassen. Lehrerkollegium und Schülerrat schließen sich dem Vorschlag der Eltern an. Auf Antrag der Schule wird die 5 1/2 Tage-Woche durch das Schulkollegium in Münster am 19. August genehmigt. Der erste und dritte Samstag im Monat ist ab sofort unterrichtsfrei. Die übrigen Hemeraner Schulen verfahren ebenso. (J 34) 4. September: Der Erweiterungsbau wird durch Baudirektor Grete der Schule zur Nutzung übergeben. (J 13)
16. Oktober: Die seit Jahren anwachsenden Schülerzahlen im Land führen zu einer immer schlechteren Schüler-Lehrer-Relation auch am Hemeraner Gymnasium. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung sendet der Schulleiter einen Artikel an die Presse, um auf eklatante Missstände hinzuweisen. Titel: "Lehrermangel - die Hauptsorge am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium - drastische Unterrichtskürzungen notwendig". Trotz Einstellung von Aushilfslehrern und Mehrarbeit des Kollegiums muss der Unterricht so stark gekürzt werden, dass die Klassen 5 und 6 statt 30 Stunden nur 19 erhalten, die Klassen 7 und 8 statt 31 Stunden nur 20 bis 22, die Klassen 9 und 10 statt 32 Stunden nur 22 bis 26. In der Stufe 11 können 18 Kurse nicht eingerichtet werden. In der Stufe 12 werden alle Leistungskurse von 6 auf 4 Stunden gekürzt. (SchA, Depositum Meyer, Mappe 1) |
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1976
1. März: Erster Schülersprechtag am Hemeraner Gymnasium. (J 14) 29. Mai: Eine Delegation aus Beuvry besucht das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium. (J 15) Juni: Die Rundfunk- und Fernsehanlage im Medienraum (R 307, mit Regiekabine in R 306) wird in Betrieb genommen. Damit wird neben dem Empfang von Rundfunksendungen und Programmen des öffentlichen Fernsehens (ARD, ZDF) auch schulinternes Fernsehen ermöglicht. (J 40) |
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1977
22. Januar: Ein Schülerkreis der Oberstufe führt unter Leitung von StR Ronzon die Komödie "Flitterwochen" von P. Helwig auf. Das Stück kommt ausgesprochen gut an, es folgen weitere schulinterne und öffentliche Aufführungen, auf Einladung auch in Nachbarstädten. Zum Abschluss spielt die Laienspielschar vor 550 Gästen im Parktheater in Iserlohn. (J 14-16. 31-33) 11. Mai: Erstmals besuchen 24 französische Schülerinnen und Schüler aus Beuvry ihre Partnerschule in Hemer und verbringen insgesamt 18 Tage in deutschen Gastfamilien. (J 49) 18. Juni: Der erste Abiturjahrgang der reformierten Oberstufe verlässt die Schule. Einer der 49 Schüler erhält mit einem Durchschnitt von 1,2 die bis dahin beste Abiturnote. Sechs Schüler erreichen eine "Eins vor dem Komma". Ein solches Ergebnis hat es bis dahin noch nie gegeben. (J 20f) September: Gegenbesuch von 25 Woeste-Schülern in Beuvry für 17 Tage mit Unterkunft in französischen Gastfamilien. Die Schüler nehmen regelmäßig am Unterricht teil, der am Collège von 8 bis 16/17 Uhr dauert, was von den begleitenden Lehrkräften - Frau Ostermann und Herr Schulte - im Rückblick als wenig ergiebig beurteilt wird, da die Sprachkompetenzen noch nicht ausreichten. Dennoch wird der Austausch als ein wertvoller Erfolg gewertet und man hofft auf möglichst dauerhafte Freundschaften. (J 17.49f) |
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1978
17. Juni: Geistliches Konzert in der Ebbergkirche anlässlich des 100-jährigen Todesjahres Johann Friedrich Leopold Woestes. Mitwirkung des Unter- und Oberstufenchores unter der Gesamtleitung von StD Poppe. (J 21.26) Ende des Schuljahres: 72 Schülerinnen und Schüler bestehen ihr Abitur. Der Schulleiter begründet diesen neuen Höchststand in der Schulgeschichte mit geburtenstarken Jahrgängen und einer verstärkten Bildungswerbung seit Mitte der 60er Jahre. Keinesfalls sei das gymnasiale Niveau gesenkt worden und das Abitur werde "nicht einfach verschenkt". Als Beleg wird angeführt, dass immerhin 21 Schülerinnen und Schüler seit Beginn der Oberstufe aus dem Jahrgang ausgeschieden seien. (J 22f) |
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1979
26. Mai: Entlassfeier für 42 Abiturienten. Die kleine Anzahl ist eine späte Auswirkung der Kurzschuljahre 1966/67, als lediglich Kinder, die in einem Zeitraum von acht Monaten geboren wurden, eingeschult wurden. (J 11) 27.-30. September: Festtage zur Einweihung und öffentlichen Vorstellung des Erweiterungsbaus. (J 20-35)
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1980
4. August: Zum ersten Mal in der Schulgeschichte ist die Anzahl der Mädchen (539) höher als die Anzahl der Jungen (525). Das Doppelhaus für die beiden Hausmeister ist mittlerweile fertiggestellt. Die alte Hausmeisterwohnung über der Turnhalle wird aus bautechnischen Gründen aufgegeben. (J 7) 3. - 7. November: Uganda-Hilfswoche der SV mit insgesamt sechs Veranstaltungen: Fuß- und Basketballspiel Lehrer gegen Schüler, Musikabend, "Kaffe, Kunst und Kuchen", Filmvorführung, Rockkonzert und Tanzabend. Ein Erlös von 2500 DM kann der Kindernothilfe überwiesen werden. Von dem Geld wird 18 Monate lang die Schulspeisung in einem ugandischen Dorf finanziert. (J 21) |
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1981
17.-18. Juli: Großes Schulfest mit Tanzabend und Tombola am Freitagabend ("Singing-Swinging-Lamberghalle") und vielfältige Aktionen im Schulgebäude am Samstag ("Jubel-Trubel-Heiterkeit"). (J 14.38) 20.- 22. Juli: Eine Projektgruppe "Umweltschutz" mit etwa 150 Schülerinnen und Schülern bearbeitet unter der Leitung von StR Gregor Schmitz und vier weiteren Kollegen Projekte zu lokalen Umweltschutzproblemen: Boden- und Wasserproben der Hemeraner Wasserläufe, Untersuchung der Flora und Fauna des Felsenmeers, Messungen der Lärm- und Abgasbelastung durch Kraftfahrzeugverkehr. Die Ergebnisse werden am letzten Tag des Schuljahres vorgestellt. (J 14.22) 7. September: Das Schuljahr beginnt mit 1069 Schülerinnen und Schülern, das "Allzeithoch" in der Schulgeschichte. (L 143) 4. November: Bürgermeister Hans Meyer übergibt der Schule eine Terrakotta-Büste Friedrich Leopold Woestes als Geschenk des Kunsterziehers Herbert Lorenz. (J 10)
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1982
Ende des Schuljahres: Fertigstellung des Schulteiches durch eine Biologie-Arbeitsgemeinschaft unter der Anleitung von StR Reinhold Klüter mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins, Spendern der heimischen Bauwirtschaft und einiger Eltern. (J 22-29). |
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1983
7. Februar: Mitglieder des Rotary Clubs Menden stellen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 in einer Veranstaltung des Fördervereins insgesamt 12 Berufsbilder vor. Die Räumlichkeit stellt die Sparkasse Hemer zur Verfügung. Eine jährliche Tradition wird begründet. (J 13.45f)
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1984
