Schulprogramm Physik Stufe 9
Angestrebte Kompetenzen zum Inhaltsfeld „Elektrizitätslehre“ in der Stufe 9

 Elektrische Ladung

  • Ich kenne das Kern-Hülle-Modell (eine negativ geladene Elektronenhülle umgibt einen positiv geladenen Atomkern) und kann mit seiner Hilfe erklären:
    • Ein Körper ist elektrisch neutral, wenn die Anzahl der positiven und negativen Ladungen gleich ist.
    • Ein Körper ist elektrisch negativ geladen, wenn Elektronenüberschuss besteht.
    • Ein Körper ist elektrisch positiv geladen, wenn Elektronenmangel besteht.
  • Ich kann erklären, was bei der Erzeugung von elektrischer Ladung durch Reibung passiert, und diesen Vorgang an einem Experiment erläutern.
  • Ich weiß, dass es zwei Sorten elektrischer Ladung gibt, die als positiv bzw. negativ bezeichnet werden.
  • Ich weiß, dass die elektrische Ladung mit dem Formelbuchstaben Q bezeichnet und in der Einheit Coulomb (C) gemessen wird.
  • Ich kann ein Experiment beschreiben mit dem gezeigt wird, dass sich gleichnamige Ladungen abstoßen und ungleichnamige anziehen.
  • Ich kann erklären, warum bei einer Ladungstrennung Energie aufgewendet werden muss.
  • Ich weiß, dass sich das Ergebnis einer solchen Ladungstrennung mit der physikalischen Größe elektrische Spannung U beschreiben lässt: zwischen den getrennten Ladungen (Polen) herrscht eine Spannung U .
  • Ich kenne die Definition der elektrischen Spannung U=W/Q sowie die zugehörige Einheit 1 Volt = 1 V = 1 J/Q . (Zur Definition der Einheit Joule (J) vgl. Stufe 7.)
  • Ich kenne die Definition der elektrischen Stromstärke I als bewegte (fließende) elektrische Ladung: I = Q/t und die zugehörige Einheit 1 Ampère = 1 A ; ich weiß, dass der Zusammenhang 1 C = 1 As besteht.
  • Ich kann ausrechnen, wie lange ein Akku bei bekannter Ladungskapazität und Belastung Energie bereitstellt.

 Elektrischer Stromkreis

  • Ich weiß, dass ein elektrischer Stromkreis aus Quelle, Verbraucher (Lampe, Motor, Heizdraht, ...) und leitenden Verbindungen besteht.
  • Ich kann erklären, welche Funktion ein Schalter in einem Stromkreis hat.
  • Ich weiß, dass in einem Stromkreis Energie von der Quelle zum Verbraucher transportiert wird.
  • Ich kann diesen Energietransport mit Hilfe der Größen Spannung U, Stromstärke I und Leistung berechnen. Bei der Berechnung kann ich die korrekten Einheiten verwenden.
  • Ich kann einen Stromkreis mit Hilfe der üblichen Symbole als Schaltbild darstellen.
  • Ich kann einen einfachen Stromkreis aufbauen, Strom- und Spannungsmessgeräte korrekt schalten und ablesen.

 Elektrischer Widerstand

  • Ich weiß, dass die physikalische Größe Widerstand R als Quotient aus Spannung U und Stromstärke I definiert ist und dass die zugehörige Einheit 1 Ohm ist.
  • Ich kann mit Hilfe dieser Gleichung R = U/I bei zwei gegebenen Größen die jeweils dritte berechnen und dabei die korrekten Einheiten verwenden. (Aufgaben)
  • Ich weiß, dass jeder Verbraucher einen elektrischen Widerstand besitzt.
  • Ich weiß, dass ein Verbraucher, dessen elektrischer Widerstand konstant ist, als „ohmscher Widerstand“ bezeichnet wird.
  • Ich kann durch Kombination der beiden Gleichungen R = U/I und P = U*I Aufgaben zum Zusammenhang zwischen Leistung und Widerstand lösen.

