Schulprogramm Biologie Schulhund
Schulinterner Lehrplan für das Fach Biologie - Anna, unser Schulhund
Anna ist inzwischen (2022) fast 13 Jahre alt und im wohlverdienten Ruhestand. Inzwischen hat sie durch eine Erkrankung (grauer Star, gefolgt von grünem Star) beide Augen verloren. Auch das Gehör wird immerschlechter , aber die Futterschüssel hört sie noch.
Ihren Lebensabend verbringt sie auf dem Sofa und im Garten in der Sonne. In Menschenjahren ist sie immerhin schon 90 Jahre alt.

Der Einsatz von Anna wurde im Jahr 2009 konzipiert und nach dem Einzug von Anna in Angriff genommen. Anna und ihr Halter nahmen an verschiedenen Aus- und Fortbildungskursen zur allgemeinen Erziehung (Hundeschule Haas, Sümmern), jagdlichen Ausbildung (Hegering) und Schulhundausbildung (ColeCanido) teil.

Ihren Nachfolger Nori werdet werdet ihr nur als Helfer im Biologieunterricht von Herrn Hartel kennenlernen, weil er sich als Schulhund nicht so wohl fühlt (obwohl er Frau Füchtenschnieder abgöttisch liebt).

Ein weiterer Hund arbeitet bei unserer Schulsozialarbeitern Nadine Heinemann, wo ihr ihn auch kennenlernen könnt.

Hallo, ich bin Anna Hartel,

ich arbeite am Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium im Unterricht von Herrn Hartel als Co-Lehrerin mit. Dabei kann ich sowohl im Fach Biologie (Chemie mag ich nicht so sehr) als auch bei AGs, Klassenfahrten, Wandertagen und als stellvertretende Klassenleiterin helfen. Meistens helfe ich aber einer 5. Klasse, etwas über Hunde zu lernen und sich schnell an unserer Schule wohl zu fühlen.

Ich bin ein Mischling der Rassen „Kleiner Münsterländer“ und „English Springer Spaniel“ und habe etwas von deren Temperament geerbt. Geboren wurde ich im Juli 2009 in der Nähe von Verl bei einem Hundezüchter. In den Herbstferien 2009 zog ich bei Herrn Hartel zu Hause ein und begann mein Leben als Schul- und Jagdhund.

Seitdem bin ich immer aufgeregt und mit viel Freude im Unterricht dabei. Nur die Wartezeiten im Sammlungsraum oder im Auto finde ich nicht so toll.

Anna 2012
Anna,
                                2021 Anna

Anna, 2021,
im Urlaub
Anna, 2021, während langweiliger Klausurkorrekturen. Nori, 2022
Stabijhoun

Der Einsatz von Schulhunden hat viele positive Effekte auf den Lernprozess und auf die Verhaltensentwicklung von Kindern (und allen anderen Menschen). Wikipedia fasst hierzu zusammen:

[...] Die tiergestützte Pädagogik mit dem Hund setzt einen pädagogischen Abschluss des Hundeführers voraus. Es besteht ein pädagogisches Konzept, das die individuellen Voraussetzungen der Schüler und des Hundes berücksichtigt. Ziel ist eine individuelle Förderung der einzelnen Schüler und ein effektiveres Arbeiten in der Klassengemeinschaft. Untersuchungen von Brita Ortbauer haben ergeben, dass schon die regelmäßige Anwesenheit eines Hundes im Klassenverband (freie Interaktion) Veränderungen bewirkt: → [1]
  • Schüler gehen lieber zur Schule
  • Außenseiter werden aus ihrer Isolation geholt
  • Auffälligkeiten reduzieren sich
  • Positive Sozialkontakte werden gefördert
  • Lehrer werden mehr beachtet.
Durch gelenkte Interaktionen im Klassenverband, in der Kleingruppe oder der Einzelarbeit können unter anderem Probleme in den Bereichen Wahrnehmung, Emotionalität, Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten und Motorik mit Ergebnissen aufgearbeitet werden, da der Hund als „Katalysator“ wirkt. [...]

Der Altbundespräsident Johannes Rau nannte den Einsatz von Schulhunden einen wertvollen Beitrag zum Angstabbau bei Kindern und zum Erlernen, wie Kinder ein Haustier richtig behandeln sollten.

Das Kultusministerium des Landes Schleswig Holstein beurteilt den Schulhundeinsatz als wichtig, „damit Kinder den richtigen Umgang mit dem Hund erlernen, damit den Kindern die oftmals durch Medien geschürte Angst vor Hunden genommen wird und der Hund wieder als das betrachtet werden kann, was er immer war: ein Haustier und Begleiter des Menschen, insbesondere für Stadtkinder oft einer der wenigen, direkten Kontakte zur Natur.“


Leseförderung
Einige Dokumente zum Rahmen des Einsatzes von Hunden in der Schule können hier eingesehen werden:
Weiterführende Literatur
  • Kotrschal, K., Ortbauer, B. (2003): Behavioral effects of the presence of a dog in a classroom. In: Anthrozoos: A Multidisciplinary Journal of The Interactions of People & Animals. 16, Nr. 2, S. 147–159.
  • Beetz, A. (2012): Hunde im Schulalltag - Grundlagen und Praxis, Ernst Reinhardt Verlag, München.
  • Agsten, L. (2009): HuPäSch, Hunde in die Schulen - und alles wird gut !?, Books on Demand GmbH, Norderstedt.
  • O'Heare, J. (2009): Die Neuropsychologie des Hundes, animal learn verlag, Bernau
  • Stöger-Haselböck, P. (2013): Finding the perfect school dog, Diplomarbeit, Universität Wien.
  • https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Schulhund/Allgemeine-Hinweise-Schulhund.pdf

Literatur zum Hundeverständnis
  • Feddersen-Petersen, D. (2004): Hundepsychologie, 4. Aufl., Frankh-Kosmos, Stuttgart.
  • Feddersen-Petersen, D. (2008): Ausdrucksverhalten beim Hund, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
  • Bloch, G. (2004): Der Wolf im Hundepelz, Hundeerziehung aus unterschiedlichen Perspektiven, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
  • Bloch, G. (2007): Die Pizza-Hunde, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
  • Bloch, G.; Radinger, E. (2010): Wölfisch für Hundehalter, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
  • Bloch, G.; Radinger, E. (2012): Affe trifft Wolf, Frankh-Kosmos, Stuttgart.



Autorisation: Fachkonferenz Biologie
Letzte Änderung: 05.03.2015