24.03.2023

Konzert zwischen Essensausgabe und Schulhof

Schülerinnen und Schüler des Woeste-Gymnasium zeigten die große Vielfalt von „selbst gemachter“ Musik

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Nach dreijähriger Corona-Pause fand das traditionelle „Kammerkonzert am Woeste“ wieder statt
und bot eine Plattform für die musikalischen Talente der Schule

Ein Kammerkonzert mit mehr als 60 Musikern? Und das nicht etwa in einem der großen Konzertsälen der Welt, sondern in einer Mensa zwischen Essensausgabe und Schulhof – das erlebten die Besucher beim traditionellen Kammerkonzert am Woeste-Gymnasium, das nach dreijähriger Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Die Schule zeigte sich von ihrer besten musikalischen Seite – so vielfältig waren die Darbietungen. Tenor: Hier wird Musik gelebt!

Dafür steht auch Musiklehrer Jörg Segtrop, der beim Konzert alles im Griff hatte – meist die Pianotasten, aber auch die Ventile der Trompete oder den Bogen am Kontrabass, er hilft den jungen Musikerinnen und Musikern beim Aufbau, gibt den Takt vor und klatscht – sichtlich stolz auf die Leistungen der Schüler – am lautesten. Ein echtes Multi-Talent. Frage der Heimatzeitung: „Was spielen Sie eigentlich nicht, Herr Segtrop?“ Nachdenken, dann die Antwort: „Querflöte“.

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Reichlich Lungenvolumen beim Trompetenspiel

Bunt und vielfältig war der Abend, was besonders positiv auffiel: Anscheinend gehört die Unterscheidung in „Mädchen-Instrumente“ wie zum Beispiel Flöte und „Jungen-Instrumente“ wie Trompete der Vergangenheit an – zum Glück. So bewies Annika Burkert (Stufe 5) am Horn ihr Talent, das Trompetenensemble aus Zoe Demiet, Juliane Burkert und Olivia Pfeiffer (Stufe 8 und 9) zeigte, dass junge Frauen reichlich Lungenvolumen haben und Isabell Krempel, Mia Ruhnke und Johannes Kübler (Stufe 6 und 7) zeigten mit ihrer augenzwinkernden Version des Schlagers „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, dass Körpergröße für die Beherrschung des größten Streichinstrumentes nicht entscheidend ist.

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Den mutigen ersten Programmpunkt übernahm Pia Rostek (Stufe 6) an der Klarinette, es folgten Katharina Skambracks, Hanna Frings, Leonie Jörgens, Zinya Taher Agha und Jule Rothhöft (Stufe 5), die sich aufgrund der Erkrankung ihres Chorleiters erst kurzfristig zusammengetan hatten und ihre Version des „Wellerman“-Liedes präsentierten. Salome Roggel (Stufe 9) überzeugte am Klavier mit romantischen Liebesliedern, während Sebastian und Martin Keim-Encinas (Stufe 5 und 8) ein Duo aus Cello und Klavier präsentierten, wobei Martin sein Können im Laufe des Abends einige weitere Male, auch am Saxofon, präsentierte.

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Johann Sebastian Bach zum Tanzen bringen

Mathilda Kramme erhielt viel Applaus für ihre Version von Sophia Anne Carusos „Dead Mom“ – schade, dass ihre Musikbegleitung vom Handy so leise war. Alexander Zalazo (Stufe 7) zeigte, dass sich die „Piraten der Karibik“ auch auf der Geige wohlfühlen, während Amelie Stenner (Stufe 5) mit ihrer Querflöte Johann Sebastian Bach zum Tanzen gebracht hätte und Annika Burkert (Stufe 5) am Cello einen Clowns-Tanz interpretierte.

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Beim Schwestern-Duo Katharina und Sophie Skambracks (Stufe 5 u. 6) zeigte sich, wie einfühlsam eine Begleitung am Klavier sein kann. So nahm sich Sophie bewusst zurück, um die Stimme von Katharina – ohne Mikrofon – zum Glänzen zu bringen. Denn auch das üben Heranwachsende beim gemeinsamen Musizieren: Sich zurück nehmen. Anouk Jauineau, Lisann Jörgens, Marlene Jäker (Stufe 7 und 9) spielten als Cellotrio einen ungarischen Tanz und an der Tuba war Marcel Schemainda (Stufe 6) zu hören.

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Lenja Mayka überzeugte an der Klarinette, während Alexandra Düerkop und Rebecca Kreft ein eingespieltes Cello-Duo bildeten. Bei der Rockband (Richy Belay, Patrick Märtins, Jayden Berch und Jonathan Obst) zückten die jungen Zuhörerinnen die Handys, während der Vokalpraktische Kurs der Q1 zeigte, dass Chorgesang nicht verstaubt sein muss.

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Den Schlusspunkt unter ein tolles Konzert setzte schließlich die Violinistin Juliane Burkert.

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Text: Miriam Mandt-Böckelmann / IKZ v. 24.03.2023
Fotos: Michael Fischotter



Letzte Änderung: 24.03.2023