17.-19. Februar: Der Elternchor des Gymnasiums fährt zu seiner ersten Wochenendfreizeit in die Jugendherberge am Biggesee. Leitung: StD Rudolf Poppe. In den folgenden Jahren finden weitere Fahrten statt, z.B. im März 1989 in die Jugendherberge am Möhnesee. (J 54-56) 4. Dezember: Start einer Reihe von Aktionen der SV zugunsten der Hungerhilfe für Äthiopien. Verkauf von Weihnachtsbaumschmuck, Waffeln, Kaffee und Tee am Elternsprechtag; Klassisches Konzert mit Lehrern und Schülern; Basar in der Schule mit Verkauf von Trödel und Bastelarbeiten; Verkauf von Klassen- und Lehrerfotos; Folk- und Popkonzert. Die Aktionen erstrecken sich über etwa ein Vierteljahr und erzielen einen Reinerlös von mehreren Tausend Deutsche Mark, die an das Komitee Cap Anamur gespendet werden. (J 29-32) |
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1985
1. Januar: Das Regierungspräsidium in Arnsberg übernimmt die Schulaufsicht vom aufgelösten Schulkollegium in Münster. (J 13) 5. August: Das Fach Informatik wird als Grundkurs in der Oberstufe des Gymnasiums eingeführt. (J 1992/93: 106-109) 27. September: Feierliche Einweihung des Hemer-Brunnens auf dem Hademareplatz. Der Entwurf geht auf den 17-jährigen Gymnasiasten Carsten Schauhoff zurück, der sich in einem für die Hemeraner Schulen ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb durchsetzen kann. (J 34f, I 09/10)
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1986
22. - 24. Mai: Religiöse Studientage der Jahrgangsstufe 12 in Föckinghausen unter der Leitung des Ehepaars Gertrudis und Christian Ronzon. Erklärte Aufgabe der Fahrt ist es, das Verständnis der Konfessionen untereinander zu fördern und Vorurteile gegenüber der anderen Konfession abzubauen. (J 28) 27. Juni: Verabschiedung von 110 Abiturienten, der höchsten Anzahl in der Geschichte der Schule. Besonderes Aufsehen erregt der Umzug durch die Stadt, die die Abiturientia als römische Legion in stilechten Gewändern mit Hörnern und Standarten durchführt. Stufenleiter OStR Hans-Wilhelm Betten wird mit Toga und Lorbeerkranz geschmückt als Imperator auf einer Sänfte vorangetragen. (J 19) 28. Juni: Aus Anlass des 50-jährigen Stadtjubiläums diskutieren Vertreter aus Politik, Verwaltung, Bürgerschaft und Schulen unter der Leitung des WDR-Regionalredakteurs in der Aula über das Thema: "50 Jahre Stadt Hemer, eine Bilanz. Inwieweit entspricht das Ergebnis unseren Vorstellungen, und was sind unsere Erwartungen an die Zukunft?" Die Veranstaltung stellt durch den großen Besuch und die breite Bürgerbeteiligung einen "echten Höhepunkt im Rahmen der vielen Jubiläumsveranstaltungen der Stadt Hemer" dar. (J 16.23) 29. September: Die Theater-AG führt unter Leitung von OStR Wolfgang Buderus das Stück "Die Welle" auf. (J 12) 6. Oktober: Bischof Adriano und Pater Beda sprechen vor Oberstufenschülern über die Probleme Brasiliens. (J 12) 13. Oktober: Dienstbesprechung mit dem Arnsberger Dezernenten LRSD Eckardt über die Frage der Versetzung aus dienstlichen und persönlichen Gründen. Die Schülerzahlen sind in den vergangenen drei Jahren stark gesunken (von mehr als 1000 Schüler auf nunmehr 737) und es besteht ein großer Personalüberhang. Bis zum Ende des Schuljahres werden vier Mitglieder des Kollegiums an andere Schulen versetzt. (J 12-15) |
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1987
Januar/Februar: Hochblüte des Frankreich-Austausches in Bezug auf die Schülerzahlen. Am 6. Januar reisen 34 französische Schüler aus Selles-sur-Cher für einen zweiwöchigen Besuch in Hemer an, am 21. Februar erreichen 31 französische Schüler aus Beuvry ihre Partnerstadt, wo sie neun Tage verbringen. Der Austausch mit Selles-sur-Cher findet seit 1984 jährlich statt, der Austausch mit Beuvry seit 1977 alle zwei Jahre. (J 13/28f) 11. Juni: Info-Veranstaltung über Aids/HIV angesichts einer gestiegenen Anzahl an Neuinfektionen in Deutschland. (J 14) 13. Juli: Die Botschafterin von Burkina Faso, Ihre Exzellenz Marie Savadogo, besucht das Woeste-Gymnasiums aus Anlass einer Spendenübergabe. Die SV überreicht einen Scheck über fast 10.000 DM an "Brot für die Welt" zur Förderung landwirtschaftlicher Entwicklungsprojekte. Der Erlös wurde auf einem Klavierkonzert mit Enno Poppe, einem Folk- und Popkonzert mit JoGo und einem abschließenden großen Basar und Trödelmarkt erzielt. (J 14f/34-39) 9. Oktober: Aufführung des Theaterstückes "Romeo und Julia" durch Lehrer der Schule. (J 12.21-28) 10. Oktober: Schulfest anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Fördervereins unter Mitwirkung aller Klassen. (J 12.33) 16. Dezember: Ein selbst inszeniertes Puppenspiel "Faust, Der Komödie 1. Teil" wird vom Leistungskurs Deutsch unter der Leitung von OStR Gerhard Engel uraufgeführt. (J 12.29-32) |
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1988
12. März: Bei der Landesmeisterschaft im Gerätturnen in Erkelenz wird die Schülerriege des Gymnasiums NRW-Vizemeister. (J 13.56f) 2. Juli: Vorstellung der Ergebnisse einer fünftägigen Projektwoche "Schule und Umwelt". (J 14.70-73) 25. Juni: Die Abiturientia wird verabschiedet. Sie hinterlässt dem Gymnasium als Geschenk eine Sonnenuhr. (J 17) 7. Juli: Wie im Vorjahr mehrere Versetzungen an andere Schulen wegen Personalüberhangs. (J 14) |
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1989
1. März: Das Schachteam des Gymnasiums erreicht unter der Leitung von OStR Detlef Treese als beste Mannschaft des Märkischen Kreises das Endspiel um die Regierungsbezirksmeisterschaft und wird Vizemeister. Insgesamt floriert das Schachspiel an der Schule. Im Mai findet eine dreitägige Schach-Freizeit an der Sorpetalsperre statt. (J 12. 37-39) 4. März: Bei der Landesmeisterschaft im Gerätturnen in Dortmund erreicht die Schülerriege des Woeste-Gymnasiums wiederum den 2. Platz. (J 12) Insgesamt kann das Gymnasium am Ende der 80er Jahre auf ein Jahrzehnt großer sportlicher Aktivität zurückblicken. Die Anzahl der AGs ist stark angewachsen, die Teilnahme an regionalen Turnieren und Wettkämpfen nimmt stetig zu, so im Fußball, Basketball, Tennis, Tischtennis, Turnen, Schwimmen und in der Leichtathletik. In den Jahresberichten werden die Erfolge ausführlich und mit Namensnennung gewürdigt. 23.-29. Mai: Am Vorabend des Mauerfalls und der deutschen Wiedervereinigung unternehmen die Deutsch- und Geschichtsleistungskurse eine Studienfahrt in die DDR. Man ahnt noch nichts von den kommenden Ereignissen. Viele Alltagserlebnisse werden als befremdlich wahrgenommen. Begleitung: StR' Röhr-Lammert, StD Bendier, OStR Engel. (J 13.26-29) |
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1991
7.-14. Februar: Im Rahmen eines Austausches besuchen 15 Schülerinnen und Schüler der Bablake-School in Coventry das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium. Gegenbesuch in Coventry von 16 Schülern des Hemeraner Gymnasiums vom 24. September bis 4. Oktober. Begleitung: StR' Röhr-Lammert, OStR Treese. (J 12; J 112) 17.-22. März: Insgesamt 44 Schülerinnen und Schüler aus Doberlug-Kirchhain in Brandenburg besuchen das Gymnasium und sind zu Gast bei Familien der Woeste-Schüler. Am 8. Juli 1991 wird Doberlug-Kirchhain offizielle Partnerstadt Hemers. Gegenbesuch von 24 Schülern aus Hemer vom 20.-26. November in Begleitung von OStR Engel und StD Scholz. (J 12; J 113) Sommer: Der größte sportliche Erfolg in der bisherigen Schulgeschichte.
