Allgemeine Qualitätskriterien für
Lernaufträge
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Für die Überwindung des Akzeptanzproblems ist es zwingend
erforderlich, dass die Lernaufträge, die Schüler aus einer
Unterrichtsstunde im Pflichtgepäck mitnehmen, (fallweise in
unterschiedlicher Akzentuierung) den folgenden sechs
Qualitätskriterien genügen:
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1. Erwartungsklarheit
Lehrer
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„Ich verfüge gedanklich über einen differenzierten
Erwartungshorizont für den Lernauftrag.“ |
Schüler
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„Mir ist (völlig) klar, was mein Lehrer von mir
erwartet; ich werde in der nächsten Stunde keine
Überraschung erleben, ...
- weder hinsichtlich der gewünschten Struktur des
Inhalts,
- noch hinsichtlich der gewünschten Form der
Darstellung.“
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2. Machbarkeit
Lehrer
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„Ein Schüler mit ausreichenden Leistungen sollte den
Lernauftrag ohne fremde Hilfe in ausreichender Weise
erfüllen können.“ |
Schüler
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„Ich bin zuversichtlich, dass ich mit dem Lernauftrag
gut zurecht kommen werde, ...
- inhaltlich
- formal
- zeitlich
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3. Pädagogische Sinnhaftigkeit
Lehrer
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„Wenn die Schüler den Lernauftrag erfüllen, dann lernen
sie etwas Wertvolles; sie vergrößern ihre Kompetenz in
Bezug auf Weltverstehen oder Lebensbewältigung.“ |
Schüler
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„Ich sehe ein (Ich ahne), dass es sinnvoll ist, dass ich
einen solchen Auftrag (mindestens einmal) in meinem
Schülerleben erledige.“ |
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4. Didaktische Zweckdienlichkeit
Lehrer
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„Wenn die Schüler den Lernauftrag erfüllen, fördert das
den aktuell angestrebten Kompetenzerwerb.“ |
Schüler
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„Ich sehe ein (Ich ahne), dass es günstig für meinen
Lernerfolg ist, wenn ich den Lernauftrag ausführe.“ |
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5. Motivation
Lehrer
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„Lernen ist Arbeit, und Arbeit macht das Leben nur dann
süß, wenn sie den Schüler möglichst kurzfristig belohnt.“ |
Schüler
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- „Möglicherweise werde ich auch Spaß daran haben, den
Auftrag zu erledigen.“ (Lebensfreude)
- „Ich bin an dem Ergebnis interessiert.“
(Sachinteresse)
- „Ich werde mit dem Ergebnis zufrieden sein und es
gern präsentieren.“ (Leistungsmotivation)
- „Ich werde auf die nächste Leistungsüberprüfung gut
vorbereitet sein.“ (Erfolgszuversicht)
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6. Beurteilbarkeit
Lehrer
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„Ich weiß, wie ich allen Schülern (direkt oder indirekt) eine
Rückmeldung zu den Auftragserledigungen geben kann.“ |
Schüler
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„Ich werde erfahren,
- ob ich es richtig gemacht habe,
- ob und, gegebenenfalls, wo ich Fehler gemacht habe,
- ob ich es gut oder schlecht gemacht habe.“
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Anmerkungen
- Alle Fachkonferenzen des Woeste-Gymnasiums wurden von der
Schulleitung in der Lehrerkonferenz vom 01.12.2015 gebeten,
die vorgenannten Kriterien unter Bezugnahme auf die
fachspezifschen Erfordernisse zu diskutieren und in der
Diskussion anhand von Beispielen fachbezogen zu verdeutlichen.
- Als Gültigkeitsbereich der Gütekriterien wird in der
Sekundarstufe I nicht nur die Fächergruppe I (Deutsch,
Mathematik, Fremdsprachen, Wahlpflichtfächer) angesehen. Da
die Fächergruppe II von Stufe zu Stufe in zunehmendem Maße auf
Antrag Lernzeit von der Fächergruppe I erhält, ist sie in
besonderer Weise der Qualität verpflichtet.
- Die Gütekriterien behalten auch Gültigkeit in der
Gymnasialen Oberstufe. Zudem sind sie Qualitätsaspekte für
Phasen der Selbsttätigkeit im Unterricht.
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