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Memorandum zur Revision der
Sprachenfolge |
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Grundlage der folgenden Auflistung von Argumenten ist die Vorentscheidung, neben der Beibehaltung der bestehenden Sprachenfolge („Status Quo“) nur eine „Alternative“ zuzulassen:
Diese Alternative weist folgende Wesenszüge auf:
Zum Aufbau der folgenden Tabellen
Anmerkungen
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Argumente für einen Wechsel zur Alternative |
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(A1) Erfüllung eines Wunsches von Schülern
und Eltern |
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Ein Teil der Schülerschaft und Elternschaft ist mit der
Verpflichtung, Französisch als zweite Fremdsprache zu lernen,
unzufrieden; diese Schüler und Eltern wünschen unter Hinweis auf
die Praxis an anderen Gymnasien die Bereitstellung eines
Wahlangebots. Die Wünsche werden unterschiedlich begründet:
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(A2) Steigerung der Attraktivität der Schule |
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Eltern von Grundschülern, die ihr Kind an einer weiterführenden
Schule anmelden, werden möglicherweise
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(A3) Erhöhung der Schulzufriedenheit der
Woeste-Schüler |
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Schüler, die in der Sekundarstufe I Probleme mit der Bewältigung
der Anforderungen des Faches Französisch haben, entwickeln
möglicherweise eine Unzufriedenheit mit der Schule, weil sie ihnen
ein ungeliebtes Fach „aufgezwungen“ hat. Hätte eine Alternative zur Wahl gestanden, würde eine andere Ursachenzuschreibung (z.B. eigenes Versagen) für die Probleme erfolgen. |
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(A4) Erfüllung eines Wunsches der Fachgruppe
Spanisch |
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Am Woeste-Gymnasium gibt es nach einer in der vergangenen Dekade
schrittweise vollzogenen Vergrößerung der Fachgruppe
genügend viele Lehrkräfte mit der Lehrbefähigung für das Fach
Spanisch, um diese Fremdsprache auch in der Sekundarstufe I in die
Stundentafel aufnehmen zu können. Aus der Entstehungsgeschichte des Faches heraus begründet, wird das Fach zur Zeit aber nur als neu einsetzende Fremdsprache in der Oberstufe angeboten. In diesem Rahmen lasse sich aber nach Aussage der Spanisch-Lehrkräfte das inhaltliche und methodische Lernangebot des Faches nur rudimentär entfalten. Die Lehrkräfte streben hinsichtlich der Entfaltungsmöglichkeiten eine Gleichberechtigung mit dem Fach Französisch an. Außerdem wünschen die Lehrkräfte eine Erhöhung des Spanischunterrichts in ihrem Deputat. |
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(A5) Französisch als bessere neu einsetzende
Fremdsprache in der Oberstufe |
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Die Aufgabe des Pflichtfach-Status für das Fach Französisch in
der Sekundarstufe könnte das erforderliche Potential für die
Einführung von Französisch als neu einsetzende Fremdsprache in der
Oberstufe schaffen. Als neu einsetzende Fremdsprache könnte Französisch für Seiteneinsteiger attraktiver sein als Spanisch, weil Realschüler in der Stufe 6 verpflichtend im Fach Französisch unterrichtet werden. |
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Argumente für eine Beibehaltung des Status
Quo |
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(B1) Aufgabe des Klassenverbandes |
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Im Gegensatz zum Pflichtfach Französisch kann ein
Wahlpflichtfach in der Regel nicht im Klassenverband unterrichtet
werden. Anstatt dessen muss der Unterricht in
klassenübergreifenden zeitgleich stattfindenden Kursen organisiert
werden. Eine solche Organisation zieht folgende Konsequenzen nach
sich:
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(B2) Erhöhung des Ressourcenverbrauchs |
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Alternativwahlen von Fächern gehen mehrheitlich nicht so auf,
dass keine zusätzlichen Lerngruppen eingerichtet werden müssen.