 Reihen- und Parallelschaltung

  • Ich kenne den Unterschied zwischen der Reihen- bzw. Parallelschaltung von zwei Verbrauchern und kann diese Schaltungen in einem Schaltbild darstellen.
  • Ich weiß, dass bei einer Reihenschaltung derselbe Strom durch die Verbraucher fließt und an jedem Verbraucher eine Teilspannung „abfällt“. (Beispiel: Lichterkette)
  • Ich weiß, dass sich diese Teilspannungen zur Gesamtspannung der Quelle addieren.
  • Ich weiß, dass sich bei einer Parallelschaltung die durch die Verbraucher fließenden Teilströme sich zum Gesamtstrom addieren.
  • Ich weiß, dass im Haushaltsnetz die angeschlossenen Verbraucher für eine Spannung von 230V ausgelegt sind und parallel geschaltet werden müssen.

 Kraft auf stromdurchflossene Leiter im Magnetfeld

  • Ich weiß, dass man die Stärke und Richtung eines Magnetfeldes mit Hilfe von Feldlinien beschreiben kann. Dabei gilt, dass die Feldlinien vom Nord- zum Südpol verlaufen und ihre Dichte ein Maß für die Stärke des Feldes ist.
  • Ich weiß, dass ein elektrischer Strom ein Magnetfeld erzeugt.
  • Ich weiß, dass die Feldrichtung in einer Spule von der Stromrichtung abhängt.
  • Ich weiß, dass sich in einer Spule (ein zylinderförmig aufgewickelter Draht) ein magnetisches Feld ausbildet, dessen Form dem Feld eines Stabmagneten gleicht.
  • Ich weiß, dass auf einen stromdurchflossenen Leiter, der sich in einem Magnetfeld befindet, eine Kraft wirkt.
  • Ich weiß, dass diese Kraft immer dann auftritt, wenn sich elektrische Ladungen senkrecht zu einem Magnetfeld bewegen.
  • Ich kann die Richtung dieser Kraft mit Hilfe der Rechte-Hand-Regel bestimmen.
  • Ich weiß, dass es bei bewegten Elektronen (Elektronenstrahl) wegen der negativen Ladung sinnvoll ist, die Linke-Hand-Regel zu verwenden.
  • Ich kann die Funktionsweise eines Elektromotors mit Hilfe der Kraftwirkungen auf Ströme in Magnetfeldern erklären.
  • Ich kann erläutern, dass ein Elekromotor elektrische Energie in mechanische Energie umwandelt.
  • Ich weiß, dass das Verhältnis von abgegebener mechanischer Energie zur zugeführten elektrischen Energie als Wirkungsgrad bezeichnet wird und bei einem Elektromotor ca. 95% beträgt.

Induktion als Grundlage der Elektrotechnik

  • Ich kann einen Versuch beschreiben, mit dem das Prinzip der Erzeugung einer elektrischen Spannung durch Bewegung eines Leiters in einem Magnetfeld demonstriert wird. (Grundversuch I)
  • Ich kann einen Versuch beschreiben, mit dem das Prinzip der Erzeugung einer elektrischen Spannung durch zeitliche Änderung eines Magnetfeldes demonstriert wird. (Grundversuch II)
  • Ich weiß, dass in einer Spule eine elektrische Spannung induziert wird, wenn sich die Anzahl der Feldlinien, die die Spulenfläche durchsetzen, zeitlich ändert.
  • Ich kann die Funktionsweise eines Generators mit Hilfe des Grundversuches I erklären.
  • Ich kann erläutern, dass bei einem Generator mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt wird.
  • Ich weiß, dass das Verhältnis von erzeugter elektrischer Energie zur zugeführten mechanischen Energie als Wirkungsgrad bezeichnet wird und bei einem Generator ca. 95% beträgt.
  • Ich kann den grundsätzlichen Aufbau eines Kraftwerkes beschreiben und erläutern.
  • Ich kann die Energiewandlungsketten bei einem Gas- oder Kohlekraftwerk, bei einer Windkraftanlage, bei einer Photovoltaikanlage erläutern.
  • Ich kann die Funktionsweise eines Transformators mit Hilfe des Grundversuches II erklären.
  • Ich kann erklären, warum ein Transformator Spannungen herauf- oder heruntersetzen kann.
  • Ich weiß, dass bei einem idealen Transformator die elektrische Leistung an Sekundär- bzw. Primärseite gleich groß ist.
  • Ich weiß, dass Transformatoren eingesetzt werden, um
    • Stromkreise galvanisch zu trennen,
    • Übertragungsverluste zu verringern (Hochspannungsnetz)
    • niedrige Spannungen für Netzgeräte bereit zu stellen.



Autorisation: Fachkonferenz Physik
Letzte Änderung: 16.12.2013