Das hier dargestellte Modell war gültig für alle
Jahrgänge, die sich ab dem Schuljahr 2016/17 in der
Sekundarstufe I befinden:
Wesentliche Kennzeichen des Baustein-Modells sind:
- Alle Schüler sind in der Sekundarstufe I in den
bilingualen Unterricht pflichtmäßig einbezogen. Der
bilinguale Sachfachunterricht erfolgt exklusiv im Fach
Politik.
- Der Kernlehrplan des Faches Politik wird bis zum
Ende der Stufe 8 durch muttersprachlich deutschen
Unterricht vollständig erfüllt.
- Für die Stufe 9 sieht die Stundentafel zwei
englisch-bilinguale „Ergänzungsstunden“ mit dem
Leitthema „Economy“ vor.
- Der Englischunterricht in der Sekundarstufe I
berücksichtigt bei den didaktischen Entscheidungen das
Ziel, alle Schüler auf den „Economy“-Unterricht in der
Stufe 9 vorzubereiten und für die Anwahl eines
englisch-bilingualen Grundkurses im Fach
Sozialwissenschaften in der Oberstufe zu befähigen.
- In den Stufen 5, 6 und 7 wird auf der Grundlage
des Lehrwerk-Wortschatzes ein sachfachliches
Glossar entwickelt.
- In den Stufen 8 und 9 wird eine sachfachliche
Orientierung der Stoffauswahl vorgenommen. Dabei
werden geeignete Themengebiete vorbereitend für
den bilingualen Sachfachunterricht akzentuiert.
- Die Ergänzungsstunde in der Stufe 5 soll
einerseits dem Ausgleich unterschiedlicher
Voraussetzungen, andererseits einer Konsolidierung
der sprachlichen Basis für die sachfachliche
Orientierung dienen.
- Schüler, die in der Stufe Q1 das Fach
Sozialwissenschaften nicht fortführen, können die
dadurch obligatorisch werdende Belegung in der Stufe
Q2 mit einem englisch-bilingualen „Zusatzkurs“
erfüllen.
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Vorteile des Baustein-Modells gegenüber dem Zug-Modell
(keine Änderungen)
- Schüler können sich „spät“, das heißt, am Ende der
Sekundarstufe I für eine bilinguale Laufbahn in der
Oberstufe entscheiden. Beim Zug-Modell müssen sich
Schüler und Eltern bereits vor dem Eintritt in die
gymnasiale Laufbahn für oder gegen das bilinguale
Lernen entscheiden.
- Die Hinwendung zu den bilingualen Angeboten der
Sekundarstufe II erfolgt auf der Grundlage eigener
Lernerfahrung in der Sekundarstufe I. Beim Zug-Modell
erfolgt die Hinwendung zu den bilingualen Angeboten
auf der Grundlage von Spekulationen hinsichtlich
Neigung, Belastbarkeit und Lernfähigkeit am Ende der
Grundschulzeit.
- Die Leistungsfähigkeit der Schüler ist kein
Kriterium für die Zusammensetzung der Parallelklassen
einer Stufe. Beim Zug-Modell erfolgte wegen der
Aufnahmekriterien für die bilingualen Klassen indirekt
eine Leistungsdifferenzierung im Sinne des
„streaming“.
- Das bilinguale Lernen hat auch hinsichtlich der
Frequenz keinen Einfluss auf die Klassenbildung
innerhalb einer Stufe. Beim Zug-Modell konnte sich
abhängig von der Anwahl des bilingualen Zuges die
Frequenz der bilingualen Klasse sehr stark von den
Frequenzen der Regelzug-Klassen unterscheiden.
- Es gibt kein Problem der „einseitigen
Durchlässigkeit“ der Schullaufbahn. Beim Zug-Modell
konnten Schüler den bilingualen Zug zwar „während der
Fahrt verlassen“, jedoch nicht „aufspringen“. Diese
Eigenschaft hat nicht unbedeutenden Einfluss auf die
Entwicklung der Frequenz einer bilingualen Klasse beim
Durchlauf durch die Sekundarstufe I.
- Die personelle Basis für die Einrichtung von
bilingualen Oberstufenkursen wird auf die gesamte
Stufe ausgedehnt. Beim Zug-Modell fußte die Bildung
der bilingualen Oberstufenkurse lediglich auf einer in
der Regel kleiner gewordenen Klasse.
- Alle Schüler können sich Synergie-Effekte bei der
Fächerbelegung in der Gymnasialen Oberstufe zueigen
machen. Mit der Belegung eines bilingualen
Oberstufenkurses kann gleichzeitig die
Belegungsverpflichtung für ein
gesellschaftswissenschaftliches Fach und eine zweite
Fremdsprache abgedeckt werden.
- Die Förderung bilingualen Lernens ist ein
profilierendes Merkmal (Wahlkriterium) der gesamten
Schule.
- Alle Schüler dürfen sich hinsichtlich ihrer
fremdprachlichen Entwicklung gleich gefördert fühlen.
Beim Zug-Modell gab es bei den Schülern und Eltern des
Regelzweiges in nicht unbeträchtlichem Maße Argwohn,
Neid und Enttäuschung hinsichtlich möglicher
Bevorzugungen der Schüler des bilingualen Zweiges.
Ein wesentliches Aspekt lässt sich nicht in das oben
dargestellte Schema einordnen: Beim Wechsel vom Zug-Modell
zum Baustein-Modell muss zugunsten der höheren
fremdsprachlichen Performanz (B2) vieler Absolventen die
Exzellenz weniger Absolventen (C1) aufgegeben werden.
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