2. Dezember: StD Eckardt Lüblinghoff, bisher stellvertretender Schulleiter am Gymnasium An der Stenner in Iserlohn, wird mit der kommissarischen Leitung des Hemeraner Gymnasiums beauftragt. (J 114) |
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1992
6. März: In Anwesenheit zahlreicher Gäste wird in der Aula des Woeste-Gymnasiums die bestehende Schulpartnerschaft mit dem Gymnasium Doberlug-Kirchhain offiziell besiegelt. Man ist sich einig, dass der politischen Einheit Deutschlands auch die innere Einheit und ein menschliches Zusammenwachsen folgen müsse. Hierzu könnten Partnerschaften von Schulen aus West- und Ostdeutschland in besonderer Weise beitragen. (J 90-97) 3. August: Schulleiter Eckardt Lüblinghoff wird zum Oberstudiendirektor ernannt. Am 29. September findet unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste die feierliche Amtseinführung in der Aula des Gymnasiums statt. (J 37-60)
31. August: Das Schuljahr beginnt nach den Maßgaben eines "Handlungskonzepts" des Kultusministeriums, welches auf der Basis des Kienbaum-Gutachtens durch verschiedene Maßnahmen, insbesondere die Veränderung der Schüler-Lehrer-Relation, die eklatante Finanznot zu beheben sucht. Nach dem zuständigen Minister Hans Schwier spricht man allgemein von "schwierigen Zeiten". Anstoß erregt vor allem:
Schüler-, Lehrer- und Elternverbände attackieren die Regierungspläne im Vorfeld heftig. Auch in Hemer wird eine Resolution verfasst, die von Teilnehmern sämtlicher Schulen verabschiedet wird. (J 110.116) 31. Oktober: Schulfest anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Fördervereins. (J 18-22.162) 21. Dezember: Die erste Ausgabe der neuen Schülerzeitung mit dem Namen A.K.N.E. erscheint. (J 111.164) |
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1993
3. März: Obgleich die 5-Tage-Schulwoche nach der Wiedervereinigung in allen Bundesländern zur Regel wird, beschließt die Schulkonferenz des Gymnasiums in Hemer mit großer Mehrheit die Beibehaltung der 5 1/2-Tage-Woche, nach der nur zwei Samstage des Monats unterrichtsfrei sein sollen. Der Schulausschuss der Stadt Hemer schließt sich am 24. April dieser Entscheidung an. (J 165.180) 19. Juni: Die Jahre der "Baby-Boomer" sind vorbei. Lediglich 41 Abiturienten können verabschiedet werden. (J 24-32) 18.-25. Juni: Erste Schüler-Begegnungsfahrt in die Hemeraner Partnerstadt Schelkowo mit vier Teilnehmern sowie den beiden Begleitern Herrn Richter und Frau Klein. Eine langjährige Tradition des gegenseitigen Schüler-Lehrer-Austausches wird begründet. (J 169) 23. August: Neue Bestimmungen für den Differenzierungsbereich treten in Kraft. Das Gymnasium berät über eine Erweiterung, bleibt aber bei seinem Angebot einer dritten Fremdsprache (Latein oder Französisch) und der Fächerkombination Informatik/Physik. (J 206) 12. November: Die Schriftstellerin Gudrun Pausewang liest vor Schülerinnen und Schülern der Stufe 9. (J 130f.174) |
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1994
30. Mai: In Hemer bemüht man sich seit einigen Jahren um die Aufarbeitung der lokalen NS-Geschichte. Eine Schlüsselfigur ist der ehemalige russische Kriegsgefangene Dr. Nikolai Gubarev aus Tallin, Estland, der bei seinem Besuch in Hemer auch vor Schülern des Gymnasiums über seine Erlebnisse von 1941 bis 1945 im hiesigen Stamm-Lager VI A berichtet. (J 180) |
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1995
27. März: Die Schulkonferenz beschließt für das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium die Einführung der 5-Tage-Woche mit Beginn des Schuljahres 1995/96. Der Schulausschuss der Stadt Hemer schließt sich am 13. Juni diesem Antrag an. Eine mehrjährige Diskussion findet dadurch ihren Abschluss. Um auf die Belastungen der Schülerinnen und Schüler Rücksicht zu nehmen, wird die Stundentafel geändert: Bei ungekürztem Unterricht müssen lediglich die Stufen 9 und 10 mit sieben Unterrichtsstunden an zwei Wochentagen rechnen. (J 8.209) 21. August: StD Wolfgang Buderus verstirbt in den Sommerferien. In Erwartung seines Todes verabschiedet er sich vom Lehrerkollegium am letzten Schultag vor den Ferien mit einer eindrücklichen Rede. (J 212) |
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1996
20.-27. Januar: Erste Skifahrt der Stufe 11 nach Bonneval-sur-Arc im Département Savoie in Frankreich. Eine langjährige Tradition wird begründet. Begleitung: Herr Hahnemann, Herr Scholz, Herr Vorspel-Rüter, Studentin Tina Bochynek. (J 214)
4. Mai: Die neue Caféteria mit dem Namen "Café Leo" wird durch Bürgermeister Heinz Öhmann im Rahmen eines Frühlingsfestes eröffnet. Pächterin ist die Ernährungs- und Lebensberaterin Susanne Deubler. (J 16-29.218) 14. Juli: StD Gunther Scholz kommt bei einem Flugzeugunglück in der Nähe von Laage-Jahmen in Mecklenburg-Vorpommern ums Leben. (J 54-56.221) 17. September: Sascha Vogt, der spätere Bundesvorsitzende der Jusos, wird zum Schülersprecher am Hemeraner Gymnasium gewählt. Es beginnt eine besonders aktive Zeit der Schülervertretung (SV), die sich neben der Veranstaltung von Festen und Sportturnieren zu einem echten demokratischen Mitwirkungsgremium wandelt und in der Schulkonferenz zahlreiche Anträge stellt. (J 50-59) |
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1997
8. Januar: Die erste Ausgabe der Schülerzeitung "Woeste Times" erscheint. Noch im selben Kalenderjahr fusioniert sie zur "Woeste-Prinzhorn-Times" mit einer Auflage von 1500 Exemplaren. Chefredakteur ist Bülend Ürük, der spätere Kommunikationsleiter der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag. (J 61-63.222) 23. Januar: Aus Anlass des Holocaust-Gedenktages am 27.01.1997 spricht Herr Hans Frankenthal als Überlebender der Shoa im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau vor Schülern der Stufen 10, 12 und 13 über seinen Leidensweg während der NS-Diktatur. Organisatorin (auch in den folgenden Jahren) ist StR' Ute Klusmann. (J 225) 5. Februar: Das Woeste-Gymnasium geht online. Die neu eingerichtete Mail-Adresse lautet "woeste-gymnasium@t-online.de". Geplant ist, mittelfristig eine schuleigene Homepage unter der Adresse "www.woeste.org" aufzubauen. Die Installation des Internetanschlusses erfolgt im Rahmen der Initiative "Schulen ans Netz". (J 121-125.226) 17. Juni: Wiederholung des großen sportlichen Erfolges von 1991: Die Leichtathletik-Mädchen der Jahrgänge 1980-1983 gewinnen das Landesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in Coesfeld und qualifizieren sich für das Bundesfinale in Berlin. Dort belegen sie im Olympia-Stadion als Vertretung Nordrhein-Westfalens den 11. Platz (25.09.1997). Begleitung: OStR Korf und OStR Hahnemann. (J 182-189.232) 1. August: Die "Vorgriffsstunde" wird eingeführt. Zur Bewältigung des steigenden Bedarfs unterrichtet jeder Lehrer für bis zu sechs Jahre eine Wochenstunde zusätzlich. Die Stunde soll ihm später zurückerstattet werden. Zur Entlastung wird die Anzahl der Klassenarbeiten reduziert. (J 253) 26.-27. September: Lehrer und ehemalige Schüler präsentieren die Revue "Ssälawih" mit Liedern und Texten von Kurt Tucholsky; Leitung: StR Gregor Schmitz, Judith Heilmaier. (J 132-135.211) |
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1998
25. Februar: Diskussionsveranstaltung zum Thema "Organtransplantation" mit dem Medizinethiker Prof. Dr. Urban Wiesing (Universität Münster) und Schülern der Stufe 12. Koordination: StRef Jens Pritzkoleit, Lehrer i.A. Jörg Trelenberg. (J 217) 11.-20. Mai: Ausstellung "Stationen jüdischen Lebens in Deutschland" des Grundkurses Geschichte der Stufe 12 und Foto-Ausstellung "Jerusalem - Geheimnisse seiner Seele" des israelischen Außenministeriums anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des Staates Israel; Eröffnung in der Aula des Gymnasiums durch die Stellvertretende Bürgermeisterin Doris Ebbing und Dan Shahan, Erster Sekretär bei der Botschaft des Staates Israel in Bonn. Leitung des Gesamtprojektes: StR' Ute Klusmann, StRef' Sandra Pohl. (J 98-118.220) 10. September: Der russische Kosmonaut Wassilij Zybliew hält vor Schülern einen Vortrag über seine Erfahrungen als Kommandant der Raumstation MIR. Abends folgt ein öffentlicher Vortrag zusammen mit dem deutschen Astronauten Dr. Reinhold Ewaldt. (J 314)
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1999
