Schulprogramm Fachlehrpläne Mathematik Stufen Q1/Q2 Leistungskurs
Unterrichtsvorhaben „Binomialverteilung, Normalverteilung“

Vorbemerkung

  • Das Unterrichtsvorhaben knüpft an das entsprechende Unterrichtsvorhaben in der Einführungsphase an. Das Bernoulli-Experiment und die Bernoulli-Kette wurden hier bereits mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsbäumen auch rechnerisch behandelt.
  • Im Zentrum des Unterrichtsvorhabens steht die Modellierung realer Situationen.


Zeitrahmen Themen
5 Wochen
=
25 Stunden

Binomialverteilung

  • Bernoulli-Experiment, Bernoullikette
  • Bernoulli-Formel
  • Erwartungswert und Standardabweichung
  • Einfluss von n und p auf den Graphen der Binomialverteilung

Hypothesentest

  • Ein- und zweiseitiger Hypothesentest
  • Nullhypthese, Alternativhypothese, Annahme- und Ablehnungsbereich
  • Signifikanzniveau
  • Fehler 1. und 2. Art

Normalverteilung

  • Verteilungsfunktion, Wahrscheinlichkeitsdichte
  • Gauß'sche Glockenfunktion
  • Satz von de Moivre-Laplace


Angestrebter Kompetenzerwerb

  • Fettdruck: Vom Kernlehrplan verpflichtend vorgegebene Kompetenzerwartungen.
  • Fettdruck und Kursivdruck: Vom Kernlehrplan verpflichtend vorgegebene Kompetenzerwartungen, die über das Grundkursniveau hinausgehen.
  • Normaldruck: Schulspezifische Kompetenzerwartungen.

Handlungsfeld „Binomialverteilung“
  • Ich kann Bernoulliketten zur Beschreibung entsprechender Zufallsexperimente verwenden.
  • Ich weiß, dass ein Bernoulli-Experiment ein Zufallsexperiment mit den beiden Ergebnissen "Erfolg" bzw. "Treffer" und "Misserfolg" bzw. "Niete" ist.
  • Ich kann Bernoulli-Experimente identifizieren und Beispiele dafür nennen.
  • Ich weiß, dass eine Bernoulli-Kette der Länge n aus unabhängigen Bernoulli-Experimenten mit den Ergebnissen 1 ("Treffer") und 0 ("Niete") besteht.
  • Ich kann Bernoulli-Ketten identifizieren und Beispiele dafür nennen.
  • Ich kann die Binomialverteilung einschließlich der kombinatorischen Bedeutung der Binomialkoeffizienten erklären und damit Wahrscheinlichkeiten berechnen.
  • Ich weiß, dass die Binomialverteilung die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsvariablen X ist, wenn X die Anzahl der Treffer in einer Bernoulli-Kette beschreibt.
  • Ich kann erläutern, dass der Binomialkoeffizient die Anzahl angibt, auf wie viele verschiedene Arten man k Objekte aus einer Menge von n verschiedenen Objekten ohne Zurücklegen und ohne Beachtung der Reihenfolge auswählen kann.
  • Ich kenne die Bernoulli-Formel P ( X = r ) = ( n r ) p r ( 1 - p ) n - r r = 0 , , und kann sie anwenden, um die Wahrscheinlichkeit für "genau r Treffer" bei einer Trefferwahrscheinlichkeit p und einer Kette der Länge n zu berechnen.
  • Ich kann diese Wahrscheinlichkeit mit Hilfe einer Tabelle zur Binomialverteilung bestimmen.
  • Ich kann die Bernoulli-Formel anwenden, um die Wahrscheinlichkeit für "höchstens r Treffer" bei einer Trefferwahrscheinlichkeit p und einer Kette der Länge n zu berechnen.
  • Ich kann diese Wahrscheinlichkeit mit Hilfe einer Tabelle zur summierten Binomialverteilung bestimmen.
  • Ich kann die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für "mehr als r Treffer", "mindestens r Treffer" usw. die beiden Fälle "genau r Treffer" oder "höchstens r Treffer" zurückführen.
  • Ich kann den Einfluss der Parameter n und p auf Binomialverteilungen und ihre graphische Darstellung beschreiben.
  • Ich kann bei gegebenen Werten für n und p den Erwartungswert und die Standardabweichung von X berechnen.
  • Ich weiß, dass der Graph einer Binomialverteilung Glockenform hat.
  • Ich kann erläutern, dass der Graph mit wachsendem n breiter und flacher wird.
  • Ich kann erläutern, dass für  p 0 und  p 1 der Graph schmaler und höher wird.
  • Ich kann begründen, dass das Maximum des Graphen bei  μ liegt.
  • Ich kann begründen, dass die Breite der Glocke mit wachsendem  σ zunimmt.
  • Ich kann den Graph einer Binomialverteilung ausgehend von  μ und  σ skizzieren.
  • Ich kann die Sigma-Regeln für prognostische Aussagen nutzen.
  • Ich kann Binomialverteilungen und ihre Kenngrößen zur Lösung von Problemstellungen nutzen.
  • Ich kann Sachaufgaben die Werte für n und p entnehmen und die Wahrscheinlichkeiten für beliebige Ereignisse berechnen.

