Schulprogramm Entwicklungsprojekte Revision G8 20.04.2015
Tagung der Programmkommission

Teilnehmer

  • Lehrkräfte
    • Sabine Dieck (Mitglied des Lehrerrats)
    • Michael Fischotter (Stellvertretender Schulleiter)
    • Arne Hennemann (Koordinator des sprachlichen Aufgabenfeldes)
    • Prof. Dr. Jörg Trelenberg (Oberstufenkoordinator)
    • Ulrich Vielhauer (Schulleiter)
    • Alexander Wirtz (Vorsitzender des Lehrerrats)
  • Eltern
    • Daniel Braband (Vorsitzender der Schulpflegschaft)
    • Liane Dümpelmann (Schulpflegschaft 7a)
    • Kirsten Edelhoff (Schulpflegschaft EF)
    • Petra Erdmann (Schulpflegschaft 6b)
    • Franz-Josef Schnettler (Schulpflegschaft 6c)
    • Susanne Spieckermann (Schulpflegschaft 8c)
  • Schüler
    • Nina Benninghaus (SV)
    • Lisa Shchapova (SV)
    • Tabea Steins (SV)
Beginn: 17:00 Uhr
Ende: 19:20 Uhr

Verlauf der Sitzung

In einer ersten Beitragsrunde beschreiben die Anwesenden knapp ihre Motive, die sie zu einer Teilnahme an der Sitzung bewogen haben. Wiederkehrend sind Sympathiebekundungen für das neunstufige Gymnasium G9, die einerseits mit schulischen Überforderungen, andererseits mit Einschränkungen in außerschulischen Aktivitäten begründet werden.

Von Seiten der Schulleitung wird zunächst klargestellt, dass der Auftrag des Ministeriums, mit dem sich die Schulen befassen sollen, in einer umfassenden Revision der schulischen Praxis bei der Umsetzung der Schulzeitverkürzung G8 besteht. Eine Diskussion über die Vorteile einer Rückkehr zum Schultyp G9 läge außerhalb dieses Auftrags.

Anschließend erfolgen auf Nachfragen hin eine Reihe von Klarstellungen:
  • Das von allen Abiturienten abzuleistende Unterrichtsvolumen von 265 Jahreswochenstunden ist eine Vereinbarung der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK). Würde ein Bundesland diese Richtzahl unterschreiten, verlöre das Abitur dieses Bundeslandes die Anerkennung in den übrigen Ländern. In Nordrhein-Westfalen entfallen von dem Unterrichtsvolumen seit der Einführung der Schulzeitverkürzung G8 auf die Sekundarstufe I (Stufen 5 bis 9) 163 Jahreswochenstunden und auf die Gymnasiale Oberstufe (Stufen 10 bis 12) die restlichen 102 Jahreswochenstunden.
  • Von den 163 Jahreswochenstunden sind 153 Kernstunden nach den Vorgaben der Stundentafel für die Sekundarstufe I auf den Fachunterricht zu verteilen; die übrigen Ergänzungsstunden sollen die Schulen für die Individuelle Förderung im Bereich der Kernfächer und für die Profilbildung einsetzen. Zur Zeit werden am Woeste-Gymnasium diese Ergänzungsstunden (Grafik: gelb) wie folgt eingesetzt:
    • Stufe 5: Förderunterricht Deutsch, Förderunterricht Englisch, Förderunterricht Mathematik, ITG
    • Stufe 6: ITG
    • Stufe 7: -
    • Stufe 8: Förderunterricht Deutsch, Förderunterricht Englisch, Politik bilingual
    • Stufe 9: Förderunterricht Mathematik, Geschichte bilingual
  • Im gebundenen Ganztagsbetrieb muss ein Gymnasium in der Sekundarstufe I die Schüler an mindestens drei Wochentagen verlässlich von 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr unterrichten und betreuen. Um dieser Anforderung zu genügen muss ein Ganztagsgymnasium statt 163 mindestens 165 Jahreswochenstunden aufwenden. Am Woeste-Gymnasium wird dieser Mehraufwand durch die Klassenleiterstunde „Lernen Lernen“ in der Stufe 5 und die Stunde „Erwachsen Werden“ (Lions Quest) in der Stufe 7 (Grafik: grün) realisiert.
  • Eine höhere Verweildauer in der Schule entsteht im Ganztagsgymnasium vom Typ „Woeste“ aber in der Hauptsache durch die größere Anzahl von Mittagspausen (Grafik: blau unterlegte Zahlen), die sich über die 5 Schuljahre hinweg ergeben.
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Anschließend wendet sich die Sitzung einvernehmlich der Vergabe und Verwendung der Ergänzungsstunden am Woeste-Gymnasium zu. Als weiterer relevanter Diskussionspunkt werden Inhalt und Umsetzung des schulischen Hausaufgabenkonzepts herausgestellt. Es wird beschlossen, diesen als zweiten zu behandeln. Die übrigen Empfehlungen des „Runden Tisches zu G8/G9“ werden als sekundär eingestuft.