1. Januar: Der Hausmeister entdeckt am Neujahrstag einen großen Wasserschaden im Trakt der Naturwissenschaften. 80 Kubikmeter Wasser aus einem undichten Heißwasser-Boiler überfluten sämtliche Unterrichts- und Sammlungsräume der Biologie, Physik und Chemie. Die Beseitigung aller Schäden dauert mehrere Monate. (J 342f) 30. Januar: Auf der Rückfahrt von der Skifahrt in Bonneval-sur-Arc fängt der Reisebus auf der A1 bei Kirchberg/Schweiz Feuer und brennt vollständig aus. Alle Schüler bleiben unverletzt, die meisten Gepäckstücke verbrennen. Die Schüler reisen mit der Bahn und per Flugzeug nach Hause. Die lokalen und überregionalen Medien berichten ausführlich. (J 322) 1. Februar: StD Werner Vollmar wird in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig übernimmt StD Ulrich Vielhauer - zunächst kommissarisch - die Aufgaben des Ständigen Vertreters des Schulleiters. (J 160-166) 2. August: Erster Schultag mit Beginn des lange vorbereiteten bilingualen Ausbildungsganges am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium. 33 von insgesamt 138 Schülerinnen und Schüler der Stufe 5 nehmen das neue Angebot wahr. Sie erhalten vermehrten Englisch-Unterricht und ab der Mittelstufe zusätzlichen Sachfachunterricht in englischer Sprache in den Gesellschaftswissenschaften. Der Schulname erhält einen Zusatz mit Hinweis auf den bilingualen Zweig. Koordination: StD Jürgen Burg. (J 216-225.272) 2. August: Im neuen Schuljahr greifen mehrere Maßnahmen der Qualitätssicherung, die seitens des SPD-Schulministeriums (Ministerin Gabriele Behler) eingeführt werden:
Ein Teil der Maßnahmen geht auf die Ergebnisse der stark beachteten TIMSS-Studie zur Qualität der Schülerleistungen in Mathematik und Naturwissenschaften zurück. Deutschland hatte im internationalen Vergleich nur einen unteren Mittelplatz erreicht. (J 243f) 20. August: Jubiläumsveranstaltung
zum 75-jährigen Bestehen der Höheren Schule in Hemer (kursiv = ehemalige
Woeste-Abiturienten) II) Große Festveranstaltung in der Aula des Gymnasiums (J 16-74):
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2000
9. Mai: Europa-Seminar anlässlich des 50. Jahrestages der Schumann-Erklärung für die Stufen 11 und 12 mit Dr. Peter Liese, Mitglied des Europa-Parlaments. Leitung: OStR Engel, OStR Hahnemann, Herr Dr. Düllmann. Der Besuch eines hochrangigen CDU-Politikers fünf Tage vor der Landtagswahl schlägt in der Presse hohe Wellen. Man sieht das schulische Neutralitätsgebot verletzt. Die Bezirksregierung prüft die Angelegenheit. Peter Liese kontert in einem Leserbrief (J 150-153. 291):
28. Juni: Erste Schuljahres-Abschlussversammlung (assembly) in der Großen Aula für alle Schülerinnen und Schüler in zwei Zeitscheiben. Es werden insbesondere Ehrungen vorgenommen. Eine jährliche Tradition wird begründet. (J 300) 31. Dezember: Fristgerecht legt das Woeste-Gymnasium der Bezirksregierung in Arnsberg die Urfassung seines Schulprogramms vor, welches seitdem stetig fortgeschrieben wird. (J 291) |
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2001
11. September: Die Anschläge auf das World Trade Center in New York erschüttern die Welt. An den Folgetagen finden auch am Woeste-Gymnasium zahlreiche Gesten des stillen Gedenkens und der Anteilnahme statt. (J 302) 27. September: Zum dritten Mal in der Schulgeschichte nach 1991 und 1997 wird eine Leichtathletik-Mannschaft des Woeste-Gymnasiums NRW-Landessieger bei "Jugend trainiert für Olympia". Im Bundesfinale in Berlin erreichen die Jungen der Jahrgänge 1984-87 im Mommsen-Stadion als beste westdeutsche Mannschaft den 7. Platz. (J 157-163.304) Auch im Folgejahr wird dieselbe Mannschaft NRW-Landessieger und vertritt damit zum vierten Mal das Woeste-Gymnasium in der Bundeshauptstadt. (Auskunft H. Hahnemann) 5. Juni: Der WDR-Film über das Stalag VI A "Massengrab im Sauerland" schlägt in Hemer große Wellen. Zahlreiche Leserbriefe erscheinen in der Presse. Eckardt Lüblinghoff moderiert als Schulleiter eine Podiumsdiskussion in der Kleinen Aula mit den Autoren Dr. Dierk Schaaf und Ines Mache. (J 298) 3. Juli: Erste Uni-Informationsfahrt mit Oberstufenschülern zur WWU Münster mit Vorlesungsbesuchen und Information durch die Zentrale Studienberatung. Die Fahrt findet fortan einmal im Jahr statt. Organisation: Jörg Trelenberg. (J 300) |
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2002
5. Februar: Zahlreiche Eltern und Schüler nehmen an der Sitzung des Schulausschusses in Deilinghofen teil, um ihren Unmut gegenüber den Kürzungen im Schuletat zu demonstrieren. Auch die Ratssitzung am 26. Februar wird besucht. (J 311) 28./29. September: Zum ersten Mal präsentiert sich der Förderverein mit einem Stand auf den Hemeraner Herbsttagen. Eine Tradition wird begründet. Zur Premiere werden "Reibekuchen - frisch aus der Pfanne" verkauft. (I 02/03)
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2003
20. März: Premiere des
Schüler-Musicals "Der Fall Jesu" (Leitung Andreas
Hagenhoff) in Kooperation mit der Theater AG (Leitung
Peter Schneider). In den folgenden Jahren finden
weitere kooperative Musicalproduktionen unter großem
Publikumsinteresse statt. 2005: "Rudi auf der
Kannibaleninsel", 2007: "Zirkusträume", 2010:
"Draculas Drangsal", 2012: "Fritten, Freude,
Götterfunken". (IKZ-Berichte im SchA)
22. Mai: Beginn der Kooperation des Woeste-Gymnasiums mit der Grohe AG. Ziel der Partnerschaft ist es, Schülern des Gymnasiums den Übergang in das Arbeitsleben zu erleichtern. Es werden seitens des Unternehmens Bewerbungstrainings sowie Schülerpraktika angeboten. Insbesondere der naturwissenschaftliche Unterricht wird durch finanzielle Zuwendungen unterstützt. (J 2008/09, S. 104-108) 15. September: Das neue Schuljahr startet mit einer geänderten Fremdsprachenfolge. Zweite Pflichtfremdsprache für alle Schülerinnen und Schüler wird Französisch, einsetzend in der Klasse 7. Das Fach Latein wird im Wahlpflichtbereich II in der Klasse 9 angeboten sowie als neu einsetzende Fremdsprache in der Stufe 11. Vorausgegangen waren überaus komplizierte und teilweise hart geführte "Verhandlungen" zwischen den Fachgruppen unter Koordination des stellvertretenden Schulleiters Ulrich Vielhauer. (SK vom 19.05.2003) |
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2004
5. März: Offizielle Einweihung des
neuen Lehrerzimmers und der renovierten alten
Verwaltung. Nach jahrelanger Diskussion über die
Notwendigkeit einer baulichen Erweiterung des
Gymnasiums, die auch über zahlreiche Leserbriefe im
Iserlohner Kreisanzeiger geführt wird, kann letztlich
die von der Schulleitung vorgeschlagene "kleine
Lösung" realisiert werden.
Die Schülerbücherei, die bisher im großen Klassenraum R 455 untergebracht war, findet sich nun im kleinen ("alten") Lehrerzimmer wieder. Letzteres wird in das große ("neue") Lehrerzimmer integriert, welches um den ca. 60 Quadratmeter großen Vorflur erweitert und mit einer ansprechenden Glasfassade zum Drahtzieher-Innenhof versehen wird. Ferner wird in der alten Verwaltung durch die Zusammenlegung dreier kleiner Büroräume ein Oberstufen-Silentium geschaffen. Das Lehrerzimmer des Rahel-Varnhagen-Kollegs (Abendgymnasium), welches bisher den Unterrichtsraum R 457 blockierte, wird in den ehemaligen Kartenraum verlegt. Das Gesamtprojekt kostet den Schulträger "nur" 168.000 Euro, einen Bruchteil dessen, was ein Neubau verschlungen hätte. Als Ergebnis sind zwei zusätzliche Unterrichtsräume entstanden, ein modernes und funktionales Silentium, ein frisch renovierter Verwaltungstrakt sowie ein schönes, lichtdurchflutetes neues Lehrerzimmer. (Gr 121-126)
20. März: Erster "Frühlingsball" am Woeste-Gymnasium. 220 Ballgäste aus Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft tanzen in der festlich geschmückten Aula und Eingangshalle bis in den Morgen hinein zur Musik von "Silly Seasons". Das Begleitprogramm ist mit Gesangs-, Instrumental- und Tanzdarbietungen vielfältig. Den Höhepunkt stellt zu vorgerückter Stunde ein Lehrerballett dar, aufgeführt auf Kickboards im Tütü-Kostüm zu Klängen von Johannes Brahms. - In den nachfolgenden Jahren veranstaltet das Ball-Komitee noch vier weitere festliche Frühlingsbälle. (J 2008/09, S. 13)
