Schulprogramm Ganztag Rhythmisierung
Rhythmisierung des Schultags

Anzahl und Längen der Unterrichtsstunden

Als die ehemalige Schulzeitverkürzung (Projekt „G8“) an allen Gymnasien zu einer Verlängerung des Schultages führte, rief sie Diskussionen über Kompensationen für die gestiegene Belastung der Schüler hervor. In diesem Zusammenhang entstand die Diskussion über die so genannte „Rhythmisierung des Schultags“. Auch das Woeste-Gymnasium verschloss sich diesem Diskurs nicht, sondern führte ihn intensiv in Sitzungen der „Strukturkommission“, an Pädagogischen Tagen, auf Elternversammlungen und Konferenzen der Mitwirkungsgremien.

Aus diesem Diskurs sind folgende Eckpunkte hervorgegangen, die den Status Quo am Woeste-Gymnasium definieren:
  • Durch Übergang zum Ganztagsbetrieb werden in der Sekundarstufe I die Unterrichtsstunden der allgemein gültigen Stundentafel über alle Schulstufen hinweg gleichmäßig verteilt:
    • An drei „langen“ Schultagen, nämlich montags, mittwochs und donnerstags, liegen in der Regel sieben Unterrichtsstunden.
    • An den anderen beiden „kurzen“ Wochentagen, nämlich dienstags und freitags, liegen sechs Unterrichtsstunden.
  • Der Unterricht in der Sekundarstufe I wird so rhythmisiert, dass er nicht in Konflikt mit den Erfordernissen der Oberstufe gerät.
  • An Tagen mit Nachmittagsunterricht (montags, mittwochs und donnerstags) wird der Unterricht in der Sekundarstufe I durch eine einstündige Mittagspause zu einer physiologisch angezeigten Zeit unterbrochen. Die Mittagspause von 12:20 Uhr bis 13:20 Uhr, indem sie die sechste Unterrichtsstunde (12:25 Uhr bis 13:10 Uhr) mit den angrenzenden Pausen von 12:20 Uhr bis 12:25 Uhr und von 13:10 Uhr bis 13:20 Uhr umfasst.
  • Weil der Schultag der Oberstufenschüler wegen der Kursblockungen mit Freistunden durchsetzt ist, wird die Mittagspause nicht generell auf die Oberstufe ausgeweitet; allerdings werden in den sechsten Stunden am Montag, Mittwoch und Donnerstag nur schwächer frequente Blockungen platziert, um Oberstufenschülern Gelegenheit zu geben, Angebote für die Übermittagsbetreuung der jüngeren Schüler zu machen.
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Die Grafik zeigt, dass die Basiseinheit für die Rhythmisierung des Schultages die herkömmliche 45-Minutenstunde ist. Vielerorts wird über die Einführung eines anderen Zeitmaß für die Unterrichtsstunde diskutiert:
  • 60-Minuten-Stunde (= Drittel von vier 45-Minuten-Stunden)
  • 67,5-Minuten-Stunde (= Hälfte von drei 45-Minuten-Stunden)
  • 90-Minuten-Stunde (= zwei 45-Minuten-Stunden = „Doppelstunde“)
Allen diesen Konstruktionen ist zu eigen, dass sie nur teilweise mit den gültigen Stundentafeln für die Sekundarstufen I und II harmonieren. Um die vorgeschriebenen Unterrichtsvolumina an das geänderte Zeitmaß anzupassen, sind daher in der Regel komplizierte Ausgleichsregelungen erforderlich. Am Woeste-Gymnasium werden solche Veränderungen nicht angestrebt.

Einsatz von Doppelstunden

Immer wieder ist am Woeste-Gymnasium intensiv erörtert worden, inwiefern das Ansetzen von Doppelstunden den verlängerten Schultag für Lehrer und Schüler erträglicher machen könnte.

Eine generelle Einführung von Doppelstunden wird von einer Reihe von Fachgruppen als nicht wünschenswert angesehen,  weil diese neben einigen Vorteilen (z.B. Beruhigung des Schultages) auch viele negative Seiteneffekte mit sich brächte:
  • Fach
    Anzahl der Begegnungen
    pro Woche bei Doppelstunden
    Deutsch
    2
    Englisch
    2
    Französisch
    2
    Mathematik
    2
    Erdkunde
    1
    Geschichte 1
    Politik
    1
    Biologie
    1
    Chemie
    1
    Physik
    1
    Musik
    1
    Kunst
    1
    Religionslehre
    1
    Lehrer und Schüler begegneten sich wöchentlich nur noch halb so oft  wie bei Einzelstunden.
    • Bei zweistündigen Fächern fände nur noch eine, bei Absenz des Lehrers (Krankheit, Fortbildung, ...) gar keine Begegnung statt. Diese zeitliche Isolierung der Lernanlässe wäre dem kontinuierlichen Lernfortschritt der Schüler höchst abträglich.
    • In den Fremdsprachen, die nach einer möglichst hohen Frequenz der Sprachanlässe streben, blieben nur noch zwei Begegnungen mit der Sprache pro Woche übrig.
    • Im Fach Mathematik, in dem aus fachstrukturellen Gründen ein großer Teil des Unterrichts auf die Erarbeitung der angestrebten Kenntnissen und Fähigkeiten verwandt werden muss, käme es zu lernpsychologisch ungünstigen Längen oder Häufungen der Erarbeitungsphasen an einem Unterrichtstag.
  • Die gewünschte Entlastung durch Doppelstunden tritt nur dann ein, wenn in diesen für methodische Abwechslung bei einer deutlichen Verringerung des gegenständlichen Umfangs gesorgt wird. Eine Reduktion des Stoffumfangs lassen aber das Zentralabitur und die Lehrpläne, die den Weg zu diesem Abschluss beschreiben, nur in begrenztem Maße zu.
Die Lehrerkonferenz hat sich mit der Schulleitung auf eine liberale Handhabung des Doppelstunden-Einsatzes verständigt; diese wurde auch von den übrigen Mitwirkungsgremien akzeptiert:

Regelung zum Einsatz von Doppelstunden

Fachlehrer oder Fachgruppen können ihren Wunsch nach Einsatz von Doppelstunden in jeder Abstufung dem Stundenplan-Team vortragen. Das Stundenplan-Team bemüht sich, diese Wünsche bei der Planerstellung weitestgehend zu berücksichtigen. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass Doppelstunden in den Stundenplänen aller Klassen der Sekundarstufe I in pädagogisch sinnvollem Umfang vertreten sind.



Autorisation: Schulleitung
Letzte Änderung: 19.01.2020