Wählten beispielsweise bei gegebener Dreizügigkeit jeweils die
Hälfte der Schüler die Fächer Französisch und Spanisch, dann
müssten anstelle von drei Klassengruppen vier Kursgruppen mit je
einer Lehrkraft versorgt werden. Der Ressourcenverbrauch erhöht
sich daher in diesen Fällen um ein Drittel. Über die gesamte Sekundarstufe I hinweg steigt der Bedarf schätzungsweise um eine halbe Lehrerstelle (rund 12 Wochenstunden). Diese Bedarfssteigerung wird von der Schulaufsicht nicht durch eine erhöhte Stellenzuweisung ausgeglichen; sie muss vielmehr aus dem System heraus (z.B. durch die Vermeidung von kleinen Klassen) ausgeglichen werden. Möglicherweise wird der Ressourcenverbrauch durch zusätzliche Kurse in der Sekundarstufe II weiter erhöht. |
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(B3) Erhöhung der Anzahl der Kursarten in der Oberstufe | |
Das Bündel der Sprachkurse, die wünschenswerterweise in der
Oberstufe einzurichten sind, wäre ab der Stufe EF um zwei, ab der
Stufe Q1 um drei Spielarten zu erweitern:
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(B4) Erschwerung der Besetzung der
Klassenleitungen |
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Neben dem erhöhten Ressourcenverbrauch ist zu beachten, dass als
Klassenlehrer (sinnvollerweise) nur Lehrkräfte eingesetzt werden
können, die mindestens während dreier Wochenstunden die gesamte
Klasse unterrichten. Lehrkräfte, die die zweite Fremdsprache in
einer klassenübergreifenden Kursgruppe unterrichten, können daher
in der Regel nicht als Klassenlehrer in den beteiligten Klassen
eingesetzt werden. Grundsätzlich ist der „Vorrat“ an Klassenlehrern schon deswegen knapp, weil eine Reihe von Lehrkräften wegen ihrer Fachkombination, wegen ihrer Sonderaufgaben (Stufenleiter, Oberstufenkoordination) oder wegen Gewährung einer Pause in der Klassenleitertätigkeit nicht einsetzbar sind. |
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(B5) Erschwerung der Unterbringung der
Lehrkräfte mit dem Unterrichtsfach Französisch in der
Unterrichtsverteilung |
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Alle Lehrkräfte haben Anspruch auf einen umfangsmäßig
angemessenen Einsatz in ihren Unterrichtsfächern. Es ist möglich,
dass die Gesamtzahl der Stunden, in denen Französisch in Zukunft
am Woeste-Gymnasium zu erteilen ist, von derzeit rund 60 auf knapp
30 schrumpft:
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(B6) Erschwerung der Erstellung und
Gestaltung der Stundenpläne |
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Wie schon unter (B1) angemerkt, müssen klassenübergreifende
Kurse in einem Wahlpflichtfach zeitgleich unterrichtet werden; sie
werden daher in so genannten Kopplungen im Stundenplan
untergebracht. Diese Kopplungen werden wegen ihrer Bindewirkung vorrangig bei der Stundenplanerstellung berücksichtigt; sie schränken die Flexibilität in der Planerstellung ein. Je mehr Kopplungen unterzubringen sind, desto mehr muss die Flexibilitätseinschränkung durch Springstunden bei Lehrkräften oder unerwünschten Platzierungen von Fächern am Unterrichtstag bei den Schülern ausgeglichen werden. |
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(B7) Erschwernisse für den
Vertretungsunterricht |
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Eine fehlende Lehrkraft eines klassenübergreifenden Kurses kann
nicht wie ein Fachlehrer einer vollständigen Klasse nach dem
vorrangigen Prinzip „Gleiche Klasse“ vertreten werden. Der
wertvollste Vertretungsunterricht kommt jedoch in der Regel nach
genau diesem Prinzip zustande, weil dann ein Fachlehrer seine
Lerngruppe in seinem regulären Fach unterrichten kann. |
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(B8) Gefährdung des Austausches mit Beuvry |
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Wegen der Städtepartnerschaft Hemer/Beuvry ist der
Frankreich-Austausch für das Woeste-Gymnasium von
schulübergreifender Bedeutung. Schrumpft die Anzahl der Schüler,
die Französisch als zweite Fremdsprache lernen, könnte die Quelle
der Austauschwilligen und -fähigen versiegen. |
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Fazit |
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Die Zulassung einer Wahl der zweiten Fremdsprache zwischen Französisch und Spanisch weist folgende Eigenschaften auf:
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