29. Juni: In einer Presseerklärung nimmt die Schulleitung Stellung zur Abiturzeitung 2004, die eine Vielzahl von Beleidigungen, Herabsetzungen und Diffamierungen des Lehrkörpers enthält und deren Vertrieb daraufhin auf dem Schulgelände untersagt wird. Die Schulleitung wendet sich gegen empörte Leserbriefe in der Lokalpresse, die das Verkaufsverbot kritisieren, und erklärt, auch weiterhin keine öffentliche Herabsetzung des Ansehens der Schule dulden zu wollen. (I 03/04) 1. August: Der Biologie- und Chemielehrer Thomas Runte verstirbt während seines Urlaubs in Costa Rica. (I 04/05) 22. September: Zum fünften Mal in der Schulgeschichte nimmt ein Leichtathletik-Team des Woeste-Gymnasiums am Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in Berlin teil. Die Mädchenmannschaft der Jahrgänge 1989-91 (WK III) erreicht im Mommsenstadion den 7. Platz. Begleitung: Udo Korf, Helmut Hahnemann. (I 04/05)
Dieselbe Mannschaft wird auch 2005 als Landessieger nach Berlin fahren. Und im Jahre 2009 wird das Woeste-Gymnasium sogar zum 7. Mal, wiederum mit einer Mädchen-Mannschaft der WK III, im Berliner Bundesfinale vertreten sein. (T 09/10) Insgesamt handelt es sich um eine einzigartige sportliche Erfolgsgeschichte mit prägendem Charakter für das Bild des Gymnasiums in der Öffentlichkeit. |
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2005
13. Juni: Schülerinnen und Schüler
der Stufen 5 und 10 komponieren mit ihrem Musiklehrer
Dr. Trelenberg einen "Hemer-Song". Die Stadt Hemer
finanziert eine professionelle Studio-Aufnahme des
Liedes und eine anschließende Videoproduktion durch
den WDR. Das Video "Leben in Hemer" dient der Stadt
Hemer lange Zeit als Werbeträger. (I 04/05)
22. August: Start der Schulzeitverkürzung "G8" an den Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Die neu eingeschulten Kinder der Klasse 5 werden ihr Abitur bereits nach acht Schuljahren im Jahr 2013 ablegen. Die Wochenstundenzahl für die G8-Jahrgänge liegt bei durchschnittlich 32,6 Stunden in der Sekundarstufe I (insgesamt 163 Stunden) und mindestens 34 Stunden in der Sekundarstufe II (insgesamt 102 Stunden), um die von der Kultusministerkonferenz geforderten 275 Jahreswochenstunden bis zum Abitur zu erreichen. Die Schulzeitverkürzung ist umstritten. Die Befürworter sehen den Vorteil in einem früheren Eintritt der Abiturienten in die Berufswelt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird häufig ein "Entschlacken" der Lehrpläne gefordert. Die G8-Gegner sehen in der erhöhten Wochenstundenzahl und der schnelleren Stoffvermittlung eine Überforderung der Kinder. Und trotz aller Maßnahmen bedeute das fehlende 13. Schuljahr eine "Bildungskürzung". |
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2006
28. November: Die Stadt Hemer als
Schulträger erwägt im Rahmen der Konversion eine
Umsiedlung des Woeste-Gymnasiums von der
Albert-Schweitzer-Straße in das Gelände der ehemaligen
Blücher-Kaserne. Bürgermeister Michael Esken sowie die
Schulleitung berichten in einer Dienstbesprechung dem
Lehrerkollegium über die vorhandenen Überlegungen und
Planungen. (I 06/07)
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2007
31. Januar: Anlässlich
des 200. Geburtstages von Johann Friedrich Leopold
Woeste findet eine Veranstaltung des Bürger- und
Heimatvereins in der Aula des Gymnasiums statt. OStD
a.D. Dr. Alfred Meyer referiert über das Leben und
Wirken des Namensgebers der Schule. (I 06/07)
26. April: Bezüglich der Umsiedlung des Gymnasiums legt das Planungsbüro Assmann erste Zwischenergebnisse vor und kommt zu dem Ergebnis, dass ein Umzug in das ehemalige Kasernengelände planerisch grundsätzlich möglich sei. (I 06/07) 3. Mai: Beim Bewerbungstag der Stadt Hemer für die Landesgartenschau 2010 wirken auch Gruppen des Woeste-Gymnasiums mit, beispielsweise eine Akrobatik-Gruppe oder die Schülerband "Setlist". (I 06/07)
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2008
19. Februar: Der Mathematik- und
Sportlehrer Klaus Richter verstirbt nach schwerer
Krankheit. (J 57f)
11. August: Der bilinguale Zug am Woeste-Gymnasium läuft aus. Zum letzten Mal wird in der Stufe 5 eine bilinguale Klasse eingerichtet. Ab dem Schuljahr 2009/10 wird die gesamte Schülerschaft in Unterrichtsmodulen darauf vorbereitet, in der Oberstufe bilinguale Kurse in gesellschaftswissenschaftlichen Sachfächern anzuwählen. (J 16) 20. September: Aufbruch von 18 Schülerinnen und Schülern der Stufe 11 zum ersten vierzehntägigen USA-Austausch mit der Nordhoff High School in Ojai / Kalifornien. Der Kontakt geht auf die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag zurück. Der Gegenbesuch findet im Sommer des Jahres 2009 statt. Der Austausch läuft nach wenigen Jahren aus. (J 88f) 26. September: Erstes Ehemaligen-Treffen am Woeste-Gymnasium zum Motto " ... damit wir in Verbindung bleiben". Zahlreiche Alumni erscheinen und nutzen das Treffen als Auftakt zu den Hemeraner Herbsttagen. Der Förderverein organisiert die Bewirtung. Es spielen die Schulbands "Mumpitz" und "Setlist". (J 15) 13. Oktober: Schulsekretärin Barbara Guzik verstirbt am ersten Schultag nach den Herbstferien. (J 56) 17.-29. November: Die Wanderausstellung "Mathematik zum Anfassen" der Universität Gießen gastiert im Woeste-Gymnasium und zieht zahlreiche Besucher an. Den Eröffnungsvortrag hält der Gründer der Ausstellung Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher. (J 70f)
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2009
17. August: Die Gesamtschule Hemer
nimmt ihren Unterrichtsbetrieb auf und ersetzt
sukzessive die Hauptschule an der Parkstraße, die
keine Schüler mehr aufnimmt. Die Anmeldezahlen für die
Stufe 5 am Gymnasium gehen leicht zurück. (L 151)
22. September: Der Rat der Stadt Hemer beschließt, den Gebundenen Ganztag am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium einzuführen, sukzessive aufsteigend mit Beginn des Schuljahres 2010/11 für die neu eingeschulten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5.
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2010
25. März: Einweihung der neuen Chemie-Abteilung. Für die Sanierung und Umgestaltung hatte der Schulträger aus den Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung insgesamt 430.000 Euro zur Verfügung gestellt. (L 154) 7. Juni: Erster Spatenstich zum Bau der neuen Woeste-Mensa. Die Stadt Hemer schafft mit dem Mensabau die notwendige materielle Voraussetzung für den geplanten Ganztagsbetrieb. Geplante Kosten: 635.000 Euro. (I 09/10) 13. Juli: Das Freiluft-Theater LEONIDON am Hang hinter den Sporthallen wird fertiggstellt. Es ist im Rahmen der Projektwoche "Zauber der Verwandlung" unter der Leitung von Uta Engel, Eckardt Lüblinghoff und der Landschaftsbau-Firma "Immergrün" entstanden. (I 09/10)
11. August: Beginn des Gebundenen Ganztages am Woeste-Gymnasium. An den drei "langen" Tagen Montag, Mittwoch und Donnerstag werden die Schülerinnen und Schüler bis 14.55 Uhr betreut. Eine Mittagspause von 60 Minuten unterbricht den Unterrichtsalltag und gibt die Gelegenheit, in der Mensa eine Mahlzeit einzunehmen oder an Mittagspausen-Angeboten teilzunehmen. An den beiden "kurzen" Tagen ist um 13.10 Uhr Unterrichtsschluss. Die Schule erhält vom Land zusätzliche Stellenanteile, die zum Teil kapitalisiert werden können. Mit Hilfe dieser Sonderzuweisungen wird es möglich, den Schülerinnen und Schülern vielfältige Ganztagsangebote wie Arbeitsgemeinschaften, Tutorien und andere Förderangebote, Angebote der Übermittagsbetreuung, Hausaufgabenbetreuung oder auch zusätzliche Fahrtenangebote zu unterbreiten. 11. August: Das Woeste-Gymnasium startet sein Musikklassen-Konzept in enger Kooperation mit der Musikschule der Stadt Hemer. Kinder der Erprobungsstufe, die sich für die Musikklasse anmelden, erhalten eine Musikstunde mehr, in der sie in einer Kleingruppe ein Orchester-Instrument erlernen. In den anderen beiden Musikstunden steht das Ensemble-Spiel im Vordergrund. Leitung: Herr Segtrop. (I 09/10) |
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2011
14. Februar: Inbetriebnahme der neuen Mensa zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres. (I 10/11)
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2012
5. Juli: Verabschiedung von OStD Eckardt Lüblinghoff in der Großen Aula nach über 20-jähriger Schulleitertätigkeit am Woeste-Gymnasium in Anwesenheit vieler Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirchen und Vereinen. (I 11/12)
1. August: Ulrich Vielhauer, seit 1999 bereits ständiger Vertreter des Schulleiters, wird zum neuen Schulleiter des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums ernannt. (I 11/12)
26. Oktober: Das Woeste-Gymnasium wird zum ersten Mal als "MINT-freundliche Schule" ausgezeichnet. Erfolgreiche Rezertifizierungen folgen in den Jahren 2015, 2018 und 2021. (I 12/13) 6. Dezember: Die Bildungspartnerschaft mit der Hans-Prinzhorn-Realschule wird geschlossen. Ziel ist die Durchlässigkeit der beiden Schulsysteme, die Optimierung von Schullaufbahnen und die Sicherung von Schulabschlüssen. (I 12/13) |