Handlungsfeld „Hypothesentest“
  • Ich kann Hypothesentests bezogen auf den Sachkontext und das Erkenntnisinteresse interpretieren.
  • Ich kann erläutern, dass ein Hypothesentest dem Schluss von einer Stichprobe auf die Grundgesamtheit dient.
  • ich kann zwischen einem einseitigen und einem zweiseitigen Hypothesentest unterscheiden und diese jeweils an einem Beispiel erläutern.
  • Ich kann erläutern, dass und wie die Wahl von Nullhypothese und Alternativhypothese vom Erkenntnisinteresse abhängt.
  • Ich weiß, dass sich Annahme- und Ablehnungsbereich auf die Nullhypothese beziehen und sie in Beziehung zu einer Entscheidungsregel setzen.
  • Ich kann bei gegebenem Signifikanzniveau mit Hilfe der Sigma-Regeln Annahme- und Ablehnungsbereich berechnen.
  • Ich kann bei gegebenem Signifikanzniveau mit Hilfe einer Tabelle zur Binomialverteilung Annahme- und Ablehnungsbereich ermitteln.
  • Ich kann bei gegebener Entscheidungsregel Annahme- und Ablehnungsbereich ermitteln und überprüfen, ob ein vorgegebenes Signifikanzniveau eingehalten wird.
  • Ich kann Fehler 1. und 2. Art beschreiben und beurteilen.
  • Ich weiß, dass das Signifikanzniveau den maximalen Fehler 1. Art angibt.
  • Ich kann den Fehler 1. Art ermitteln und seine Bedeutung allgemein und an einem Beispiel im Sachkontext erläutern.
  • Ich kann die Bedeutung des Fehlers 2. Art allgemein und an einem Beispiel im Sachkontext erläutern.
  • Ich kann den Fehler 2. Art berechnen und weiß, dass ich dazu die "wahre" Wahrscheinlichkeit p kennen oder geeignet wählen muss.

Handlungsfeld „Normalverteilung“
  • Ich kann diskrete und stetige Zufallsgrößen unterscheiden.
  • Ich kann die Verteilungsfunktion als Integralfunktion deuten.
  • Ich kann die Begriffe Verteilungsfunktion und Wahrscheinlichkeitsdichte mit dem Begriff Wahrscheinlichkeitsverteilung in Beziehung setzen und von diesem abgrenzen.
  • Ich kann erläutern, in welchem Zusammenhang die Summenbildung z.B. bei der Binomialverteilung mit der Integration bei einer Wahrscheinlichkeitsdichte steht.
  • Ich kann stochastische Situationen untersuchen, die zu annähernd normalverteilten Zufallsgrößen führen.
  • Ich kann mit Hilfe des Satzes von de Moivre-Laplace die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen für binomialverteilte Zufallsgrößen näherungsweise berechnen.
  • Ich kann den Einfluss der Parameter  μ und  σ auf die Normalverteilung und die graphische Darstellung ihrer Dichtefunktion (Gauß'sche Glockenkurve) beschreiben.
  • Ich weiß, dass der Graph einer Normalverteilung Glockenform hat.
  • Ich kann begründen, dass das Maximum des Graphen bei  μ liegt.
  • Ich kann begründen, dass die Breite der Glocke mit wachsendem  σ zunimmt.
  • Ich kann den Graph einer Normalverteilung ausgehend von  μ und  σ skizzieren.

Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunke):

  • Modellieren
    Die Schülerinnen und Schüler
    • erfassen und strukturieren zunehmend komplexe Sachsituationen mit Blick auf eine konkrete Fragestellung (Strukturieren)
    • treffen geeignete Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen realer Situationen vor.
    • übersetzten Sachsituationen in mathematische Modelle.
    • erarbeiten eine Lösung innerhalb des mathematischen Modells.
    • beziehen die erabeitete Lösung wieder auf die Sachsituation (Validieren)
  • Werkzeuge nutzen
    Die Schülerinnen und Schüler
    • nutzen Tabellenkalkulation und grafikfähige Taschenrechner
    • nutzen verschiedene digitale Werkzeuge zum Erzeugen von Zufallszahlen.
    • verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum Berechnen von Wahrscheinlichkeiten bei binomialverteilten Zufallsgrößen.
    • nutzen verschiedene digitale Werkzeuge zum Erstellen von Histogrammen bei Binomialverteilungen.
    • verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zur Untersuchung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen beim Variieren der Parameter.
    • setzen verschiedene digitale Werkzeuge zur Berechnung der Kennzahlen von Binomialverteilungen ein.
    • verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten bei normalverteilten Zufallsgrößen.
    • treffen geeignete Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen realer Situationen vor.



Autorisation: Fachkonferenz Mathematik
Letzte Änderung: 25.03.2015