Von mehreren Seiten wird die neu eröffnete Möglichkeit gewürdigt, fünf Ergänzungsstunden mit einer Drehtür auszustatten. Die Frage, welche der zehn am Woeste-Gymnasium eingesetzten Ergänzungsstunden ausgewählt werden sollten, führt zu einem intensiven Austausch, an dessen Ende folgender, hier knapp gefasster Konsens steht:
  • In den Stunden „Lernen Lernen“ (Stufe 5) und „Erwachsen Werden“ (Stufe 7) ist aus konzeptionellen Gründen die Anwesenheit der gesamten Lerngruppe erforderlich; in beiden Stunden steht die soziale Gemeinschaft der gesamten Klasse im Fokus des Lernens.
  • Die beiden ITG-Stunden werden ebenfalls mit Nachdruck wegen ihrer großen Bedeutung für den nachfolgenden Fachunterricht als obligatorisch angesehen.
  • Weiterhin wird einvernehmlich angenommen, dass die Existenz des Projekts „Bilinguales Lernen“ direkt von obligatorischen Ergänzungsstunden abhängig ist. Der Feststellung, dass die bilingual-englische Sprachkompetenz zu einem herausragend wichtigen Bestandteil der Studierfähigkeit geworden ist, wird nicht widersprochen.
  • In der Summe der Argumente erweisen sich die Förderstunden in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik als am ehesten geeignet, mit einer „Drehtür“ ausgestattet zu werden.
Nur angesprochen, nicht aber zu einem Ergebnis gebracht, wird die Frage, welcher Tätigkeit die Schüler nachgehen dürfen oder sollen, die den Fachförderunterricht durch die Drehtür verlassen:
  • Heimweg
  • Hausaufgaben unter Betreuung
  • Musik-Förderung / MINT-Förderung
  • Offene Angebote
Es wird mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass eine Beantwortung dieser Frage immer auch die organisatorischen Konsequenzen bedenken muss. Wird beispielsweise den Schülern gestattet, die Schule zu verlassen, um den Heimweg anzutreten oder außerschulischen Aktivitäten nachzugehen, müssen die Drehtür-Stunden am Ende des Unterrichtstages liegen. Außerdem ist in diesem Zusammenhang stets auch über die Durchführung einer Mittagspause nachzudenken. Schließlich wurde auf den sozialen Sprengstoff hingewiesen, der in einer Ungleichbehandlung der Schüler hinsichtlich des Unterrichtsschlusses liegen könne.

Nach dem Zustandekommen des Zwischenergebnisses präsentiert die Schulleitung einen


der folgenden Aspekten Rechnung trägt:
  • Ausstattung der Fachförderstunden mit eine „Drehtür“
  • Zusätzliche Einrichtung einer solchen Förderstunde im Fach Deutsch in der Stufe 6
  • Aufhebung der Einzelstunden im Fach Erdkunde
  • Verschiebung des bilingualen Lernens von dem Fach Geschichte auf das Fach Politik
  • Anpassung der Anordnung der Stunden für den naturwissenschaftlichen Unterricht in der Mittelstufe
  • Anpassung der Anordnung der zweiten ITG-Stunde
  • Anpassung der Verteilung und Anordnung der Kernfach-Förderstunden in der Mittelstufe
Die Programmkommission vereinbart, sich am Donnerstag, dem 28.05.2015, um 17:00 Uhr erneut zutreffen, um sich insbesondere der Hausaufgabenproblematik zu widmen.



Autorisation: Schulleitung
Letzte Änderung: 21.04.2015