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2013
4. Februar: Michael Fischotter, vormals Gymnasium Garenfeld, tritt seinen Dienst als Ständiger Vertreter des Schulleiters an. Damit ist die Schulleitung nach einem halben Jahr der Vakanz wieder komplett. (I 12/13) 4. Juli: 141 Abiturienten des Doppeljahrgangs G8/G9 erhalten im Grohe Forum ihr Abiturzeugnis. Trotz unterschiedlicher Verweildauer am Gymnasium unterscheiden sich die Abiturzeugnisnoten nicht signifikant. (I 12/13) 4. September: Die Hauptschule an der Urbecker Straße löst sich auf Ratsbeschluss sukzessive auf und nimmt mit Wirkung zum neuen Schuljahr keine neuen Schüler mehr auf. Die Anzahl der weiterführenden Schulen in Hemer reduziert sich damit auf drei: Gymnasium, Realschule, Gesamtschule. Die Anmeldezahlen am Gymnasium erhöhen sich wieder ein wenig. (L 151) 22. November: Die für Februar 2014 geplanten Woeste-Musiktage in Eversberg (Musikklassen) und Morsbach (Orchester, Bigband, Vokalpraktischer Kurs) werden abgesagt. Hintergrund sind unterschiedliche Auffassungen über die personelle Ausstattung zwischen Projekt- und Schulleitung. Der Vorgang ist Anlass für einen schulischen Entwicklungsprozess im Umgang mit Teilgruppenabsenzen. (I 13/14) |
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2014
12. Februar: Abendvortrag von Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher (Universität Gießen) in der Kleinen Aula anlässlich der im Gymnasium gastierenden Wanderausstellung "Mathematikum". (I 13/14) 11. März: Praxisnahe Kollegiumsfortbildung zum Umgang mit einer Amoklage und anderen lebensbedrohlichen Situationen in der Schule. Leitung: Führungskräfte- und Gewalt-Deeskalationstrainer Heinz Kraft. (I 13/14) 31. März: Vortrag von Prof. Dr. Rainer Dollase (Universität Bielefeld) im Kreise des Kollegiums und ausgewählter Gäste. Thema: "PISA war gestern - heute ist Hattie!" (I 13/14) 08.-11. Dezember: Die Qualitätsanalyse der Abteilung "4Q" der Bezirksregierung Arnsberg besucht die Schule zum Zwecke der externen Evaluation. Im Ergebnis werden die personalen Kompetenzen und die Kooperation der Lehrkräfte als "vorbildlich" herausgestellt, die Arbeit am Schulprogramm und die baulichen Voraussetzungen in Bezug auf das Gebäude und Gelände als "eher schwach als stark". (I 14/15) |
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2015
23. März: Die Kunstkurse der Stufe Q2 laden unter der Leitung von StR' Britta Nitz zu einer Ausstellung ins Jugend- und Kulturzentrum ein. Titel der Ausstellung: "Ist das Kunst ... oder kann das weg?" (I 2014/15) 24. April: Schulleiter Ulrich Vielhauer und Stellvertreter Michael Fischotter gratulieren der Hans-Prinzhorn-Realschule Hemer zu ihrem fünfzigjährigen Bestehen und bekräftigen zu diesem Anlass die geschlossene Bildungspartnerschaft. (I 2014/15)
19. August: Das Woeste-Gymnasium wird Standort für den Landesleistungsstützpunkt NRW im Schach. Verantwortliche Trainerin ist die Großmeisterin und rumänische Nationalspielerin Carmen Voicu-Jagodzinsky. Ziel der Schach-Arbeitsgemeinschaften am Gymnasium ist es, junge Talente bereits früh zu erkennen und zu fördern. (I 2015/16) |
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2016
2. Februar: Abschluss der Altlastenbeseitigung auf dem ehemaligen Schulsportplatz mit der Abfuhr von insgesamt 2000 Tonnen dioxin-belasteter "Asche" (Kieselrot) und anderem Erdaushub. Die Folgenutzung des Geländes ist noch unklar und soll im Schulausschuss beraten werden. (I 15/16) 12. Februar: Erster Schülersprechtag am Gymnasium auf Anregung der Schüler-Eltern-Lehrer-AG "Umsetzung des Leitbildes". (I 15/16) 30. Mai: Schulleiter Ulrich Vielhauer veröffentlicht im Iserlohner Kreisanzeiger scharfe Kritik am baulichen Zustand des Gymnasiums. Im Vorfeld hatte er bereits, unterstützt vom Schulpflegschaftsvorsitzenden Dr. Detlef Hauck, "Brandbriefe" an Politik und Verwaltung geschickt. Bürgermeister Michael Heilmann und Hochbauamtsleiter Heinz Kißmer bestätigen den schlechten Zustand des Gebäudes. Zusammen mit der Politik wird in der Folge nach Lösungen gesucht. (IKZ vom 30.05.2016 und 03.06.2016) |
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2017 27. Januar: Ulrich Vielhauer wird in einer heiteren Abendveranstaltung mit dem Lehrer-Kabarett "Die Daktiker" und unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste als Schulleiter des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums verabschiedet. Gleichzeitig erhält Prof. Dr. Jörg Trelenberg seine Ernennungsurkunde als neuer Schulleiter aus den Händen von LRSD' Annette Meyer. (IKZ vom 30.01.2017)
17. März: Das Landespolizeiorchester NRW und die Woeste-Bigband„Jazamwo“ geben nach einem intensiven Probenworkshop ein Benefizkonzert im Alten Casino. (IKZ vom 18.3.2017) 17. Mai: Nach erfolgreichem Bewerbungsprozess erhält das Gymnasium vom Schulministerium die Akkreditierung als CertiLingua-Schule. Sie ist damit berechtigt, Schülern mit entsprechenden Leistungen das internationale CertiLingua-Exzellenzlabel für herausragende sprachliche, europäische und interkulturelle Kompetenzen zu verleihen. (I 16/17) 1. Juli: Das Woeste-Schachteam unter der Leitung von Carmen Voicu-Jagodzinsky wird in Mülheim NRW-Schulschachmeister 2017. (I 16/17) 9. Oktober: Beginn der auf mehrere Jahre angelegten Neubausanierung. Zunächst werden die alten, maroden Fenster samt Sonnenschutz und die Innentüren ausgetauscht. (I 17/18) 16. Oktober: Beginn der Reihe "Wissenschaft am Woeste" mit einem Vortrag zur "Einführung der Reformation in der Grafschaft Mark" anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Referent ist Prof. Dr. Michael Basse, Direktor des Instituts für Evangelische Theologie an der Universität Dortmund. An der musikalisch umrahmten Veranstaltung beteiligen sich der Bürger- und Heimatverein, der Katholische Pastoralverbund und die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Hemer. (I 17/18) 1. Dezember: Großes Filmmusik-Konzert des Woeste-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Jörg Segtrop in der Großen Aula. Es werden Melodien aus "Star Trek", "Harry Potter", "The Lion King", "Jurassic Parc", "Mission Impossible", "Lord of the Rings" und "Fluch der Karibik" präsentiert. Das Publikum ist begeistert. (IKZ vom 07.12.2017)
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2018
22. Februar: Eröffnung der Ausstellung "Suri - stolzes Volk am Omo Fluss" von Erdkundelehrer Felix Tinnefeld mit einem eindrücklichen Abendvortrag im Felsenmeer-Museum des Bürger- und Heimatvereins in der Villa Grah. (IKZ vom 26.02.2018)
21. März: Zum ersten Mal wird am Woeste-Gymnasium das "Cambridge Certificate" verliehen. Alina Schmiedecke erhält die Auszeichnung mit der Bestnote C2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen. In der Folge bringt die neu gegründete "Cambridge AG" immer wieder neue Absolventen hervor. (I 17/18) 20. April: Erster Spatenstich zum Neubau der Außensportanlagen am Woeste-Gymnasium durch geladene Vertreter aus Schule, Politik und Verwaltung. Finanziert wird das Projekt aus dem Förderprogramm "Gute Schule 2020". (IKZ vom 20.04.2018) 24. April: Doppelvortrag von Dr. med. Reinhard und Annette Erös über "Wiederaufbau und Kinderhilfe in Afghanistan" für die Ober- und Mittelstufe in der Großen und Kleinen Aula. Vermittelt wird die Veranstaltung durch den Rotary Club Hemer. (I 2017/18) 4. Mai: Vorführung des Films "mein rechter, rechter Platz ist frei" in der Großen Aula. Der Film, in dem es thematisch um einen Amoklauf an einer deutschen Schule geht, war mit namhaften deutschen Schauspielern (u.a. Johann von Bülow und Fabian Halbig) auf dem Gelände und Gebäude des Woeste-Gymnasiums gedreht worden. (IKZ vom 07.05.2018) 14. Juni: Zusammen mit dem aus Hemer stammenden KiKA- und WDR-Moderator André Gatzke wird im Gebäude der Schule ein Woeste-Imagefilm gefreht, der in lustigen kleinen Szenen vor allem die Ganztagsaktivitäten des Gymnasiums zeigt. Der Kurzfilm wird auf die Homepage der Schule gesetzt und erfährt auf YouTube große Resonanz. (I 18/19)
25. Juni: Multivisionsveranstaltung „REdUSE - Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde“ in zwei Veranstaltungen für die Erprobungs- und Mittelstufe in der Großen Aula. Die Veranstaltung der "Multivision e.V." steht im Zusammenhang mit der Weltdekade "Nachhaltigkeit lernen" und der Bewerbung des Woeste-Gymnasiums als UNESCO-Schule. (I 17/18) 29. September: Einweihung der neuen Außensportanlagen des Gymnasiums. Neben Schüler-Sportturnieren findet ein Fußballspiel zwischen Lehrern des Gymnasiums und der Gesamtschule gegen ein Team der Stadtverwaltung statt. Die Lehrermannschaft gewinnt souverän gegen das Rathaus-Team mit 3:0. (IKZ vom 02.10.2018) 29. Oktober: In der Reihe "Wissenschaft am Woeste" hält Prof. Dr. Metin Tolan (TU Dortmund, Experimentelle Physik) in der Großen Aula einen kurzweiligen Vortrag mit dem Titel "Geschüttelt, nicht gerührt! James Bond im Visier der Physik". (IKZ vom 05.11.2018)
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2019
7.-9. März: Zum ersten Mal findet eine Fahrt der Stufe 9 zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald statt. Nach der Rückkehr steht fest, dass die Studienfahrt nunmehr jährlich stattfinden und im Unterricht der entsprechenden Klassen jeweils intensiv vorbereitet werden soll. (I 19/20) April: Zum ersten Mal finden die "Abi-Lernnächte" in der Stadtbücherei statt. Gemeinsam "büffeln" die Abiturienten für die anstehenden Prüfungen. Die Stufe Q1 serviert alkoholfreie Cocktails, Physiotherapeuten aus Letmathe lockern mit Massagen die verspannten Muskeln der Abiturienten. (IKZ vom 21.04.2019) 25. Mai: Am Vortag der Europawahl veranstaltet das Woeste-Orchester zusammen mit anderen Musikern einen großen "Flashmob" auf dem Hemeraner Marktplatz. Gespielt wird Beethovens "Ode an die Freude" als Europahymne als Aufruf zur Einigkeit in Europa und zur Stimmabgabe bei der anstehenden Wahl. Der Flashmob erhält später auf YouTube in den ersten drei Jahren eine halbe Million Klicks mit Kommentaren aus aller Welt. Organisation: Gregor Schmitz in Zusammenarbeit mit Jörg Segtrop. (IKZ vom 28.05.2019)
8. Juli: Landtagspräsident André Kuper besucht auf Einladung das Woeste-Gymnasium, um mit Schülerinnen und Schülern sowie geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung im Rahmen des Programms "Präsidium macht Schule" über aktuelle politische Themen zu diskutieren. Im Anschluss an die lebhafte Diskussion erfolgt in der Aula ein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Hemer. (IKZ vom 09.07.2019)
28. August: Die Klassen 5 und 6 starten an ihrem ersten Schultag nach den Sommerferien in den neuen G9-Bildungsgang. Die neue CDU/FDP-Landesregierung in Düsseldorf hatte mit der Rückabwicklung des umstrittenen G8 ein Wahlkampfversprechen eingelöst und den Schulen freie Wahl gelassen. In Hemer fiel die Entscheidung eindeutig aus: Die Woeste-Schulkonferenz stimmte am 12.11.2018 einstimmig für eine Rückkehr zu G9. Für viele Akteure am Woeste-Gymnasium (Lehrer, Eltern, Schüler) geht damit ein großer Wunsch in Erfüllung, für den sie sich jahrelang mit vielfältigen Aktionen auch auf höchster politischer Ebene eingesetzt hatten. (I 18/19; IKZ vom 14.11.2018) 20. September: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums beteiligen sich aktiv an den "Friday-for-Future"-Demonstrationen in Iserlohn. Die Aktion ist schulrechtlich "legal", da sie im Rahmen einer Woeste-Projektwoche stattfindet, in der Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels thematisiert werden. Leitung: OStR Aleander Wirtz. (I 19/20)
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2020
19. Februar: Im
Rahmen der Reihe "Wissenschaft am Woeste" spricht Prof.
Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann (Berlin) zum Thema
"Generation Greta. Aufgaben und Herausforderungen für
Jugendliche heute". Die Veranstaltung ist schnell
ausverkauft. Die anschließende Aussprache offenbart ein
großes Diskussionspotential. (I 19/20)
13. März: Da sich das Corona-Virus in Deutschland ausbreitet, verfügt die Landesregierung aus Infektionsschutzgründen eine Aufhebung des Präsenzunterrichts. Die Anordnung kommt für Schüler wie Lehrer überraschend. Die Schüler werden angehalten, noch am selben Tag alle Unterrichtsmaterialen mit nach Hause zu nehmen, weil unklar ist, wann sie die Schule wieder betreten dürfen. Der Distanzunterricht im ersten Corona-Lockdown erfolgt am Hemeraner Gymnasium in der Weise, dass alle Aufgaben für die Lerngruppen täglich um 8.00 Uhr morgens auf der Homepage hochgeladen werden. Materialien werden auf das schuleigene Materialdepot "Woeste-Fundus" hochgeladen und können dort von den Schülern abgerufen werden. Versuchsweise findet erster Video-Unterricht statt. Die Aussetzung des Präsenzbetriebs dauert mehrere Wochen. Am 20. April 2020 dürfen zunächst die Abiturienten zur Prüfungsvorbereitung die Schule wieder betreten. Erst am 25. Mai erscheinen die übrigen Schüler nach und nach in der Schule. Sie sind in Lerngruppen A und B eingeteilt und erhalten in einem "rollierenden System" bis zu den Sommerferien nur an jedem zweiten Schultag Präsenzunterricht. Die Infektionsschutzmaßnahmen sehen eine gute Handhygiene und das Einhalten der Nies- und Hustenetikette (Armbeuge) vor. Alle Tische, Klinken und andere Kontaktflächen werden mehrmals am Tag desinfiziert. Auf den Fluren herrscht Rechtsverkehr. Die Schüler tragen selbst genähte Masken oder Tücher vor Mund und Nase. Sie sitzen im Unterricht mit größtmöglichem Abstand in schachbrettartiger Anordnung. Die Anzahl der obligatorischen Klassenarbeiten wird landesweit herabgesetzt. Die Schüler werden am Ende des Schuljahres automatisch versetzt. Am vorletzten Schultag findet die Verleihung der Abiturzeugnisse in Form eines "Autokinos" auf dem Himmelsspiegel im Sauerlandpark statt. (M 19/20)
August/September: Die traditionelle Projekt- und Fahrtenwoche fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Lediglich die Stufe Q2 unternimmt unter strengen Auflagen zum Infektionsschutz eine Abschlussfahrt nach Berlin. (M 20/21) 4. Oktober: Erster Corona-Fall am Woeste-Gymnasium in der Stufe Q1. Insgesamt 43 Schüler und 5 Lehrer werden als Kontaktpersonen vom Kreisgesundheitsamt in Quarantäne versetzt und eine Corona-Reihentestung aller Betroffenen auf dem Parkplatz der Schule als "Drive-In" durchgeführt. Der Präsenzunterricht der Stufe wird bis zu den Herbstferien ausgesetzt. (M 20/21) 14. Dezember: Zweiter Corona-Lockdown für alle Schulen in NRW. Der Unterricht findet am Woeste-Gymnasium drei Monate lang über Videokonferenzen (Zoom) und die neue Lernplattform (Moodle) statt. (M 20/21) |
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2021
15. März: Die Schülerschaft kehrt an die Schule zurück, allerdings nur für kurze Zeit. Das gesamte zweite Halbjahr ist von wiederholten Schulschließungen oder Wechselunterricht in lediglich kurzfristigen Präsenzphasen geprägt. (M 20/21) 4. Juni: Die Schulleitung stellt ein umfangreiches Konzept zur Aufarbeitung der Corona-Defizite vor. Dieses umfasst eine "Summer-School" in den Ferien, zusätzlichen Samstagsunterricht in den Leistungskursen, ein verstärktes Tutorienprogramm sowie verschiedene Projekte zur Förderung des sozialen Lernens. (M 20/21) 2. Juli: Das Schuljahr schließt mit der Ausgabe von Zeugnissen mit regulärer Versetzungsentscheidung. Eine freiwillige Wiederholung ist jedoch möglich und wird ausnahmsweise nicht auf die Höchstverweildauer angerechnet. (M 20/21) 18. August: Das neue Schuljahr startet mit einer neuen Fremdsprachenfolge. Nach insgesamt 18 Jahren, in denen Französchisch zweite Pflichtfremdsprache für alle Schülerinnen und Schüler war, wird für die Siebtklässler wieder eine Wahl zwischen Französisch und Latein angeboten. Die Entscheidung war in einer Online-Sitzung der Schulkonferenz denkbar knapp mit 9:8 Stimmen ausgefallen. (SK v. 10.05.2021) 31. August: Das Woeste-Gymnasium wird auf Initiative der Woeste-SV und nach breitem Votum aus Schüler-, Eltern und Lehrerschaft zur zertifizierten "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Sie verpflichtet sich damit zu regelmäßigen Projekten gegen Rassismus und Xenophobie. Die Urkunde wird in einer Feierstunde in der Großen Aula von Frau Alexandra Herl als Vertreterin des Märkischen Kreises überreicht. Als Paten fungieren Altbürgermeister Michael Heilmann und Ehefrau Rianne Heilmann. Per Video erhält das Gymnasium eine Grußbotschaft von Innenminister Herbert Reul. (IKZ vom 02.09.2021)
15. September: Das Woeste-Gymnasium erhält den Status einer "Mitarbeitenden UNESCO-Projektschule". Die Urkunde wird in einer abendlichen Feierstunde in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste durch NRW-Landeskoordinator Karl Hußmann überreicht. Das Programm, das maßgeblich durch Schülerinnen und Schüler mitgestaltet wird, stellt eindrucksvoll aktuelle Projekte der Schule zu den UNESCO-Erziehungszielen vor. Die musikalische Umrahmung übernehmen das Blechbläser-Ensemble "Woest-Blech" und die Bigband "Jazamwo", der Förderverein sorgt für kulinarische Leckerbissen. (IKZ vom 17.09.2021)
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2022 24. Februar: Russische Bodentruppen fallen in das Gebiet der Ukraine ein. Nach 77 Jahren ununterbrochenen Friedens herrscht wieder Krieg auf europäischem Boden. Am Woeste-Gymnasium entsteht das Projekt "600 Tauben der Hoffnung", die als Zeichen der Solidarität digital an die 53 UNESCO-Projektschulen in der Ukraine geschickt werden. Gleichzeitig wird ein Friedenslicht auf dem Schulflur entzündet, welches so lange brennen soll, wie der Krieg in der Ukraine andauert. Auf Initiative der Woeste-SV erstrahlt auch der Hemeraner Jübergturm in den Farben der Ukraine. (Radio MK vom 25.02.2022 / IKZ vom 26.02.2023) 30. Mai: In der Reihe "Wissenschaft am Woeste" referiert der Gastredner Prof. Dr. Olaf-Axel Burow (Universität Kassel) engagiert über "Positive Pädagogik". Die Veranstaltung, die gleichzeitig als Lehrerfortbildung gilt, liefert wertvolle Anregungen zu "Lernfreude und Schulglück", die später in das Leitbild des Gymnasiums eingehen werden. (I 21/22)
3. Mai: Die "Language Academy", ein private Sprachschule mit Sitz in Lippstadt, startet ihren Betrieb im Rahmen des Ganztagsangebotes am Woeste-Gymnasium. Es werden Kurse in Wirtschafts- und Geschäftsenglisch mit dem Abschluss "Fremdsprachenkorrespondent" angeboten. Die Resonanz in der Schülerschaft ist groß. Leitung: Frau Daniela Salm. (M 21/22) 6. Mai: Erste Abiturklausur im Fach Sport. Der neue Leistungskurs Sport (Kursleiter: StR Björn Böse) war auf Beschluss der Schulkonferenz und mit Zustimmung der Bezirksregierung erstmalig im Schuljahr 2020/21 eingerichtet und auf Anhieb von zwölf Schülerinnen und Schülern angewählt worden, die sich nach den Abiturfachbestimmungen gleichzeitig für Mathematik als Abiturfach entscheiden mussten. (T 21/22) 9. Mai: Einweihung der neuen Schülerbücherei im Raum des ehemaligen Raucher-Lehrerzimmers. Die Leseförderung ist schon lange ein Anliegen der Schule. Initiatorin und treibende Kraft ist StD' Andrea Heuer-Zachau als Koordinatorin der Erprobungsstufe. Die ansprechende Möblierung der Bücherei wird zu großen Teilen vom Förderverein finanziert. Die Buchausstattung wird von der Stadtbücherei, dem Verein "Pro Buch" und dem Buchladen am Neuen Markt tatkräftig unterstützt. (IKZ vom 16.05.2022; I 21/22) 14. Juni: Als erster Schülerin am Woeste-Gymnasium wird der Abiturientin Zayna Abdel-Rahim das CertiLingua-Exzellenzlabel für "herausragende mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenzen" verliehen. Die in französischer Sprache verfasste Projektarbeit basiert auf empirischen Vor-Ort-Studien in verschiedenen Krankenhäusern Jordaniens. Betreuung: OStR' Sabine Dieck als CertiLingua-Koordinatorin und Beauftragte für Begabtenförderung. (IKZ vom 15.06.2023; I 21/22) 10. August: Das neue Schuljahr beginnt mit großer Raumnot: (1) Mit einhundert neuen Sextanern in vier Klassen wird die Prognose der Schulentwicklungsplanung übertroffen. (2) Die Anzahl der Flüchtlingskinder aus der Ukraine ist so stark angewachsen, dass mittlerweile drei internationale Klassen eingerichtet werden müssen. (3) Im Zuge der notwendigen Sanierung des "Neubaus" werden immer wieder mehrere Klassen- oder Funktionsräume geschlossen. Zur Kompensation kauft die Stadt Hemer für 400.000 Euro drei Klassencontainer, die auf dem unteren Schulhof aufgestellt werden. (IKZ vom 20.07.2022; I 22/23) 20. Oktober: Erster gemeinsamer Online-Videounterricht zusammen mit Deutschülern der UNESCO-Partnerschule in Odessa (Ukraine). Die Partnerschaft war im Zuge der Aktion "600 Tauben der Hoffnung" entstanden. Leitung: OStR' Natascha Kreft. (I 22/23) |
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2023
9. Februar: Die grundlegend renovierten und neu gestalteten Fachabteilungen der Biologie und Physik werden offiziell mit geladenen Gästen eingeweiht. Nach einem halben Jahrhundert sind die Einrichtung und Technik der Übungsräume und Hörsäle wieder auf einem aktuellen Stand und lassen einen zeitgemäßen naturwissenschaftlichen Unterricht zu. (IKZ vom 16.02.2023; I 22/23) 16. März: Das Gymnasium schließt einen Kooperationsvertrag mit der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Iserlohn. Vereinbart werden ein jährlicher Campus-Tag, die regelmäßige Durchführung von Laborprojekten, Bibliotheksschulungen und Literaturrecherche-Workshops sowie ein Genetik-Praktikum für den Leistungskurs Biologie. Daneben wird eine Zusammenarbeit bei naturwissenschaftlichen Facharbeiten, die Teilnahme geeigneter Schüler am Programm "Jungstudierende" sowie perspektivisch die Möglichkeit eines Hochschulpraktikums angeboten. Fachvorträge von FH-Dozenten im Gymnasium runden das umfangreiche Programm ab. (IKZ vom 18.03.2023; I 22/23) 8. Mai: Das Woeste-Gymnasium schließt eine Kooperation mit seiner israelischen Partnerschule, der Hakfar Hayarok Highschool in Ramat HaSharon. Der Vertrag wird in Tel Aviv in der Staatskanzlei des Landes NRW förmlich unterzeichnet. Als Delegierte des Woeste-Gymnasiums fungiert OStR' Natascha Kreft, die den Kontakt bereits drei Jahre zuvor angebahnt hatte. Vereinbart wird ein jährlicher Schüleraustausch. Der bereits terminierte Erstbesuch der Israelis in Hemer fällt jedoch dem Gaza-Krieg zum Opfer. (IKZ vom 17.05.2023; I 22/23) November: Zwölf Schülerinnen und Schüler aus dem ukrainischen Saporischschja verbringen im Rahmen des Recreation-Projects der UNESCO drei Wochen in Hemer. Die meisten Jugendlichen wohnen in Woeste-Gastfamilien. So können sie sich vom Kriegsalltag in der Heimat erholen und neue Freundschaften schließen. Auch das abwechslungsreiche Begleitprogramm findet bei den Gästen Anklang. Initiative und Organisation: UNESCO-Koordinatorin Natascha Kreft. (IKZ vom 10. und 24.11.2023 ; I 23/24)
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2024 6. Februar: Das Woeste-Gymnasium schließt eine Bildungspartnerschaft mit dem Stadtarchiv und der Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A. Vereinbart wird, dass jeder Schüler des Gymnasiums mindestens einmal den Gedenkraum und das Stadtarchiv besucht. Bei Facharbeiten soll Beratung angeboten werden. Schulprojekte und Gedenkveranstaltungen sollen unterstützt werden. Schülerpraktika, historische Stadtführungen und Zeitzeugengespräche sind weitere Kooperationsmöglichkeiten. Initiator und schulischer Ansprechpartner der Kooperation: OStR Martin Gropengießer. (IKZ vom 09.02.2024; I 23/24) 16. Februar: Rund 1400 Schülerinnen und Schüler der drei weiterführenden Schulen veranstalten einen Sternlauf und machen sich in einer Kundgebung auf dem Neuen Markt für Demokratie und Toleranz stark. Der IKZ schreibt: "So ein gewaltiges Bild der Gemeinschaft hat es seit Jahrzehnten in Hemer nicht gegeben. ( ... ) Was sich am Vormittag abspielte, war äußerst eindrucksvoll." Hintergrund sind rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft, gegen die die Schülerschaft ein sichtbares und deutliches Zeichen setzen will. (IKZ vom 17.02.2024; I 23/24)
1. April: Das Höhere Schulwesen in Hemer feiert seinen 100-jährigen Geburtstag. Zu diesem Anlass veranstaltet das Gymnasium ein großes Jubiläumsprogramm, das sich über ein gesamtes Vierteljahr zwischen den Oster- und Sommerferien erstreckt:
Ausblick: Wegen der Umstellung von G8 auf G9 wird es im Sommer 2026 kein Abitur am Gymnasium geben und die Schülerschaft um eine Stufe anwachsen. Der dadurch entstehende Raumbedarf wird nach den Plänen von Politik und Verwaltung durch einen zweigeschossigen Erweiterungsbau gedeckt, der als Ersatz und an der Stelle des alten Pavillons an der Dulohstraße entstehen soll. In der unteren Etage soll ein "musisches Zentrum" mit Orchestersaal, Lagerräumen für Instrumente und mit besonderer Akustik ausgestatteten Musikfachräumen entstehen. Die L-Form des neuen Gebäudearms wird einen neuen Innenhof schaffen und damit die Atrienstruktur als architektonisches Grundkonzept erneut aufgreifen.
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Internetquellen
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Bildnachweis
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